„Lohngleichheit per Gesetz ist grober Unfug“

Der Unternehmerverband kritisiert Gesetzesvorhaben von Familienministerin Manuela Schwesig scharf

Mit großer Sorge blickt die regionale Wirtschaft auf den neuerlichen Vorstoß der Familienministerin zur Entgeltgleichheit von Männern und Frauen. „Die Betriebe sollen wieder einmal mit zusätzlicher Bürokratie überzogen werden. Lohngleichheit per Gesetz zu verordnen, ist grober Unfug“, kritisiert der Vorstandsvorsitzende des Unternehmerverbandes, Wim Abbing. Den Unternehmerverband stört vor allem der neuerliche Generalverdacht, mit dem die Bundesministerin die Wirtschaft überziehe. „Konsequent lenkt die Politik von eigenen Herausforderungen ab und zeigt mit dem Finger auf andere. Statt Problemlösung, erleben wir Stimmungsmache auf Kosten der Wirtschaft“, bemängelt der Unternehmer und Geschäftsführende Gesellschafter der Emmericher Probat-Werke.

Abbing bezeichnet das Projekt der Ministerin als neuerlichen „Frontalangriff“ auf die Tarifpartnerschaft: „Die Politik soll sich raushalten aus der Lohnfindung in Deutschland. Das können wir gemeinsam mit den Gewerkschaften besser.“ Sozialpartner und Unternehmen hätten ein großes Interesse daran, die Beschäftigten unabhängig vom Geschlecht gleich zu behandeln. „Unsere Tarifverträge sind diskriminierungsfrei und richten sich ausschließlich nach Anforderung und Leistung“, unterstreicht Abbing.

Ein Gesetz zur Lohngleichheit mit entsprechenden Transparenz- und Dokumentationspflichten für die Unternehmen packe die eigentlichen Ursachen für den geringeren Verdienst vieler Frauen nicht an. „Wir haben immer noch zu wenige Frauen, die sich nach der Schule für technische Berufe entscheiden. Das führt dazu, dass die Industrie mit ihren guten Verdienstmöglichkeiten weitgehend männergeprägt ist“, erläutert Abbing. Die Industriebetriebe würden gerade bei jungen Frauen für die entsprechenden Berufschancen intensiv werben. Abbing kritisiert, dass die technischen Disziplinen in der Schule aber immer noch nicht ausreichend gefördert würden. Hier sei die Politik am Zug.

Zudem führten Erziehungs- und Pflegezeiten zu einem geringeren Einkommen vieler Frauen. „Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Aufgabe, der sich die Ministerin stellen muss“, fordert Abbing. Immer noch gäbe es bei Qualität und Quantität der Betreuungsmöglichkeiten große Defizite. Die Politik sei gefordert, endlich nachzubessern, damit Männer und Frauen Familie und Job besser unter einen Hut bringen können.

Insgesamt kritisiert der Unternehmerverband die aktuelle Politik der großen Koalition, die zu immer neuen Belastungen für die Wirtschaft führe. Die gute konjunkturelle Entwicklung verleite die Politik offenbar zu immer neuen „ideologiegetriebenen, sozialromantischen und sinnfreien Irrwegen“. „Wir täuschen uns, wenn wir glauben, dass wirtschaftliches Wachstum ein Selbstläufer ist. Wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe nicht mehr im Auge haben, dann wird es ein böses Erwachen geben“, ist Abbing überzeugt.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Wim Abbing, Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbands (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org