Einsatz in Berlin für die regionale Wirtschaft

Heimische Metallunternehmer waren zu politischen Gesprächen in der Hauptstadt

Die Interessen und Wünsche der hiesigen Betriebe hat jetzt der Vorstand des Unternehmerverbandes Metall Ruhr-Niederrhein bei politischen Gesprächen in Berlin deutlich gemacht. Der Vorstand um seinen Vorsitzenden, den Emmericher Unternehmer Wim Abbing, wurde bei seinem Besuch im Zentrum der Macht empfangen. Sowohl im Bundeskanzleramt als auch im Bundesfinanzministerium nahmen sich hochkarätige Gesprächspartner viel Zeit für den Austausch mit den Unternehmern. Die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung stand ganz im Mittelpunkt der Beratungen.

Im Bundesfinanzministerium wurde die Gruppe von Staatssekretär Steffen Kampeter (CDU) empfangen. Kampeter ist ein enger Vertrauter von Finanzminister Wolfgang Schäuble und zuständig unter anderem für Fragen der europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik. In dem rund 90-minütigen Gespräch schilderte der Politiker die Lage auf den europäischen Finanzmärkten ebenso wie die Situation des Bundeshaushalts. Der Unternehmerverband begrüßte das klare Bekenntnis Kampeters zum Konsolidierungskurs und der angestrebten sog. „schwarzen Null“ im Haushalt. Gleichzeitig mahnten die Unternehmer Investitionen in Bildung, Forschung und Infrastruktur an. Diese sind nach Auffassung der Wirtschaftsvertreter auch ohne eine höhere Verschuldung möglich.

Die offene Gesprächsatmosphäre und der sachliche Austausch im Finanzministerium kamen bei den Metallunternehmern gut an. Trotzdem machte der Vorstand des Unternehmerverbandes deutlich, dass nach den vielen „Wahlgeschenken“ der vergangenen Monate, wie der Mütterrente und der Rente mit 63, nun wieder die Themen Wachstum und Beschäftigung im Mittelpunkt der Arbeit der Bundesregierung stehen sollten. Zwar war man sich einig, dass keine neuerliche Wirtschaftskrise ins Haus steht, die abflauende Konjunktur braucht nach Ansicht der Wirtschaftsvertreter aber Impulse. Immer neue Regulierungen, wie der jüngst beschlossene Mindestlohn, belasteten aber die wirtschaftliche Dynamik.

Im Anschluss an die Gespräche im Schäuble-Ministerium wurde der Vorstand, dem auch der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), der Duisburger Unternehmer Ulrich Grillo als stellvertretender Vorsitzender angehört, im Kanzleramt empfangen. Die dort für Industriepolitik zuständigen Fachleute nahmen sich viel Zeit, um ihre Strategie zur Stärkung der Wirtschaft zu erläutern. Im Mittelpunkt der Zukunftsüberlegungen des Kanzleramts steht dabei unter anderem die sog. „Digitale Agenda“ der Bundesregierung. Die fortschreitende Vernetzung und Digitalisierung der Industrie will die Politik damit intensiv begleiten und vorantreiben. Dabei geht es unter anderem um den Ausbau der IT-Infrastruktur und das wirtschaftliche Zukunftsthema „Industrie 4.0“. Die Unternehmer begrüßten in dem Meinungsaustausch die Bemühungen der Bundesregierung zur Verbesserung der IT-Infrastruktur und nannten das Thema „Datensicherheit“ als wichtigste Herausforderung in diesem Bereich.

Sorgen bereitet den Unternehmern die Entwicklung rund um die Energiewende, die auch vom Kanzleramt koordiniert wird. Die steigenden Energiekosten der vergangenen Jahre werden als Hemmschuh für Wachstum und Beschäftigung empfunden. Die Fachleute des Kanzleramtes verwiesen hier auf sinkende Subvention für die Öko-Energie. Es seien bereits deutliche Korrekturen an der Energiewende vorgenommen worden. „Es ist für industrielle Investitionen in Deutschland schlecht, dass die Energiepreise in den USA mittlerweile halb so hoch sind“, mahnte Abbing.

Im weiteren Verlauf der Vorstandsfahrt besuchten die Unternehmer noch die Hauptredaktion der Deutschen Presse Agentur (dpa) sowie das Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin-Mitte. Dort, im Haus der Deutschen Wirtschaft, wurden sie von ihrem Vorstandskollegen, BDI-Präsident Ulrich Grillo, empfangen. Grillo erläuterte seinen Gästen die Arbeitsweise des Industrieverbandes und gab Ihnen sogleich einen spannenden Einblick hinter die Kulissen des Hauptstadtbetriebes.

Für den Unternehmerverband zog Vorsitzender Wim Abbing eine positive Bilanz der Vorstandsfahrt in die Hauptstadt: „Es ist wichtig, dass wir solche Gespräche führen und für die Belange der Industrie in unserer Region sensibilisieren. Einige Entscheidungen der Bundesregierung in den vergangenen Monaten sind mit der betrieblichen Realität nicht oder nur schwer vereinbar.“ Der Politik tue die Rückmeldung aus der Praxis gut, auf der anderen Seite lernten die Unternehmer aber auch etwas über die Entscheidungswege in der Politik. Ein Ausgleich der Interessen komme nur über den offenen Dialog zustande.

Gruppenbild im Finanzministerium: (v. l. n. r.) Martin Jonetzko (Unternehmerverband), Horst Schmoll (Siemens AG), Heinz Lison (Lison-Systemtechnik & Consulting GmbH), BDI-Präsident Ulrich Grillo (Grillo-Werke AG), Vorsitzender Wim Abbing (PROBAT-Werke von Gimborn Maschinenfabrik GmbH), Gisela Pieron (PIERON GMBH), Staatssekretär Steffen Kampeter (Bundesministerium der Finanzen), Dieter Fitscher (Ed. Fitscher GmbH & Co. KG), Karl Bongartz (Siebtechnik GmbH) und Wolfgang Schmitz (Unternehmerverband) (Foto: Unternehmerverband)

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