Beim neuen WiFö-Modell offen und aufgeschlossen diskutieren

 

Unternehmerverband plädiert für ein PPP-Modell / Aktuelle Unternehmerstimmen

Der Unternehmerverband begrüßt die Überlegungen, die Wirtschaftsförderung der Stadt Bocholt neu zu organisieren: „Ein Modell, in dem sich die öffentliche Verwaltung und die ansässigen Unternehmen beiderseits einbringen, kann nur Vorteile bringen“, sagt Jürgen Paschold von der Regionalgeschäftsführung des Unternehmerverbandes. Was diese partnerschaftliche Aufgeschlossenheit und Offenheit bewirken könne, zeigten erfolgreiche Wirtschaftsförderungsgesellschaften anderer Städte, die im Public-Private-Partnership (PPP) organisiert sind, wie auch etwa das hiesige, funktionierende PPP-Modell der Bocholter Stadtmarketing Gesellschaft. „Jedes Unternehmen muss sich dem Markt stellen, um zu überleben; es muss Veränderungen einleiten, um stetig besser zu werden.“ Insbesondere ein Dienstleister für die Wirtschaft – und als solche sieht der Unternehmerverband die Wirtschaftsförderung – müsse nach den gleichen Grundsätzen handeln. „Wir glauben, dass Politik und Verwaltung viel von den Unternehmen lernen können. Im Gegenzug wird jedes zufriedene Unternehmen der beste Multiplikator für andere, ansiedlungswillige Unternehmen sein“, ist sich Jürgen Paschold sicher.

Rund 50 im Großraum Bocholt ansässige Firmen vertritt der Unternehmerverband, eine von ihnen ist die Siemens AG Mechanical Drives. Deren Leiter Business Segment Produktion Hans Erhard Timm ist überzeugt, dass sich Unternehmer sehr aktiv in eine neue Wirtschaftsförderungsgesellschaft einbringen würden. „Als Maschinenbauer profitieren wir von der Clusterbildung für unsere Branche. Ob Gründer, etablierte Unternehmen oder angehende Absolventen, für die wir uns sowieso schon stark an der Fachhochschule in Bocholt engagieren: Von unseren Kontakten in die Wirtschaft kann der Standort nur profitieren. Und natürlich ist auch für uns ein starker, prosperierender Standort von Vorteil.“ Das sieht der Unternehmer Alwin Keiten-Schmitz, Geschäftsführer der Spaleck Oberflächentechnik GmbH & Co. KG, genauso: „Unser Standort ist gut, unsere Wirtschaftsförderung in ihrer jetzigen Form auch. Aber um noch mehr Fachkräfte zu uns zu locken, müssen nicht nur wir Firmen viel tun, sondern auch Politik und Verwaltung. Was ich in eine neue Wirtschaftsförderung einbringen würde, wäre der Wunsch nach fachübergreifender Koordination für noch bessere Standortbedingungen. Um Fachkräfte anzulocken, muss es Job-Perspektiven für den Ehepartner geben, eine familienfreundliche Infrastruktur sowie auch eine gute Perspektive für älter werdende Menschen.“

Und ein weiteres Thema brennt den Bocholter Unternehmern auf den Nägeln, wie übereinstimmend Gisela Pieron, Geschäftsführende Gesellschafterin der Pieron GmbH, sowie Josef Terhardt, Geschäftsführer der Verfahrenstechnik Hübers GmbH, berichten. Beide Unternehmen sind vor einigen Jahren in den Industriepark Bocholt umgezogen, haben dort große Summen in ihre Firmengebäude und moderne Maschinen investiert. „Die Infrastruktur hier – sowohl Straße als auch Breitband – ist super. Das muss aber auch für andere Gewerbegebiete gelten, weshalb sich Unternehmer gerne mit ihren konkreten Anliegen in ein gemeinsames Gremium einbringen würden. Wichtig wäre mir in einer neuen Konstellation, dass Wirtschaftsförderung nicht durch einzelne Unternehmen bestimmt wird, sondern die vertretenen Unternehmen als Sprachrohr stellvertretend für die gesamte Wirtschaft auftreten“, meint Gisela Pieron. Und Josef Terhardt ergänzt: „Um ansiedlungswillige Unternehmen von unserem Standort zu überzeugen, darf man sich nicht auf den Lorbeeren, die z. B. die Auszeichnung als Logistik-Standort 2009 mit sich gebracht hat, ausruhen. Wie in unseren Betrieben muss es eine strategische und langfristige Planung geben – und hier können sich die Unternehmer mit ihren Hintergründen verschiedenster Branchen bestens einbringen.“

Kein Verständnis hat der Unternehmerverband für Bedenken oder gar Vorwürfe, die Unternehmen würden sich nur aus wirtschaftlichen oder rein egoistischen Motiven einbringen wollen. Paschold: „Kein Unternehmen will sich bereichern, indem es etwa die für sich besten Standortbedingungen herausschlägt.“ Von den Mitgliedsunternehmen wisse er, dass es hauptsächlich um die weiterhin positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes gehe. „Die Unternehmen wollen Verantwortung übernehmen, sie wollen in ihren Anliegen ernst genommen werden und sie wollen in ihrer Existenz wertgeschätzt werden.“ Deshalb plädiert der Unternehmerverband an die Entscheidungsträger in diesem Prozess, sich dem Angebot des Mitwirkens der Unternehmer zu öffnen.

Der Unternehmerverband vertritt in den Kreisen Borken und Kleve Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Als Arbeitgeberverband berät er im Arbeitsrecht sowie in der Tarifpolitik und vertritt die Interessen der Wirtschaft. Dazu gehört auch die Verbesserung der Standortbedingungen. Die Regionalgeschäftsführung ist im Europa-Haus in Bocholt ansässig.

Jürgen Paschold

Ansprechpartner

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

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Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

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