Aktuelle Studie: 1,4 Millionen MINT-Fachkräfte fehlen bis 2020

Hiesige Region besonders vom Fachkräftemangel betroffen / Unternehmerverband kritisiert aktuelle Aussagen des Bundesinnenministers zur Zuwanderung

Bis zum Jahr 2020 werden deutschlandweit allein 600.000 MINT-Fachkräfte fehlen, um die aus Altersgründen ausscheidenden Fachkräfte zu ersetzen. Nimmt man den Zusatzbedarf für Wachstum und Innovation hinzu, fehlen insgesamt sogar 1,4 Millionen MINT-Fachkräfte. Auf diese alarmierenden aktuellen Zahlen des MINT-Reports macht der heimische Unternehmerverband aufmerksam. Der MINT-Report wird zweimal jährlich durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Mit MINT bezeichnet man die Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Der Unternehmerverband weist anlässlich dieser Zahlen darauf hin, dass gerade die hiesige Region von der MINT-Fachkräftelücke betroffen sein wird. Grund hierfür sei zum einen die demographische Entwicklung speziell im Ruhrgebiet und im angrenzenden ländlichen Raum, zum anderen aber auch die starke Stellung der Metall- und Elektroindustrie, die vor allem technisch geschultes Personal benötige. „Notwendig ist unseres Erachtens deswegen eine Doppelstrategie: Wir müssen die Arbeitskräfte-Potenziale im Inland heben und gleichzeitig mehr qualifizierte Zuwanderung nach Deutschland ermöglichen“, erklärt Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes.

„Bei den MINT-Berufen gibt es immer noch viel zu wenig Frauen“, stellt Jonetzko fest. Hier müssten Vorurteile, die längst nicht mehr der Realität entsprächen, abgebaut werden. Der Unternehmerverband arbeite eng mit den heimischen Schulen zusammen, um gerade Mädchen auf die Chancen und Perspektiven der MINT-Jobs aufmerksam zu machen. Die Unternehmen seien zudem gefordert, weitere Anstrengungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unternehmen.

Das Problem des Fachkräftemangels werde aber nicht allein im Inland zu lösen sein. „Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung, gerade im MINT-Bereich. Das zeigt ein einfacher Blick auf die Zahlen. Derzeit gibt es 13,1 Millionen Menschen zwischen 45 und 54 Jahren, aber nur 7,6 Millionen zwischen 5 und 14 Jahren“, so Jonetzko. Unverständlich seien deswegen die Aussagen von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Er hatte anlässlich des Demografiegipfels der Bundesregierung gestern davon gesprochen, dass eine verstärkte Zuwanderung die demografischen Probleme nicht lösen könne. „Zuwanderung allein ist kein Allheilmittel, aber ohne qualifizierte Zuwanderung wird es nicht gehen. Uns fehlen in Deutschland schlicht die jungen Leute“, betont Jonetzko. Es sei aus Sicht der heimischen Wirtschaft deswegen falsch, sich abzuschotten. Vielmehr müssten Hürden abgebaut werden, um Zuwanderung nach Deutschland zu erleichtern.

Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes (Foto: Unternehmerverband)

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