Potenziale erkennen und Menschen mit Behinderungen beschäftigen

Veranstaltung für Arbeitgeber / Ausbilden und in den allgemeinen Arbeitsmarkt integrieren

Bislang einmalig ist die Zusammenarbeit von sieben Partnern für ein Ziel: Menschen mit Behinderungen an Rhein und Ruhr ausbilden und in den allgemeinen Arbeitsmarkt integrieren. „Wir kommen heute mit Arbeitgebern, Personalleitern und Ausbildern verschiedenster Branchen ins Gespräch. Ihnen stellen wir die vielfältigen Unterstützungs- und Beratungsangebote vor, damit vor allem auch junge Menschen mit Handicap in Ausbildung und auf dem ersten Arbeitsmarkt ankommen“, erläuterte Wolfgang Schmitz. Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes war im HAUS DER UNTERNEHMER Gastgeber der Veranstaltung „Potenziale erkennen – Arbeitskräfte gewinnen – zusammen arbeiten“. Er begrüßte am Montagabend die rund 150 Teilnehmer im Namen der Partner: Kreishandwerkerschaft Duisburg, Agentur für Arbeit Duisburg, Jobcenter Duisburg, Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), Integrationsfachdienst Duisburg sowie das Amt für Schulische Bildung.

„Nicht jeder Mensch kann alles. Meine Schwester zum Beispiel ist Erzieherin, kann aber überhaupt nicht singen. Während sie damit aber trotzdem nicht berufsunfähig ist, ist eine Behinderung häufig ein Ausschlusskriterium.“ Eindrucksvoll und authentisch, aber vor allem humorvoll, unterstrich Rainer Schmidt als prominenter Mitstreiter die Botschaft der Veranstalter, dass jeder in der Mitte der Gesellschaft leben kann. Der Pfarrer und Autor, der weder Unterarme noch Hände hat, war Leistungssportler und mehrfacher Europa- und Weltmeister im Tischtennis. Als „unbetroffenster Betroffener“ warf er einen kabarettistischen Blick auf das Leben mit Behinderung. „Nicht nur der Lebenslauf dieses Redners, sondern auch sein Auftreten und Umgang mit seinem Handicap zeigen, dass Menschen mit Behinderungen als Beschäftigte Unternehmen nicht hemmen, sondern vielmehr bereichern würden“, so Schmitz.

Anders, als der Begriff „Schwerbehinderung" es vielleicht signalisiert, können schwerbehinderte Menschen sehr wohl leistungsfähig sein: Nicht nur blinde Menschen oder Rollstuhlfahrer sind schwerbehindert, sondern in über 80 Prozent der Fälle geht die Schwerbehinderung auf eine gravierende Krankheit zurück. Wie das LVR-Integrationsamt im ganzen Rheinland oder die Integrationsfachdienste vor Ort unterstützen alle Veranstalter interessierte Arbeitgeber. So dient zum Beispiel die Ausgleichsabgabe dazu, Investitions- oder Lohnkosten für Arbeitgeber zu bezuschussen, vor Ort zu beraten und zu begleiten oder die betrieblichen Integrationsteams zu schulen. Die Ausgleichsabgabe zahlen Unternehmen, die keine oder – gemessen an der vorgeschriebenen Quote – zu wenig Menschen mit Behinderungen beschäftigen.

Die günstige Lage am Arbeitsmarkt nutzen vor allem Arbeitsagentur und Jobcenter, um derzeit auch schwerbehinderten Menschen vermehrt den Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu eröffnen. Die Veranstaltung nahm vor allem die jungen Menschen mit Behinderungen in den Blick: Auch für sie beginnt die Berufsorientierung bereits in der Schule. Möglichkeiten im Rahmen des neuen Übergangsystems Schule – Beruf NRW (Kein Abschluss ohne Anschluss) stellte das Amt für schulische Bildung Duisburg den Arbeitgebern aus Dienstleistung, Industrie und Handwerk vor. Wolfgang Schmitz vom Unternehmerverband fügte mit Blick auf den unternehmerischen Alltag hinzu, dass Unternehmen engagierte Nachwuchskräfte suchen und ausbilden wollen. „Ob gehörlos, seh-, lernbehindert oder körperlich eingeschränkt – Menschen mit Handicap haben vielfältige Talente. Häufig sind sie außerordentlich motiviert und zuverlässig. Wir alle wollen mit unseren Partnern diese Potenziale heben.“

Bei der Diskussionsveranstaltung wurden zudem Best-practice-Beispiele zur Ausbildung und Erstbeschäftigung von jungen Menschen mit Behinderungen vorgestellt. Darüber hinaus standen Experten an Infoständen bereit. Sie berieten individuell über personelle Unterstützung und materielle Förderung oder besprachen mit den Gästen arbeitsrechtliche Besonderheiten.

Weitere Informationen auf den Internetseiten der Partner:

Unternehmerverband                                               www.unternehmerverband.org
LVR-Integrationsamt                                                www.integrationsamt.lvr.de
Bundesagentur für Arbeit Duisburg                          www.arbeitsagentur.de
Kreishandwerkerschaft Duisburg                              www.handwerk-duisburg.de
Jobcenter Duisburg                                                   www.jobcenter-duisburg.de
Integrationsfachdienst Duisburg                              www.ifd-duisburg.de
Amt für Schulische Bildung                                        www.duisburg.de

Der Pfarrer und Autor Rainer Schmidt referierte im HAUS DER UNTERNEHMER eindrucksvoll und authentisch, aber vor allem humorvoll, über das Leben mit Behinderungen. (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org