Die eigene Limonade herstellen, bewegte Bilder mit Schlitzscheiben erzeugen, mit Wasser aus einer Vase eine Linse machen oder die Hand zum Teil einer Batterie werden lassen: An insgesamt 52 Experimentierstationen können nun zwei Wochen lang die Grundschüler der Aver-bruchschule in Dinslaken Technik zum Anfassen erleben. Gestern (30. Oktober 2008) eröffneten Schulleiter Baldur Bertling und Elisabeth Schulte von der UVG UnternehmerverbandsGruppe die Miniphänomenta. Der Unternehmerverband finanziert die Wander-Ausstellung, um Kinder schon in der Grundschule für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern.
„Die Luftballons tanzen richtig in der Luft, nur wenn man die Hand dazwischen hält, fallen sie runter.“ Finn, einer der Erstklässler der Averbruchschule, ist von der Miniphänomenta begeistert. „Jetzt kann ich auch erklären, warum das passiert“, erzählt der Siebenjährige weiter, der später Detektiv werden will. Seine Schulkameradin Maiva, sechs Jahre alt, Berufswunsch: Ärztin, hält ein Küchenkrepp in der Hand: „Ich habe hier Herzen und meinen Namen drauf geschrieben. Mit Wasser ist das in ganz vielen Farben verschwommen.“ Erklären, warum die Tinte verläuft, und so wissenschaftliche Phänomene schon im Grundschulalter vermitteln, ist Ziel der Miniphänomenta, erläutert Elisabeth Schulte von der UVG. „Den Unternehmen fehlt der technische Nachwuchs. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich dieses Problem auf Dauer noch verschärfen.“ Deshalb setze die Miniphänomenta hier frühzeitig an. Schulte: „Kinder sind leicht für naturwissenschaftliche und technische Phänomene zu begeistern. Diese Wissbegier und gute Lernmotivation nutzt die Miniphänomenta, um Kinder nachhaltig für technische Berufe zu interessieren.“
Die Experimente-Messe, die in den ersten zwei Jahren ihres Bestehens an 210 Schulen in NRW zum Einsatz kam, findet nun erstmals an der Averbruchschule in Dinslaken statt. Schulleiter Baldur Bertling nennt die Motive fürs Mitmachen seiner Schule: „Das freie Experimentieren mit technischen Geräten passt gut zu den Grundsätzen unseres Schulprogramms. Schließlich begreifen wir uns als kindorientierte Leistungsschule. Die Angebote der Miniphänomenta schließen an Neugier und Lernfreude der Kinder an und helfen ihnen, auf spielerische Weise tragfähige Grundlagen für weiterführendes Lernen zu gewinnen.“ Die Miniphänomenta lebt auch vom Mitmachen der Eltern, die die Ausstellung nach einer Erkundungsphase selbst mithilfe einer Bauanleitung aufstellen, sowie der Lehrer, die in einer intensiven Fortbildung das nötige Fachwissen und die pädagogischen Konzepte an die Hand bekommen.
Diese Fortbildungen, das Lehrmaterial sowie die Stationen finanziert die UVG gemeinsam mit der Landesvereinigung der Arbeitergeberverbände NRW e.V. Eingebettet ist die Miniphänomenta in die Initiative „Förderung der MINT-Bildung in NRW“. Mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Mio. Euro wollen die Arbeitgeber in Kindergärten, Grund- sowie Realschulen für Naturwissenschaft und Technik begeistern. Die UVG UnternehmerverbandsGruppe zählt bundesweit, aber mit Schwerpunkt im Ruhrgebiet und am Niederrhein, 700 Unternehmen zu ihren Mitgliedern. Neben Ausbildungsthemen steht vor allem die Beratung im Arbeitsrecht, in der Tarifpolitik sowie in der Arbeitswirtschaft im Mittelpunkt der UVG-Dienstleistungen.
Weitere Informationen online unter www.mint-nrw.de; Kontakt zur UVG: Elisabeth Schulte, Tel. 0203 99367-125
