Große Resonanz auf „Alte Hasen statt junges Gemüse!“

Zukunftsforscher Erik Händeler erläuterte, warum die Arbeitswelt sich revolutionieren muss

Rund 100 Interessierte folgten der Einladung von jobcenter Duisburg und Unternehmerverband zu einer Veranstaltung mit dem renommierten Wirtschaftsjournalisten und Zukunftsforscher Erik Händeler im HAUS DER UNTERNEHMER. Der provozierende Titel der Veranstaltung „Alte Hasen statt junges Gemüse!“ hatte bei den Gästen große Erwartungen geweckt, die nicht enttäuscht werden sollten. „Jede Minute ihres Vortrags war spannend und lehrreich zugleich. Für die vielen Unternehmensvertreter im Publikum, die immer größere Schwierigkeiten haben, Fachkräfte zu finden, gab es viele wichtige Anregungen“, bilanzierte der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz, nach Händelers Vortrag.

Der Zukunftsforscher hatte in seinen Ausführungen klar aufgezeigt, worauf es seiner Meinung nach in der Arbeitswelt in der Zukunft entscheidend ankommt: Händeler sieht den Menschen mit seinem Wissen und seiner Fähigkeit zur Zusammenarbeit als alles entscheidende Größe. Grund hierfür sei, dass ein immer größer werdender Teil der Wertschöpfung in der „gedachten Welt“ erfolge. So gehe es in der modernen Arbeitswelt immer weniger um körperliche Arbeiten, sondern vielmehr um die Verzahnung des Wissens jedes Einzelnen. Maschinen und Computer erledigten immer mehr die klassischen Arbeiten wie Produktion und Fertigung von Waren und Gütern. Für den Menschen käme es darauf an, zu planen, zu organisieren, zu beraten und Probleme zu lösen.

Hierarchien würden künftig immer flacher, weil es auf das „Wissenskönigreich“ eines jeden Einzelnen ankomme. Eine aufrichtige Zusammenarbeit in gemischten Teams sei das Idealmodell und in Zukunft unabdingbar. Dem Sozialverhalten kommt nach Ansicht Händelers dabei eine immer größere Bedeutung zu. „Wir müssen kritisieren und Kritik ertragen ohne einander zu verletzen“, so Händeler. Die Zusammenarbeit von Jung und Alt spiele eine zentrale Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. „Wir können uns heute nicht mehr erlauben, Fachkräfte mit 55 Jahren in den Ruhestand zu verabschieden. Wir brauchen das Wissen, die Erfahrung und die Kompetenz der Älteren“, so der Zukunftsforscher. Dafür müssten allerdings altersadäquate Arbeitsbedingungen geschaffen werden. „Warum soll der 60-jährige nicht einen 5-Stunden-Tag haben, wenn das seiner Lebensplanung eher entspricht“, fragt Händeler.

Um länger zu arbeiten, müsse man auch länger gesund sein. „Dass Arbeit am Computer krank macht, wissen wir. Dem müssen wir einfach Bewegung entgegenhalten“, so Händeler. Es geht nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern „um Treppe statt Aufzug, stehen statt sitzen und manchmal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren“. Händeler plädiert für ein präventives Gesundheitssystem. Die Anreize, gesund zu bleiben, müssten erhöht werden.

Der Geschäftsführer des jobcenters Duisburg, Norbert Maul, sieht sich in seiner Arbeit durch den Vortrag Händelers bestätigt. „Das jobcenter Duisburg hat mit der „Initiative 50+“ bereits seit Mitte 2009 das Augenmerk auf die Vermittlung älterer Arbeitnehmer gelenkt. Wenn diese Herangehensweise heute sogar aus wissenschaftlicher Sicht durch Herrn Händeler bestätigt wird, freut mich das natürlich umso mehr!“

Fragerunde im HAUS DER UNTERNEHMER: Moderiert von Norbert Maul (links im Bild), Geschäftsführer des jobcenters Duisburg und Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes (rechts im Bild) stellte sich Zukunftsforscher Händeler (Bildmitte) den Fragen des Publikums

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