„Die Wirtschafts- und Finanzkrise trifft die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen mit voller Wucht“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes der Metallindustrie Ruhr-Niederrhein UVM, Wolfgang Schmitz. Eine aktuelle Umfrage unter 126 Betrieben mit 85.000 Beschäftigten aus dem Oktober zeige, dass 83 Prozent der Befragten einen Rückgang der Aufträge verzeichnen. Fast die Hälfte der Unternehmen spricht sogar von einer erheblichen Abschwächung.
Vor der dritten Runde in den Tarifverhandlungen der M+E-Industrie in NRW am Freitag appelliert Schmitz daher an die Gewerkschaft, „nicht länger mit dem Feuer zu spielen“. Es drohe die schwerste Krise dieser Branche seit vielen Jahren. Das sei auch daran zu erkennen, dass bis zum Jahresende 68 Prozent der befragten Unternehmen das Arbeitsvolumen reduzieren wollen. Schmitz: „Es geht nicht mehr nur um das Zurückfahren von Überstunden und den Abbau von Zeitguthaben, sondern auch bereits um Zwangsurlaub und Kurzarbeit“.
Eine achtprozentige Tariferhöhung, wie sie die IG Metall unverändert fordere, sei in der augenblicklichen Situation „wirtschaftlicher Wahnsinn“. Genau so gut könne man „einem Grippekranken auch noch die Masern anhängen“.
Schmitz fordert die Gewerkschaft auf, ihren Mitgliedern „endlich die Wahrheit über die Gefahren für die Arbeitsplätze zu sagen“, denn im kommenden Jahr werde sich die Konjunkturlage noch einmal deutlich verschlechtern. Wenn am Freitag die Friedenspflicht ende, seien „Streiks ein untrügliches Mittel, die Krise zu verschärfen“.
