„Können uns Frühverrentungswelle nicht erlauben“

Das plötzliche Ausscheiden älterer Facharbeiter würde die Wirtschaft vor große Probleme stellen

Der heimische Unternehmerverband ist besorgt. Grund dafür sind aktuelle Zahlen zur geplanten Rente mit 63. Für die Metall- und Elektroindustrie schätzt der Branchenverband Gesamtmetall, dass 45.000 Beschäftigte deutschlandweit diese Regelung sofort nutzen können. Chemie- und Bauindustrie könnten mit 5.000 bzw. 6.000 Arbeitnehmern betroffen sein. Das Handwerk spricht gar von 100.000 Beschäftigten, die einen Anspruch auf sofortiges Ausscheiden hätten. „Seit Jahren reden wir alle über den größer werdenden Fachkräftebedarf. Und hier sollen jetzt auf einen Schlag zehntausende Fachkräfte dem Arbeitsmarkt entzogen werden. Das ist unverantwortlich“, kritisiert der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz. Gerade für die hiesige Region, wo die demographische Entwicklung bereits zu Nachwuchssorgen führe, sei die Rente mit 63 eine schwere Belastung.

Schmitz zeigt Verständnis für jeden Arbeitnehmer, der nach 45 Beitragsjahren von den künftigen Möglichkeiten Gebrauch machen will. Die Lebensleistung der Betroffenen werde von niemandem bestritten. Jedoch müsse eine solche Regelung mit so einschneidenden Auswirkungen auch unter gesamtwirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. „Die Wahrheit ist: Nicht alles, was wünschenswert ist, ist auch bezahlbar“, so Schmitz. Insbesondere kritisiert Schmitz, dass die Bemühungen der Unternehmen, auf die Bedürfnisse von älteren Arbeitnehmern einzugehen, „ad absurdum“ geführt würden. „Es gab einen großen gesellschaftlichen Konsens, dass die Frühverrentungsprogramme der 80er- und 90er-Jahre ein Fehler waren. Jetzt haben wir einen Mentalitätswandel gerade hinbekommen und die Zahl der über 60jährigen in den Betrieben um mehr als 150 Prozent gesteigert“, schildert Schmitz die Anstrengungen der Unternehmen. Der Unternehmerverband hofft nun auf deutliche Nachbesserungen im Gesetzgebungsverfahren. So wie aktuell geplant dürfe die Rente mit 63 nicht Realität werden.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes (Foto: Unternehmerverband)

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