Achtklässler schnuppern ins Berufsleben

 

Nun insgesamt 20 Schulen in Duisburg bei „Vertiefter Berufsorientierung“ / Gemeinsames Projekt von Unternehmerverband und Arbeitsagentur

» Studio 47: Beitrag vom 16. Juni

Erste Berührungspunkte mit dem Berufsleben erhalten 120 Achtklässler der Gesamtschule Emschertal in Duisburg-Hamborn bzw. Duisburg-Neumühl seit Dienstag und noch bis zum kommenden Freitag: Sie absolvieren eine viertägige Projektwoche, die im Rahmen der „Vertieften Berufsorientierung“ läuft. Organisiert wird dieses Projekt vom Unternehmerverband, finanziert von der Arbeitsagentur und den insgesamt 20 beteiligten Schulen in Duisburg. Dagmar Raberg, die Projektleiterin des Unternehmerverbandes, erläutert: „Bei dieser Projektwoche schnuppern die Jugendlichen erstmals ins Berufsleben. Denn so langsam wird es ‚ernst‘: Sie müssen sich Gedanken zu ihrer persönlichen und beruflichen Zukunft machen, die Berufswahl eingrenzen und lernen, wie man eine Bewerbung angeht. All das vermitteln wir bei diesem umfassenden, praxisnahen Training.“ Raberg war lange selbst Personalleiterin in einem großen Unternehmen und weiß daher nur zu gut, worauf es bei Berufswahl und Bewerbung ankommt.

Die Gesamtschule Emschertal ist erstmals bei der Vertieften Berufsorientierung mit von der Partie. Die Schule gehört zu sieben in ganz Duisburg, die das Angebot von Arbeitsagentur und Unternehmerverband in diesem Jahr neu angenommen haben. 13 weitere Schulen in Duisburg sind bereits im dritten Jahr in Folge dabei. „Wir haben zusätzliche, finanzielle Mittel für das Projekt bereitgestellt, weil wir vom praktischen Ansatz überzeugt sind“, sagt Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Die Schülerinnen und Schüler werden von der Klasse 8 an systematisch bis zum Übergang in den Beruf begleitet. So verhindern wir ‚Warteschleifen‘ in Berufskollegs oder Ausbildungsabbrüche wegen falscher Berufswahl.“

Die Projektwoche an der Gesamtschule Emschertal ist in vier Blöcke unterteilt: Berufeparcours, Bewerbungstrainings, Workshops zur Lebensplanung sowie Betriebserkundungen. Beim Parcours durchlaufen die Schüler einzelne Stationen, an denen sie typische berufspraktische Übungen absolvieren, etwa Überweisungsträger ausfüllen oder Draht in Form biegen. „Die jungen Leute finden so etwas über ihre Schlüsselkompetenzen heraus, also, ob sie besonders geschickt sind, gut logisch denken können oder im praktischen Handeln Stärken haben“, erläutert Dagmar Raberg. Beim Bewerbungstraining geht es für die Schüler darum, wie sie eine Bewerbung auf vernünftigem Niveau, auf aktuellem Stand und mit einer persönlichen Note anfertigen. Fragen rund um Werte und „Was kostet das Leben?“ stehen bei den Workshops zur Lebensplanung im Mittelpunkt. Den Schülern soll bewusst werden, dass es im Leben auch auf Kompetenzen wie Wertschätzung und Höflichkeit ankommt, zudem sollen sie ein Gespür dafür bekommen, welche Kosten auf sie als mündige Erwachsene zukommen.

Ein abschließender Baustein der Projektwoche sind die Betriebserkundungen, bei denen die Teenager mit Ausbildungs- und Personalleitern hiesiger Unternehmen über Berufswahl und Bewerbung ins Gespräch kommen. „Das bietet die einmalige Gelegenheit, typische Tätigkeiten kennen zu lernen, aber vor allem den direkten Draht zu den hiesigen Ausbildungsbetrieben zu knüpfen“, erläutert Dagmar Raberg vom Unternehmerverband. Ihre Türen öffnen die Firmen Elektro Venn, Lebenshilfe Center Marxloh, Metallbau Christ, Targobank, WAZ-Druck, Zoo Zajac, Dekra Automobil, Höhnerbach Veranstaltungstechnik sowie Veolia Umweltservice Industrie-Reinigung.

Die notwendigen Fördermittel für das Projekt werden von der Arbeitsagentur Duisburg als Beitrag zur Stärkung von Bildung, Qualifizierung und Ausbildung vor Ort bereitgestellt. Dabei unterstützt die Arbeitsagentur in mehreren Projekten wirtschaftsnahe Institutionen, um Schülerinnen und Schülern aus jeder Schulform über die angebotenen Workshops und Praktika eine Chance auf Ausbildung zu bieten. „Dass wir für die Schüler und Schülerinnen ab der Klasse 9 auch immer ein Beratungs- und Vermittlungsangebot in Richtung Ausbildung machen können, versteht sich von selbst“, so der Teamleiter für Berufsberatung Hubert Kathage. Bei der Vertieften Berufsorientierung handelt es sich um eine Kofinanzierungsförderung. Die Gesamtschule Emschertal finanziert deshalb die Vertiefte Berufsorientierung über eine Lehrerstelle mit.

Das Motiv fürs Mitmachen liegt für Schulleiter Christoph Hönig auf der Hand: „Wenn die Schule auf das Leben vorbereiten will, dann muss sie das Leben in die Schule holen. Das heißt, wenn man die berufliche Orientierung der Schüler fördern möchte, dann muss man auch Vertreter der verschiedensten Berufe in die Schule einladen und den Schülern einen Einblick in die Berufswelt ermöglichen.“ Die Abteilungsleiterin Dr. Claudia Schadt-Krämer, die die Vertiefte Berufsorientierung seitens der Schule organisiert, ergänzt: „Man weiß nie, zu welchen Höhen man fähig ist, solange man seine Flügel nicht ausbreitet. Goethe hat einmal gesagt: Kinder brauchen Wurzeln und Flügel. Wenn die Schüler in Jahrgang 5 zu uns kommen, dann geben wir ihnen Wurzeln, denn das ist in den letzten Jahren immer mehr zur Aufgabe von Schule hinzugekommen. Ab Jahrgang 8 aber möchten wir die Schüler gerade mit solchen Projekten befähigen, ihre Flügel auszubreiten, sich Ziele zu setzen und sich auf den Weg zu machen.“

Der Unternehmerverband mit Sitz in Duisburg hat in dieser Stadt enge Kontakte zu den Unternehmen, insbesondere zu Personalleitern und Ausbildern. Zudem unterstützt der Unternehmerverband mit dem Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Duisburg bereits seit über 40 Jahren die Schulen bei Kontakten zur Wirtschaft „Wir schlagen die Brücke zu den Schulen und bereiten die Schüler damit systematisch auf die Praxis in der Wirtschaft vor“, erläutert Projektleiterin Dagmar Raberg. Nach zahlreichen wirtschaftsbezogenen Schulprojekten seit dem Jahr 2000 läuft die Vertiefte Berufsorientierung in Duisburg im dritten Jahr und an nunmehr 20 Schulen, sieben von ihnen sind in diesem Jahr neu hinzugekommen.

Weitere Informationen bei Dagmar Raberg, Telefon: 0203 99367-239, E-Mail: raberg(at)unternehmerverband(dot)org

Einen ersten Einblick in das Berufsleben, wie hier beim Drahtbiegen, erhalten die 120 Achtklässler der Gesamtschule Emschertal während der viertägigen Projektwoche – organisiert von (von links): Elisabeth Schulte, Unternehmerverband, Hubert Kathage, Agentur für Arbeit, Dr. Claudia Schadt-Krämer und Christoph Hönig, Gesamtschule Emschertal, sowie Dagmar Raberg, Unternehmerverband (rechts). (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

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Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

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