Das zum zweiten Mal in Bocholt angebotene „Duale Orientierungspraktikum“ fand jetzt mit einer feierlichen Urkundenübergabe in der Aula des Euregio-Gymnasiums in Bocholt seinen Höhepunkt für die 20 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Nach einer Studienwoche in der Westfälischen Hochschule während der Herbstferien hatten die Jugendlichen in der vergangenen Woche in insgesamt zehn Bocholter Betrieben hospitiert. Die Stoßrichtung des Praktikums ist angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels für den organisierenden Unternehmerverband klar: „Wir suchen die Ingenieure der Zukunft. Auf die Schülerinnen und Schüler, die sich heute für technische Berufe begeistern, kommt es morgen an“, so Jürgen Paschold von der Regionalgeschäftsführung des Unternehmerverbandes für die Kreise Borken und Kleve.
Mit Maßnahmen wie dem Dualen Orientierungspraktikum will der Unternehmerverband Begeisterung für die sog. MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, wecken. „Leider entscheiden sich immer noch zu wenige Schüler für technische Berufe, insbesondere müssen wir mehr Mädchen für den Ingenieur-Beruf begeistern“, so Paschold. Es sei ein guter Anfang, dass immerhin vier Mädchen in diesem Jahr das Duale Orientierungspraktikum absolviert hätten. „Aber das müssen in den nächsten Jahren mehr werden. Wir brauchen das Potential der jungen Frauen“, so der Vertreter des Unternehmerverbandes.
Nachdem die Jugendlichen in der Studien-Woche an der FH „eine gute Mischung zwischen Information, Praxiserfahrungen und ‚Selbst-Machen‘ erlebt haben“, wie es Prof. Dr.-Ing. Horst Toonen, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau, auf den Punkt brachte, standen bei der betriebspraktischen Woche vor allem die Produkte und Fertigungsprozesse sowie das Kennenlernen typischer Ingenieurberufe im Fokus. Die Schüler begleiteten Ingenieure und Mitarbeiter mit technischen Berufsschwerpunkten, außerdem knüpften sie Kontakt zu Auszubildenden und halfen in der Produktion. Möglich machten das die Firmen Siemens, Spaleck Oberflächentechnik, Grunewald, Gigaset, Pieron, Benning, Isselguss, Lebbing Engineering, RST – Dingden, Meier Prozesstechnik.
Im Euregio-Gymnasium trafen sich abschließend die 20 Schüler mit Unternehmensvertretern, Lehrern, Professoren sowie Vertretern des Unternehmerverbandes. Die Erfahrungsberichte der zweiten Generation der Orientierungspraktikanten standen dabei im Mittelpunkt. Was haben die Schülerinnen und Schüler also mit auf den Weg bekommen? „Das Entscheidende beim Werben für den Ingenieur-Beruf ist die Faszination Technik. Bei den Schülerinnen und Schülern ist der Funke immer dann übergesprungen, wenn sie erlebt haben, was man mit High-Tech alles bewegen kann“, so Jürgen Paschold. Die Schüler hätten jetzt eine gute Ausgangslage für ihre persönliche Berufswahl. „Und es sieht gut aus, dass viele sich für einen technischen Beruf entscheiden“, so Paschold. Der Unternehmerverband dankte der Westfälischen Hochschule und den zehn mitmachenden Unternehmen für ihr Engagement, das deutlich über das normale Maß hinausgegangen sei. „Man spürt, dass die Mitarbeiter in den Unternehmen, aber auch die Akteure in der Hochschule viel Freude daran haben, etwas von der Begeisterung für ihr Tun weiterzugeben“, resümiert Paschold. Der Unternehmerverband will das Duale Orientierungspraktikum in jedem Fall weiterführen, durch den Erfolg sieht er sich nun bestärkt.
Weitere Infos unter: www.duales-orientierungspraktikum.de Der Unternehmerverband vertritt bundesweit rund 700 Firmen, in Bocholt und Umgebung sind es rund 50. Als Arbeitgeberverband berät er seine Mitgliedsunternehmen arbeitsrechtlich und tarifpolitisch; außerdem vertritt er die wirtschaftspolitischen Interessen seiner Mitglieder.
