Dreisatz und Rechtschreibung, Fleiß und Engagement, sauberes T-Shirt und rasiert zum Bewerbungsgespräch – so einfach sind aus Sicht von Peter Beine die Zutaten für eine erfolgreiche Bewerbung als Azubi bei der MVG Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH. Der Pressesprecher der MVG berichtete knapp 20 Lehrern, die die UVG UnternehmerverbandsGruppe im Rahmen ihres Arbeitskreises Schule/Wirtschaft Mülheim eingeladen hatte, ganz offen, worauf es bei der Ausbildung in seinem Unternehmen ankommt. „Wir bilden auch Hauptschüler aus, haben eine eigene Ausbildungswerkstatt und eine innerbetriebliche Schulung, bei der die Theorie aus der Berufsschule vertieft wird“, ergänzte Beine. „Vorbildlich“, wie Elisabeth Schulte, die den Arbeitskreis Mülheim seitens der UVG betreut, herausstellte. „Es ist nicht selbstverständlich, so viel Engagement in die Ausbildung junger Leute zu stecken, die über Bedarf hinaus ausgebildet werden“, so Schulte. Denn die MVG kann eine gute Bilanz ziehen: Die Absolventen haben nach der Ausbildung eine so gute und breite Grundlage, dass sie schnell bei anderen Unternehmen eine Stelle finden.
Nach der Vorstellung des Unternehmens, das gut 500 Mitarbeiter und 21 Azubis in Berufen wie Kfz-Mechatroniker, Metallbauer und Elektriker beschäftigt, entbrannte ein intensiver Dialog zwischen dem Unternehmens-Vertreter Beine, der Arbeitgeber-Vertreterin Schulte und den Pädagogen. Praxisferne Lehrpläne, die Rolle der Elternhäuser sowie die Perspektiven von Förderschülern wurden diskutiert. Besonders eindringlich wurde Beines Appell, als es um den Praxisbezug ging. „Bei uns müssen die Praktikanten genauso wie die Azubis um 6 Uhr auf der Matte stehen und sich dann zum Teil an der Feile die Finger wund arbeiten. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr sich einige die Schulbank zurückwünschen!“ Beine will damit keineswegs das Arbeitsleben schlecht machen, sondern vielmehr den Schülern vor Augen führen, dass sie in der Schule nicht ihre Zeit absitzen, sondern die Chance auf Wissen haben.
Beim Rundgang durch Leitzentrale und Werkstatt sowie über den Betriebshof, der derzeit für gut 10 Mio. Euro modernisiert wird, erfuhren die Lehrer noch einiges über das Unternehmen MVG, das jährlich 28 Mio. Passagiere befördert. Thematisiert wurden außerdem der Koordinierungsprozess, der hinter jedem einzelnen Bus und jeder pünktlichen Straßenbahn steckt, sowie die Pläne der MVG, mit den Städten Duisburg und Essen als so genannter „rrp-Verkehr“ (rhein-ruhr-partner) zu kooperieren.
Mehr als 40 Jahre lang schon bietet die UVG in verschiedenen Regionen Arbeitskreise Schule/Wirtschaft an. Die Gruppe mit sechs Verbänden und rund 700 Mitgliedsunternehmen versteht sich als Initiator einer stärkeren Vernetzung von Schule und Wirtschaft. Mit Erfolg: Aufgrund der Betriebserkundungen der UVG-Arbeitskreise entstanden schon Patenschaften, Kooperationen, Schülerfirmen, gemeinsame Berufsfindungs-Projekte sowie praxisrelevante Unterrichtsinhalte, die die Fachleute aus den Betrieben gemeinsam mit den Lehrern entwickelt haben.
Ansprechpartnerin für den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Mülheim bei der UVG ist Elisabeth Schulte, Tel. 0203 99367-125, E-Mail: schulte@uvgruppe.de
