Der Unternehmerverband der Metallindustrie Ruhr-Niederrhein UVM hat die Warnstreiks der IG Metall als „völlig überflüssig“ bezeichnet. Die Industriegewerkschaft, so der Vorstandsvorsitzende des Metallverbandes, Heinz Lison, huldige damit einem antiquierten Ritual. Die Streiks belegten eher, wie wenig Einsicht in eine moderne, globalisierte Wirtschaft in den Reihen der IGM vorhanden sei. Die Friedenspflicht der Tarifparteien endete am Montag.
Die Warnstreiks sind nach Ansicht der Arbeitgeber darauf ausgelegt, auch bei einer geringen Quote von organisierten Gewerkschaftsmitgliedern die betrieblichen Abläufe so zu stören, dass empfindliche Produktionsausfälle die Folge sind. Lison: „Wieder einmal kostet es Arbeitsplätze, wenn Kunden auf diese Weise verprellt werden.“
Der UVM-Vorsitzende erwartet statt dessen, dass sich die Gewerkschaft konstruktiv mit den Vorschlägen der Arbeitgeber auseinandersetzt. Zuletzt hatten diese einen Lohnzuwachs in Höhe der Produktivitätssteigerung sowie eine sogenannte Konjunkturkomponente in Form einer Einmalzahlung ins Gespräch gebracht. Die Arbeitgeber entscheiden am 6. April, ob ein konkretes Angebot für NRW vorgelegt wird. Die Gewerkschaft beharrt weiterhin auf ihrer Forderung von 5 % mehr zuzüglich vermögenswirksamer Leistungen und der Bezahlung von Weiterbildungsmaßnahmen. Lison: „Damit würde eine Abwanderungswelle der Metallindustrie in Niedriglohnländer in Gang gesetzt.“
Der UVM vertritt die Metall- und Elektroindustrie im westlichen Ruhrgebiet sowie am rechten Niederrhein bis zur niederländischen Grenze.