Jobchancen für Oberhausener Schüler

Eine intensive Berufsvorbereitung ist wichtiger denn je – Unternehmerverband organisierte Berufe-Parcours an der Hauptschule St. Michael in Oberhausen

Um den Schülern der Hauptschule St. Michael die Bedeutung der praktischen Berufsvorbereitung zu vermitteln, legten sich die Organisatoren unter Federführung des heimischen Unternehmerverbandes mächtig ins Zeug. Ihr Ziel: Sie wollten im Rahmen eines Berufe-Parcours den Schülern ihre Jobchancen näher bringen. Beim Berufe-Parcours geht es weniger um Theorie; es sollen vielmehr berufstypische Arbeiten „anfassbar“ vorgestellt werden. Dabei sind die Schüler bei jeder einzelnen Station des Parcours zum Mitmachen aufgefordert, um zu sehen, wo ihre Fähigkeiten liegen. Berufspraktiker betreuen die Stationen, stehen für Fragen zur Verfügung und berichten aus ihrem Arbeitsalltag. Insgesamt konnten die Schüler neun verschiedene Gewerke, ihre Arbeitsmaterialien und Werkzeuge kennen lernen und damit testen, was ihnen jeweils liegt.

So war auch das Oberhausener Unternehmen Lohmar + Meller oHG mit einer Station in der Aula der St. Michael-Schule vertreten. Lohmar + Meller ist ein Stahlgroßhändler, der auch in den Bereichen Sanitär, Heizung und Werkzeuge eine umfangreiche Produktpalette anbietet. Den Schülern standen der technische Leiter des Unternehmens Heinz Hartmann sowie der ehemalige Lohmar + Meller-Mitarbeiter und jetzige Ruheständler Adolf Gerhards Rede und Antwort. Gerhards macht die Arbeit mit den Schülern sichtbar Spaß, so dass er seine Rentnerdienste auch gerne ehrenamtlich anbietet. Eine anspruchsvolle Frage hatte sich Lohmar + Meller für die Schüler einfallen lassen: „Wie baue ich einen Rohrverteiler mit Zählereinheit, wie er etwa für eine Heizung benötigt wird?“ Ein fertiges Modell war an der Station zu besichtigen. Zum Nachbauen unter fachkundiger Anleitung luden jede Menge Rohre und Kleinteile ein.

Ebenfalls um das Arbeiten mit Metall ging es an der Station von MAN Diesel & Turbo SE. Zwei Auszubildende des Turbinenherstellers, Kevin Schön und Sven Simion, zeigten den Schülern, dass in ihrem Ausbildungsberuf vor allem Präzision gefragt ist. Auf das richtige Abmessen, Sägen und Pfeilen kam es an, und nebenbei erklärten die MAN-Auszubildenden gern, wie das so ist, Azubi in einem großen Betrieb der Metall- und Elektroindustrie zu sein. Dabei hatte die nur ein paar Jahre älteren Auszubildenden des Oberhausener Unternehmens einen guten Zugang zu den Schülern. Sie wussten genau, worauf es jungen Leuten heutzutage bei der Berufswahl ankommt. Interessant war bei allen Metallstationen, dass die Mädchen die Aufgaben insgesamt besser bewältigten als ihre männlichen Mitschüler – auch das half, Vorurteile – gerade bei jungen Frauen – gegenüber technischen Berufen und ihren Herausforderungen abzubauen.

Warum Projekte wie der Berufe-Parcours notwendig sind und immer wichtiger werden, machte Thomas Löhr, Projektleiter des Unternehmerverbandes, deutlich: „Wir können nicht früh genug damit anfangen, die Jugendlichen über die vielfältigen Ausbildungsberufe zu informieren. Besonders bei den technischen Berufen fehlt eine ausreichende Zahl an Bewerbern. Hier müssen wir aufzeigen, dass die Angebote vielfältiger sind, als man denkt.“ Vor allem vor dem Hintergrund des vielzitierten Fachkräftemangels müsse die Wirtschaft gezielt an die Schulen gehen und ihre Ausbildungsmöglichkeiten präsentieren. Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen befürwortet dieses Projekt: „Hohe Abbrecherquoten können wir uns aufgrund der immer geringer werdenden Zahl an Schulabgängern nicht mehr leisten. Die Vertiefte Berufsorientierung bietet hier ein geeignetes Mittel, um die Schüler bei dem schwierigen Prozess der Berufswahl zielgerichtet zu unterstützten.“ Im Rahmen der „Vertieften Berufsorientierung“ unterstützt die Agentur für Arbeit die Projektarbeit des Unternehmerverbandes an sechs Oberhausener Schulen.

Insgesamt 50 Schüler des achten Jahrgangs der Hauptschule St. Michael haben am Berufe-Parcours teilgenommen. Neben den Metallstationen von Lohmar + Meller und MAN gab es unter anderem folgende Angebote: „Wandgestaltung“ betreut von der Firma Kassen (Maler- und Lackierbetrieb), „Verbindungslöten“ betreut von der Firma Radtke (Radiotechnik), „Grundübungen der Friseurausbildung“ betreut von der Firma Burger (Frisörmeister) und aus der Gastronomie „Dekoratives Falten und Tisch decken“ betreut von der HAUS DER UNTERNEHMER GmbH. Auch die Handwerkskammer Düsseldorf informierte an einer Station über die Berufe des Handwerks.

Durch seine rund 700 Mitgliedsunternehmen hat der Unternehmerverband beste Kontakte zu Personalleitern und Ausbildern. An insgesamt sechs Schulen in Oberhausen werden mit Unterstützung der Agentur für Arbeit solche wirtschaftsbezogenen Schulprojekte durchgeführt. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 1500 Schüler hieran teilgenommen und Erfahrungen für eine Zukunft als „Fachkraft“ gesammelt. Weitere Informationen unter www.arbeitsagentur.de und bei Thomas Löhr, Tel: 0208 825-2006, E-Mail: loehr(at)haus-der-unternehmer(dot)de

Präzises Arbeiten mit Metall: Schülerin Carina Lawrenz bekommt Hinweise von den MAN-Auszubildenden Sven Simion (rechts) und Kevin Schön (Foto: Unternehmerverband)

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