Bocholter Wirtschaft ist konjunkturabhängig, doch grundsätzlich gut aufgestellt

Beim Unternehmerfrühstück wurde Analyse zum Einfluss von Globalisierung und Strukturwandel auf die Region vorgestellt

Wissenschaft trifft Wirtschaft – dies galt am Mittwoch, 29.05., beim Unternehmerfrühstück des Unternehmerverbandes und der Wirtschaftsförderung Bocholt im Hotel Residenz. Prof. Dr. Thomas Siebe von der Westfälischen Hochschule, Campus Bocholt, präsentierte den über 60 Anwesenden die Ergebnisse einer empirischen Analyse für das Münsterland zum Thema Globalisierung und Strukturwandel, welche im Auftrag der IHK Nordwestfalen durchgeführt worden ist.

Diese Analyse zeigt, dass die Industrie, insbesondere die Exportunternehmen für Beschäftigung quer durch alle Wirtschaftsbereiche sorge. Ein zusätzlicher Arbeitsplatz in der Industrie schaffe einen weiteren Arbeitsplatz im Dienstleistungsgewerbe. Die Wirtschaft im Münsterland war und ist diesbezüglich nach wie vor wettbewerbsfähiger als der Bundesdurchschnitt.

Die enge Verknüpfung zwischen Industrie und Dienstleistungen, besonders im Münsterland, steht allerdings auch einer regionale Arbeitsteilung zwischen dem „Dienstleistungsstandort“ Münster und dem überwiegend industriell geprägtem Umlandkreisen gegenüber. Hierbei zeigte sich nach Prof. Dr. Siebe, dass der Kreis Borken im Vergleich stärker konjunkturabhängig sei, als zum Beispiel die Kreise Steinfurt und Coesfeld. Deren Industriestruktur ist stärker konsumgüterorientiert und sie besäßen Standortvorteile durch die Nähe zum Zentrum Münster. Als einer der industriellen Schwerpunkte der Region reagiert der Kreis Borken somit überproportional auf konjunkturelle Beschäftigungsschwankungen. Dies sei aber nicht zwangsläufig ein Nachteil, da er dadurch auch stärker vom Konjunkturwachstum profitiere. Per Saldo wirke die Industrie als Schrittmacher der Region.

Im Hinblick auf eine Ableitung auf die Stadt Bocholt und der Frage aus dem Publikum, was die Bocholter Wirtschaftsförderung denn aus der Studie lernen könne, erläuterte Prof. Dr. Siebe, dass die Stärken der strukturellen Aufstellung der Stadt gefördert werden sollten: der starke mittelständische Industriebesatz mit sehr differenzierten Strukturen. Bocholt sollte weiter bewusst als Industriestandort positioniert werden, da die Stadt alleine ein Drittel der Wirtschaftskraft des Kreises Borken darstellt. Entgegen wirken müsse man jedoch dem im Vergleich geringen Angebot an gut ausgebildeten Fachkräften.

Bestärkt durch diese Rückschlüsse resultierte Ludger Dieckhues als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bocholt, dass diese mit den gesetzten Zielen Bestandskundenpflege, Steigerung von Ansiedlungen, Wissenstransfer und junge Menschen folglich die richtigen Weichenstellungen vorgenommen hat.

Prof. Dr. Thomas Siebe

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