Ganz schön ins Schwitzen kamen die gut 25 Lehrer, als sie bei der evo Energieversorgung Oberhausen AG das Heizkraftwerk besichtigten und u. a. einen Blick in den Kessel warfen, in dem Gas und Luft verwirbelt und dann verbrannt werden, um Wasserdampf zu erzeugen. Dieser treibt seinerseits die Turbinen an, wodurch letztendlich der Strom erzeugt wird. Zur Betriebserkundung bei der evo hatte die UVG UnternehmerverbandsGruppe eingeladen, die seit vielen Jahren den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Oberhausen organisiert. Lehrern soll so an der Schnittstelle Schule-Beruf ein besseres Verständnis vom Arbeitsalltag vermittelt werden, welches sie wiederum an ihre Schüler weitergeben. „Der direkte Draht zu den Unternehmen und der Einblick in das Ausbildungswesen sind für die Pädagogen einfach Gold wert“, erläutert Elisabeth Schulte von der UVG das Konzept des Arbeitskreises.
Neugierig löcherten die 25 Lehrer dann auch evo-Ausbildungsleiterin Nicola Bernhardt-Schmidt. Wie wird die Ausbildung gestaltet, was wird in den Einstellungstests abgefragt und welche Praktikumsmöglichkeiten ergeben sich beim Energieversorger ? „Wir bilden über Bedarf aus, haben momentan 29 junge Leute in der Ausbildung – das ist eine Quote von 6,5 Prozent“, erläuterte die Personalfachfrau. Dreien in Mathe und Deutsch seien erstes Kriterium bei der Sichtung der jährlich bis zu 1.000 Bewerbungen auf die zehn Ausbildungsplätze. „Die Anforderungen in den einzelnen Berufsbildern sind stark gestiegen – ein Kfz-Mechaniker muss heute ja auch eine ganz Menge von Elektronik verstehen“, verglich Bernhardt-Schmidt. Deshalb sei die Vorauswahl so wichtig. Wer einen der begehrten Ausbildungsplätze erhält, darf sich dann auf verschiedenste Azubi-Projekte freuen: Teambildung im Hochseilgarten, Leseprojekt mit einer Grundschule oder Berufs-Informationsstände in Schulen.
Das Heizkraftwerk, das die Lehrer besichtigten, liefert – neben anderen Quellen – den Strom für die rund 218.000 Oberhausener. Weitere Produkte im evo-Portfolio: Erdgas und Fernwärme. Letztere kommt auch vom Oxea-Chemiewerk und der Müllverbrennungsanlage auf dem Stadtgebiet. 2007 machte die evo, die zur Hälfte der Stadt gehört, 166 Mio. Euro Umsatz; beschäftigt sind derzeit gut 450 Mitarbeiter. Seit der Liberalisierung des Strommarktes 1998 und der des Gasmarktes vor zwei Jahren sehe sich die evo neuen Herausforderungen ausgesetzt, wie Pressesprecher Daniel Lichtenstein verdeutlichte: „Allein in Oberhausen gibt es nun 75 Strom- und vier Gasanbieter.“ Hinzu komme, dass die Zahl der Haushalte steige – mehr alte Menschen und Singles leben alleine – zugleich aber die Einwohnerzahl sinke. Als Highlight der vergangenen Jahre stellte Lichtenstein den Anschluss der „Neuen Mitte“ heraus, die komplett über Fernwärme versorgt wird.
Mehr als 40 Jahre lang schon bietet die UVG in verschiedenen Regionen Arbeitskreise Schule/Wirtschaft an. Die Gruppe mit sechs Verbänden und rund 700 Mitgliedsunternehmen versteht sich als Initiator einer stärkeren Vernetzung von Schule und Wirtschaft. Mit Erfolg: Aufgrund der Betriebserkundungen der UVG-Arbeitskreise entstanden schon Patenschaften, Kooperationen, Schülerfirmen, gemeinsame Berufsfindungs-Projekte sowie praxisrelevante Unterrichtsinhalte, die die Fachleute aus den Betrieben gemeinsam mit den Lehrern entwickelt haben.
Ansprechpartnerin für den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Oberhausen bei der UVG ist Elisabeth Schulte, Tel. 0203 99367-125, E-Mail: schulte@uvgruppe.de
