Auf dem Weg zum Amazon der Industrie

Der Breitbandtag von IHK, Unternehmerverband und Wirtschaftsförderung machte Station beim Stahlhändler Klöckner & Co / Digitale Pionierarbeit in Duisburg

Die Geschichte des Stahlhändlers Klöckner & Co reicht über ein Jahrhundert zurück. Trotzdem hält sich das Unternehmen nicht mehr länger mit dem Althergebrachten auf. Im Gegenteil: Das Ausmaß der im Duisburger Silberpalais und in der digitalen Berliner Denkfabrik des Unternehmens geleisteten Pionierarbeit ist beeindruckend. Darin waren sich auch die zwanzig Duisburger Unternehmer einig, die auf Einladung von Klöckner & Co nun den digitalen Wandel des Konzerns näher besichtigen durften. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Breitbandtages von Niederrheinischer IHK, Unternehmerverband und Wirtschaftsförderung statt. Gemeinsam wollen die Wirtschaftsorganisationen die Duisburger Unternehmen auf die Chancen der Digitalisierung aufmerksam machen.

Matthias Heidmeier, Geschäftsführer Kommunikation beim Unternehmerverband, begrüßte die Gäste: „Mit Klöckner & Co haben wir in Duisburg einen absoluten digitalen Vorreiter im nationalen und internationalen Vergleich. Unser Besuch gibt anderen Unternehmen der Stadt und der Region die Gelegenheit, sich vielleicht etwas abzuschauen.“

Mit Julia Jordan, Christian Dollinger und Malte Haase nahmen sich gleich drei Digitalisierungsexperten des Unternehmens Zeit für die Besuchergruppe. Jordan und Dollinger kümmern sich von Duisburg aus um die Umsetzung der Digitalstrategie für das Deutschlandgeschäft des Unternehmens. Haase gehört zum Digital-Team des Unternehmens in Berlin „kloeckner.i“ genannt. Die Aufgabe von kloeckner.i ist es, die vollständige Digitalisierung des international tätigen Konzerns voranzutreiben.

Dass Klöckner & Co nicht am Anfang steht, sondern schon eine erhebliche digitale Wegstrecke zurückgelegt hat, wurde schnell deutlich. Bereits seit Ende 2014 gibt es die besagte digitale Einheit mit Sitz in Berlin. Sie ist mittlerweile eng verzahnt mit dem Stammsitz des Unternehmens in Duisburg, aber auch mit den weltweiten Niederlassungen des Konzerns, der über 8.000 Mitarbeiter zählt.

Klöckners digitale Ziele sind groß. „Wir wollen das Amazon der Industrie werden“, bringt es Haase auf den Punkt. Demensprechend dreht sich bei Klöckner & Co viel um einen Online-Shop für Industrieprodukte. Im Mittelpunkt stehen dabei zunächst Produkte aus der Metall- und Stahlindustrie. Was sich einfach anhört ist vor allem eines: eine Revolution der Abläufe im Stahlhandel. Bislang ging es bei diesem nämlich sehr konventionell zu. Bestellungen gingen zumeist per Fax und Telefon ein. Oft genug waren Lagerbestände unklar. Viele Produkte waren nur grob bezeichnet.

Alles neu macht nun die Digitalisierung. Zu allen Produkten, Lagern, Warenwegen und vielem mehr werden Daten erfasst und aufbereitet. Der eigentliche Schatz des Unternehmens ist nicht mehr der eingelagerte Stahl, sondern sind die Daten, die die Zusammenarbeit mit den rund 150.000 Kunden des Unternehmens auf eine neue Ebene stellen.

Der Traditionskonzern Klöckner arbeitet bei seinen digitalen Aktivitäten mittlerweile so wie ein Startup auch vorgehen würde: Man startet mit einem Produkt, das nur die notwendigsten Funktionen hat und testet sie relativ schnell. „Wir verlieren keine Zeit mehr durch das Erstellen von Pflichtenheften, sondern gehen schnell an den Markt“, beschreibt es Dollinger.

Doch gelingt es den digitalen Transformatoren des Unternehmens auch jene Kollegen mitzunehmen, die zum Teil schon Jahrzehnte im Unternehmen arbeiten. „Für Klöckner ist es entscheidend, dass alle Mitarbeiter bei der Digitalisierung mitmachen. Ohne sie funktioniert es nicht“, schildert Jordan. Sie nennt die vielen digitalen Weiterbildungsmaßnahmen des Unternehmens im Rahmen der Klöckner-internen Digital Academy Klöckner-Akademie. Sie nennt aber auch das neue firmeninterne soziale Netzwerk Yammer, das wie ein betriebsinternes Facebook funktioniert: „Auf Augenhöhe begegnen sich dort vom Lageristen bis zum Vorstandsvorsitzenden die Kollegen. Dort werden Ideen ausgetauscht, Pläne geschmiedet und gemeinsam Probleme gelöst.“

Wer glaubt, dass bei den vielen digitalen Anstrengungen des Unternehmens vor allem die älteren Mitarbeiter des Unternehmens das Nachsehen hätten, der täuscht sich. Die Digitalisierung sei keine Frage des Alters, sondern des Wollens. Dass Klöckner und seine Mitarbeiter wollen, daran hat der Termin im Silberpalais keinen Zweifel mehr gelassen.

Zu Gast beim digitalen Vorreiter Klöckner (v. l.): Malte Haase, Julia Jordan, Christian Dollinger (alle Klöckner), Matthias Heidmeier (Unternehmerverband), Ralf J. Meurer (GfW), Oliver Thoben (Breitbandbüro des Bundes) und Sabine Jürschik (IHK). (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

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Geraldine Klan

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Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

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