„Es ist das völlig falsche Signal zur völlig falschen Zeit“, mit diesen Worten kritisiert der Sprecher der regionalen Wirtschaft, Heinz Lison, die von der Stadt geplante massive Erhöhung der Grundsteuer. „Eine Steigerung des Grundsteuerhebesatzes um sage und schreibe 105 Punkte sucht ihresgleichen und ist nur als Wahnsinn zu bezeichnen“, erklärt Lison. „Alle verlieren durch diese radikale Erhöhung: die kleinen Leute, die Hausbesitzer, die Unternehmen, aber vor allem der Standort Duisburg“, beklagt der Vertreter des Unternehmerverbandes. Lison unterstützt hingegen Überlegungen zu weiteren Verkäufen von städtischen Anteilen. Ebenso bemängelt der Unternehmerverband, dass es immer noch keine hinreichende Kooperation mit den Nachbarstädten im Ruhrgebiet gebe, um gemeinsam zum Beispiel Verwaltungsaufgaben günstiger erledigen zu können.
Die Wirtschaft habe laut Lison große Sorge um die Zukunft des Standortes. Die permanenten Negativ-Schlagzeilen, der drastische Anstieg der Armut oder die hohe Kriminalität führten im Ergebnis zu einer Abschreckung von Investitionen und Fachkräften. Die massiven Steuererhöhungen runden das Bild aktuell ab. Duisburg sei mit der aktuellen Entscheidung auf dem falschen Weg, so Lison, der weiter erklärt: „Parteipolitische Schuldzuweisungen helfen Duisburg in dieser Situation nicht weiter, die Stadt braucht einen Plan für ihre wirtschaftliche Zukunft. Hier ist die heimische Wirtschaft jederzeit bereit, sich einzubringen“, bekräftigt der Sprecher der regionalen Wirtschaft.