Lohngleichheit: Die Politik lenkt ab

Der Unternehmerverband kritisiert das geplante Entgeltgleichheitsgesetz

Auch wenn es einige Entschärfungen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf gibt, übt der hiesige Unternehmerverband Kritik am geplanten Entgeltgleichheitsgesetz. „Wesentliche Ursache der Lohnungleichheit ist die unterschiedliche Berufswahl von Männern und Frauen“, gibt Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz zu bedenken. An dieser Tatsache könne das Gesetz nichts ändern. „Es ist nach wie vor Fakt, dass Männer sich deutlich häufiger als Frauen für gut bezahlte technische oder die zukunftsweisenden digitalen Berufe entscheiden.“

Offenbar sei es auch für die Schulen schwer, Mädchen für Technik zu begeistern. Zwar zeigten jüngste Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), dass mehr Frauen technische Berufe studieren, jedoch sei die Gesamtlage immer noch unbefriedigend. Besonders alarmierend sei es, dass gerade zukunftsweisende Berufe im digitalen Bereich sehr stark männlich geprägt sind. „Es ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe, die Berufswahl der Frauen zu verändern“, so Schmitz.

Die wesentliche Ursache für Lohnungleichheit sei nicht eine pauschal diskriminierende Personalpolitik. „Unternehmer sind im Gegenteil gerade diejenigen, die gegen die Ursachen der Lohnungleichheit ankämpfen – etwa durch Tarifverträge, in denen es keine geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschiede gibt“, so Schmitz. Der Unternehmerverband wirke zudem mit weiteren Aktionen – wie beispielsweise dem Einsatz des InfoTrucks der Metall- und Elektroindustrie auf den Schulhöfen – auf die Berufswahl der Mädchen ein. Vorurteile gegenüber technischen Berufen sollen so abgebaut werden.

Zwar begrüßt der Unternehmerverband, dass die Bundesregierung davon Abstand genommen habe, allen Unternehmen zusätzliche Kontrollverfahren, Berichts- und Auskunftspflichten vorzuschreiben. Aber: „Mit dem Gesetz lenkt die Politik trotzdem von ihren eigenen Versäumnissen ab.“ Wichtig sei zum Beispiel der qualitative und quantitative Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Die Politik habe selbst also genug mit ihren Baustellen zur Bekämpfung der Lohnungleichheit zu tun.

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org