„IG Metall argumentiert mit Phantasiezahlen“

Unternehmerverband: Forderungen sind angesichts der Lage unerfüllbar

„Jeder, der tagtäglich die Zeitung liest, weiß, dass die Forderung der IG Metall unerfüllbar sind. Der Gewerkschaft gehen die Argumente aus“, diese Bilanz zieht der hiesige Unternehmerverband der Metallindustrie und sein Geschäftsführer Martin Jonetzko nach den ersten Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die bedeutende Metall- und Elektroindustrie mit zehntausenden Arbeitsplätzen auch in der Region.

Die schwierige Situation der Industrie sei unübersehbar. „In Duisburg, Mülheim, Oberhausen, aber auch im Kreis Wesel, im Kreis Kleve und selbst in Städten wie Bocholt häufen sich die negativen Meldungen aus den Unternehmen. Das kommt nicht von ungefähr. Die Krise der Stahlindustrie, aber auch die Lage der Mineralölindustrie trifft in ihren Folgen auch die Metall- und Elektroindustrie“, erläutert Jonetzko. Man arbeite entlang einer Wertschöpfungskette und sei eng verflochten. „Größte Unsicherheit bestimmt zudem die Lage der Weltwirtschaft. Bei Investitionen und Anschaffungen herrscht absolute Zurückhaltung“, beschreibt der Arbeitgeber-Vertreter die Lage.

Vor diesem Hintergrund meint Jonetzko: „Wer den Weg der IG Metall mit einer Lohnerhöhung von 5 Prozent geht, der betätigt sich als Krisenbeschleuniger.“ Jedermann wisse, dass niemand in der gut bezahlenden Metall- und Elektroindustrie leichtfertig Arbeitsplätze abbaut. Doch erstmals seit langem bedeuteten falsche Höhenflüge, dass Jobs konkret in Gefahr sind.

Die IG Metall arbeite mit Phantasiezahlen, wenn sie eine Zielinflation von 2 Prozent und eine Trendproduktivität von 1,1 Prozent argumentiere. „Fakt ist, dass die Inflation bei null liegt und die Produktivität bei 0,6 Prozent“, unterstreicht Jonetzko. Die Unternehmerschaft erwarte mehr Ehrlichkeit von führenden Gewerkschaftern bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage.

Jonetzko bezeichnete die Tarifrunde 2016 für die rund 700.000 Beschäftigten der Branche in NRW als „entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Flächentarifs in Deutschlands“. Wenn die Mitglieder den Eindruck gewönnen, unter massiven Streikandrohungen erneut zu einem überhöhten und zu starren Tarifabschluss gezwungen zu werden, würden viele Unternehmen der Tarifbindung den Rücken kehren.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer (Foto: Unternehmerverband)

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