Die Mitglieder des Unternehmerverbandes Metall Ruhr-Niederrhein, dem zweitgrößten Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie in NRW, haben in ihrer jüngsten Mitgliederversammlung Anfang Juni zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: Rüdiger Semmler und Rainer Kammer. Rüdiger Semmler ist Standortleiter der Siemens AG, Energy Sector, in Mülheim an der Ruhr. Da sein Vorgänger, der frühere Standortleiter Horst Schmoll altersbedingt ausschied, folgt Semmler Schmoll nun auch im Ehrenamt beim Verband nach. Rainer Kammer ist Geschäftsführer der Dinslakener Signode System GmbH, einem internationalen Hersteller von Anlagen und Zubehör für die Umreifung mit Kunststoffband und für Stretchfolienverpackungen. Kammer ist dem Unternehmerverband schon seit einigen Jahren verbunden und stärkt nun das Gremium mit seinen Erfahrungen.
Ebenso einstimmig wie die neuen Vorstandsmitglieder wurden die bisherigen Vorsitzenden für drei weitere Jahre wiedergewählt. Wim Abbing, Geschäftsführer der Emmericher PROBAT-WERKE von Gimborn Maschinenfabrik GmbH, bleibt Vorsitzender des Metallverbandes. Seine Stellvertreter bleiben Ulrich Grillo (Vorsitzender des Vorstandes der Grillo-Werke AG, Duisburg, und Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie), sowie Karl Bongartz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mülheimer Siebtechnik GmbH. Den Vorstand vervollständigen Dieter Fitscher, Geschäftsführender Gesellschafter der Ed. Fitscher GmbH & Co. KG (Oberhausen) und Gisela Pieron, Geschäftsführende Gesellschafterin der Pieron GmbH (Bocholt) sowie als Ehrenvorsitzende Heinz Lison (Lison-Systemtechnik GmbH, Mülheim) und Dr. Wolf Aengeneyndt (Schmitz Söhne GmbH, Duisburg).
Wim Abbing kritisierte vor den Mitgliedern des Unternehmerverbandes Metall deutlich die derzeitige tarifpolitische Situation in Deutschland: „Die gewerkschaftliche Verantwortungslosigkeit scheint grenzenlos. Die Gewerkschaften in Deutschland überbieten sich aktuell mit Streiks, die zum Teil lediglich innergewerkschaftlich motiviert sind. Wir müssen aufpassen, dass der gewerkschaftliche Konfrontationskurs in Deutschland sich nicht zum handfesten Standortnachteil herauswächst.“ Auch mit dem Gebaren der IG Metall ging er kritisch ins Gericht: „Ich habe zunehmend den Eindruck, dass die Gewerkschaften auf der Suche nach neuen Mitgliedern und einer Existenzberechtigung für die Zukunft bereit sind, radikale Mittel ohne Rücksicht auf Verluste zu wählen. Die massiven Streikaktionen in unserer Branche, die in ihrer Summe keine Warnstreiks mehr genannt werden können, sind ein Beispiel.“ So wisse er, dass der Abschluss vielen Unternehmen wehgetan habe: „Die Höhe des Abschlusses ist das Eine, die kurze Laufzeit und die mangelnde Flexibilität des Tarifvertrages ist das Andere“, räumte Abbing ein. Positiv bewertete der alte und neue Vorsitzende hingegen das jüngst verabschiedete Gesetz zur Tarifeinheit. „Es gibt zweifellos das Recht auf Koalitionsfreiheit und das damit verbundene Streikrecht, doch es gibt kein Recht auf Maßlosigkeit.“