Berufsinformation mal ganz praktisch

InfoMobil der Metall- und Elektroindustrie macht an fünf Schulen in Bocholt Halt / 60 Achtklässler lernen Ausbildungsberufe kennen

„Insbesondere Schülerinnen möchten wir animieren, sich für sonst typische Männerberufe zu interessieren, und ihnen die Scheu nehmen, sich dafür zu bewerben.“ So formuliert Petra Duckhorn, die im Ausbildungszentrum der Siemens AG in Bocholt für die Ausbildung der Technischen Produktdesigner zuständig ist, ihr Motiv fürs Mitmachen beim InfoMobil. Wie auch Siemens schickten die Bocholter Firmen Gigaset Communications GmbH und Pieron GmbH ihre Ausbilder und Azubis zum Berufsinformationszentrum auf Rädern, das in diesen Tagen an fünf Schulen in Bocholt Halt macht. „Die Schüler bekommen erste persönliche Kontakte zu uns als Arbeitgeber, erfahren viel über unsere Ausbildungsberufe und Schulpraktika sowie die Voraussetzungen dafür und das Online-Bewerbungsverfahren“, ergänzt Duckhorn. Auch die Gigaset Communications GmbH macht seit vielen Jahren beim InfoMobil mit, „damit die Schüler aus erster Hand etwas über die Ausbildung erfahren“, erläutert Guido Albrecht, Leiter Technische Ausbildung bei der Gigaset Communications GmbH. Natürlich sei auch die Werbung für Gigaset als Ausbildungsbetrieb ein Motiv zum Mitmachen, vor allem aber das Gespräch auf Augenhöhe. Albrecht freut sich, dass er immer wieder frühere InfoMobil-Besucher später bei Praktika wiedergetroffen hat. Somit lohnt sich das Engagement auch für die Firmen, wie Jürgen Paschold von der Regionalgeschäftsführung des Unternehmerverbands Metall Ruhr-Niederrhein deutlich macht: „In technischen Berufen gibt es Nachwuchssorgen. Einerseits, weil die Chancen zu wenig bekannt sind, aber auch, weil noch Vorurteile herrschen, in der Industrie käme es hauptsächlich auf Muskelkraft an.“

Um darauf aufmerksam zu machen, dass es schon in der Ausbildung sehr gute Verdienstmöglichkeiten gibt und Absolventen außerdem beste Aussichten auf eine Karriere in einer Zukunftsbranche haben, schlägt die Metall- und Elektroindustrie einen außergewöhnlichen Weg ein: Sie schickt bundesweit neun Hightech-Busse, die so genannten InfoMobile, auf Schulhöfe. Diese fahrenden Berufsinformationszentren sind vollgepackt mit Hightech: Maschinen zum Ausprobieren, Infoterminals mit Kontaktdaten zu ortsansässigen Ausbildungsbetrieben sowie Filme über die Berufe in der „M+E“-Industrie. 60 Schüler der Klasse 8 der Arnold-Janssen-Schule erkundeten in dieser Woche das InfoMobil und seine vielfältigen Angebote; in den folgenden Tagen haben diese Chance zudem Schülerinnen und Schüler der Melanchthon-, Norbert-, Albert-Schweitzer- und der Israhel-van-Meckenem-Schule. „Entscheidend ist, dass Schüler hier auch praktische Erfahrungen an hochmodernen Maschinen sammeln können“, erläutert Jürgen Paschold vom Unternehmerverband. In kleinen Gruppen übten sich die Schüler im Drehen und Fräsen mit der CNC-Maschine, welche sie unter Anleitung selbst programmieren konnten, und arbeiteten an einem modularen Produktionssystem. „So erhalten sie Einblick in die Entstehung eines Produktes von der technischen Zeichnung bis zum Fertigungsprozess.“

Unterstützt wird das InfoMobil an seinen fünf Stationen in Bocholt durch Ausbilder und Auszubildende der Firmen Gigaset, Siemens AG und Pieron, die vor Ort einige der insgesamt 26 Ausbildungsberufe in der Metall- und Elektro-Industrie vorstellen. Sie vermitteln den Schülern aus erster Hand Informationen über die Berufe und ihre persönlichen Erfahrungen ihrer Ausbildung vor Ort. „Die Schüler wollen wissen, was man verdient, wie der Arbeitsalltag aussieht, wie die Bewerbungsphase läuft und ob es Eignungstests gibt.“ Erfahrungsgemäß, so Guido Albrecht, fragen die Schüler offener, wenn sie mit Gleichaltrigen sprechen, die selbst gerade erst den Übergang von der Schule in den Beruf vollzogen haben.

Jürgen Paschold vom Unternehmerband fasste das Ziel der InfoMobil-Tour zusammen: „Die MINT-Berufe sind noch nicht genug im Fokus der Jugendlichen, vor allem nicht der Mädchen. Das wollen wir mithilfe des InfoMobils ändern, denn Technik kann ungemein spannend sein! Der hochmoderne Bus bietet eine Mischung aus Theorie und Praxis und lädt zum Entdecken ein.“ Seit über 20 Jahren wird das InfoMobil nun schon eingesetzt; für die Schulen entstehen keinerlei Kosten, da der Unternehmerverband das Projekt finanziert und betreut. Weiterführende Informationen rund um die Ausbildungsmöglichkeiten sind online unter www.meberufe.info abrufbar. Ansprechpartner für den Kreis Borken ist Jürgen Paschold, Telefon: 02871 23698-11, E-Mail: paschold(at)unternehmerverband(dot)org

Achtklässler der Arnold-Janssen-Schule probierten im Rahmen ihrer Berufsorientierung die High-Tech-Maschinen im InfoMobil aus. (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

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Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

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