Metallarbeitgeber fordern IG Metall zu mehr Realismus auf

Unternehmer sprechen von „außergewöhnlich“ schwieriger Verhandlungsrunde und fordern „Dialog statt Konfrontation“

Der heimische Metallverband hat die IG Metall davor gewarnt, die Tarifrunde 2015 schon zu Beginn der Verhandlungen durch „dogmatische Zielsetzungen“ zu erschweren. Der Vorsitzende des Verbandes, Wim Abbing, kritisierte nach der ersten in dieser Woche geführten Verhandlungsrunde für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs in NRW, „Tabus“ der Gewerkschaft. Abbing ist selbst Mitglied der Verhandlungskommission der Arbeitgeber in NRW.

Elemente zur Differenzierung und Flexibilisierung hätten in den vergangenen Jahren viel zur Akzeptanz des Flächentarifvertrages in den Mitgliedsunternehmen beigetragen. „Ich kann nicht verstehen, warum die IG Metall in Nordrhein-Westfalen den tarifpolitischen Werkzeugkasten geschlossen halten will. Mit der Realität hat das nichts zu tun“, so Abbing. Tabus erschwerten das Schnüren eines tragfähigen Gesamtpaketes. Damit schadete sich die Gewerkschaft letztlich selbst. „Je starrer der Abschluss wird, desto mehr Unternehmen stellen den Flächentarifvertrag infrage. Und das wollen wir alle nicht“, mahnte Abbing.

„Kontraproduktiv“ sei die Ankündigung der Gewerkschaft, Warnstreiks bereits vor Aufnahme der Gespräche und ohne Vorlage eines Arbeitgeber-Angebots durchzuführen. „Offensichtlich liegen die Streikpläne schon in der Schublade, wenn schon deren Auftakt mit Zeit- und Ortsangabe genannt wird“, betonte Abbing. Damit werde der sachliche Stil der vergangenen Jahre infrage gestellt. „Gerade zu Beginn einer Verhandlung geht es um die besten Argumente und das offene Gespräch. Der Verhandlungstisch ist dafür jetzt genau der richtige Ort“, ruft Abbing die Gewerkschaft zu „Dialog statt Konfrontation“ auf.

Eine Lösung der Tarifrunde 2015 sei ohnehin schon „außergewöhnlich schwierig“. Mit ihrem Forderungspaket zu Einkommen, Bildungs- und Altersteilzeit habe die Gewerkschaft die Tarifgespräche wie schon im Jahr 2012 überfrachtet. Vor allem die Forderung nach einer von den Unternehmen finanzierten persönlichen Bildungsteilzeit lehnte Abbing ab. Personalentwicklung sei eindeutig eine Aufgabe des Unternehmens. Dazu gehöre auch die betrieblich notwendige Weiterbildung. „Das machen wir bereits umfassend und gehört nicht in einen Tarifvertrag. Unsere Unternehmen investieren Jahr für Jahr vier Milliarden Euro, damit wir gut qualifizierte Mitarbeiter haben“, unterstrich Abbing.

Der Metallverband Ruhr-Niederrhein ist das Sprachrohr von ca. 100 Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Duisburg, Mülheim, Oberhausen, am Niederrhein und im westlichen Münsterland. Die Mitglieder profitieren vom arbeitsrechtlichen und tarifpolitischen Know-how des Unternehmerverbandes, der seinen Mitgliedern u. a. mit Juristen und Verbandsingenieuren zur Seite steht. Weitere Informationen unter www.unternehmerverband-metall-ruhr-niederrhein.org.

Bericht über die konjunkturelle Entwicklung: Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmerverbands, Wim Abbing, heute bei der Pressekonferenz (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org