Themenschwerpunkte werden Mindestlohn und Ausbildung sein
Der Unternehmerverband Industrieservice, der bundesweit die Interessen der Arbeitgeber in dieser Branche vertritt, hat einen neuen Vorstand: Die Mitgliederversammlung in Duisburg hat heute Dr. Reinhard Eisermann, Leiter Geschäftsführung der Lobbe Industrieservice GmbH & Co. KG in Iserlohn, einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dr. Reinhard Eisermann gehört dem Gremium bereits seit einem Jahr als Vorstandsmitglied an. Nun steht er an der Spitze des Vorstandes und folgt damit Stephan Beckers nach. Dieser war als Geschäftsführer aus dem Mitgliedsunternehmen Veolia Umweltservice Industrie-Reinigung GmbH & Co. KG (Duisburg und Dormagen) ausgeschieden und gab deshalb auch das Ehrenamt ab. Das Unternehmen selbst bleibt dem Verband aber im Vorstand erhalten: Der neue Veolia-Geschäftsführer Jean-Luc Robin wurde neu in den Vorstand gewählt. Das Gremium vervollständigen Franz Frenk, Personalleiter der Belfor Europe GmbH (Duisburg), Wolfgang Winter, Vorsitzender der Geschäftsführung der WISAG Produktionsservice GmbH (Düsseldorf), sowie Dr. Uwe Sehlbach, Mitglied des Bereichsvorstandes der ThyssenKrupp AG (Düsseldorf).
Als wichtige Themen hat sich der neu formierte Vorstand den Mindestlohn, die Arbeitssicherheit und die Ausbildung vorgenommen. Während sich der Verband klar gegen einen gesetzlichen und branchenübergreifenden Mindestlohn ausspricht, will er sich weiter für die gesetzliche Anerkennung eines tariflich vereinbarten Mindestlohns speziell für den Industrieservice einsetzen. Denn im Wachstumsmarkt für industrielle Dienstleistungen existieren Tätigkeitsfelder, denen die Abdeckung durch klassische Branchen und deren tarifpolitische Vertreter fehlt. „Mit einer Lohnuntergrenze soll nicht der Markt protektioniert, sondern es sollen gleiche Bedingungen für alle in Deutschland tätigen Unternehmen geschaffen werden“, sagt Dr. Reinhard Eisermann auch vor dem Hintergrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit seit Mai dieses Jahres. Wegen des drohenden Fachkräftemangels rückt für die Unternehmer außerdem das Thema Aus- und Weiterbildung in den Fokus. Mit Unterstützung des Unternehmerverbandes, der einst schon den Ausbildungsberuf „Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ auf Bundesebene initiiert hatte, sollen Angebote transparent gemacht und weiterentwickelt werden. Eine Idee: Die Qualifizierung angelernter Arbeitskräfte, sozusagen ein kleiner Gesellenbrief im Industrieservice.
Der Unternehmerverband Industrieservice bündelt als Arbeitgeberorganisation die Interessen der Branche und bietet seinen Mitgliedern maßgeschneiderte Firmenverbandstarifverträge bis hin zum Flächentarifvertrag sowie Rechtsberatung und Prozessvertretung. Die Mitgliedsunternehmen sind tätig in den Bereichen Anlagenplanung, Montage, Wartung von Maschinen, Logistik sowie Reinigung. Weitere Informationen unter www.unternehmerverband-industrieservice.org