Spinne als Vorbild für die Siegeridee

10. Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“ / Firmen begleiteten Schüler fünf Monate lang / „Muskeln“ als Tüftel-Thema

Kalmar, Spinne, Froschschenkel und Katzenzunge aus dem Tierreich oder Arm, Augenlinse und Herz des Menschen – unterschiedlichste Vorbilder aus der Natur wurden beim Schülerwettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“ in technische Produkte umgesetzt. Mit großem Erfolg für den Kreis Borken: Den ersten Platz belegt das St. Josef Gymnasium in Bocholt, den zweiten das Gymnasium Remigianum in Borken und den dritten das Mariengymnasium in Bocholt. Der Publikumspreis ging an ein junges Schülerteam vom Andreas-Vesalius-Gymnasium in Wesel.

„Schüler macht MI(N)T!“ heißt der Wettbewerb von drei Firmen – das sind Lenord, Bauer & Co. GmbH (Oberhausen), Clyde Bergemann GmbH (Wesel) und Grunewald GmbH & Co. KG (Bocholt) – und dem Unternehmerverband. In der zehnten Auflage drehte es sich rund um das Bionik-Thema „Muskeln“; die Vorgabe: Anregungen für technische Lösungen in der Natur finden. Elf Teams, die u. a. aus Wesel, Bocholt, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen kamen, arbeiteten fünf Monate lang an ihren Ideen. Am vergangenen Freitag endete der Wettbewerb in Wesel mit der Preisverleihung. Gastgeber Thorsten Rogmann, Leiter Personal & Recht der Clyde Bergemann GmbH, fasste die Erfolgsgeschichte des Wettbewerbs zusammen: „In dieser zehnten Auflage des Wettbewerbs sind wieder über 100 Schülerinnen und Schüler dabei. In den vergangenen zehn Jahren waren es somit über 1.000 Schüler. Wir finden es toll, dass Ihr so engagiert dabei seid. Und dass Ihr und Eure Lehrer an eh schon lange Schultage noch weitere Stunden dranhängt, um Eure Beiträge für diesen Wettbewerb zu machen.“

Das St. Josef Gymnasium in Bocholt holte sich mit seinem mehrfingerigen pneumatischen Greifmechanismus den ersten Platz. Den zwei Schülerinnen und fünf Schülern diente die Spinne als Vorbild. Teamsprecher Maik Biermann: „Uns hat an der ekligen Spinne fasziniert, dass sich die Beine nicht durch Muskeln, sondern durch den Druck der Körperflüssigkeit strecken. Für eine technische Lösung – wir denken an Prothesen oder Roboter – hat das den Vorteil, dass es keinen Verschleiß und keine Reibung gibt.“ Sie bauten einen Legostein-Prototyp mit drei, vier, sechs und acht Greiffingern aus mit Federstahl verstärkten Strohhalmen. Die Jury – sie bestand aus fünf Professoren hiesiger Universitäten und Fachhochschulen – überzeugte nicht nur die kreative Übertragung aus der Natur in die Technik, wie Prof. Dr. sc. nat. Tobias Seidl aus dem Fachbereich Maschinenbau an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen – Bocholt – Recklinghausen lobte: „Der Greifmechanismus ist lautlos und verschmutzungsfrei und kann empfindliche Objekte greifen. Besonders die technische Reife und die Präsentation der Idee haben uns gefallen.“

Zweiter Sieger wurde das Gymnasium Remigianum in Borken; die Idee der 16- bis 18-Jährigen war ein Unterwasserantrieb, der der Fortbewegung des Kalmars nachempfunden ist. Vor der Jury warben die fünf Schüler und eine Schülerin mit der „natürlichen“ Fortbewegung, die etwa bei Forschungsschiffen eingesetzt werden könnte. Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters von der Fakultät für Technologie und Bionik an der Hochschule Rhein-Waal betonte in der Laudatio: „Ihr habt von der Idee über ein Modell bis hin zum tollen Prototypen eine vielversprechende Idee umgesetzt. Zudem habt Ihr eine hervorragende Videopräsentation gemacht.“ Der Seriensieger der Vorjahre – das Mariengymnasium hatte den Wettbewerb dreimal in Folge gewonnen – wurde dieses Mal dritter. Die zwei Schülerinnen und sieben Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren entwickelten eine Pumpe, die unabhängig von Strom Wasser pumpt, um etwa in Entwicklungsländern Felder zu bewässern. Dazu bauten die Gymnasiasten die menschliche Venenpumpe nach. „Perfekt von der Natur abgeschaut“, urteilte die Jury. Prof. Dr. Karsten Nebe von der Fakultät für Kommunikation und Umwelt an der Hochschule Rhein-Waal lobte: „Vor allem die Komplexität der Umsetzung fanden wir bemerkenswert, aber auch die Präsentation und Darstellung Eurer Idee.“

Und dann war da noch der Publikumspreis, der mit überwältigender Mehrheit an das jüngste Team ging: Zwei Schülerinnen und ein Schüler aus der Jahrgangsstufe 7 des Andreas-Vesalius-Gymnasiums in Wesel überzeugten mit ihrem Putzroboter „PURO“. Dem Widerhaken-Prinzip der Katzenzunge nachempfunden statteten sie einen Roboter mit einem speziellen Putzlappen aus, der Solaranlagen kratzfrei säubert. Die 12- und 13-jährigen Schüler eroberten mit ihrer tollen Präsentation die Herzen des Publikums – das waren rund 130 Gäste, neben den Schülern auch Lehrer sowie Vertreter der Schulen, des Schulamtes und der Unternehmen.

„Wir wollen den Schülern praxisnahe Einblicke in die Technik ermöglichen. Ein Wettbewerb hat durch sein spielerisches Konzept enormes Potenzial, bei den Teilnehmern echte Begeisterung zu wecken“, erläuterte Elisabeth Schulte von der Geschäftsführung des Unternehmerverbandes, der den Wettbewerb koordiniert. „Durch die enge Zusammenarbeit mit hiesigen Unternehmen erhalten die jungen Leute die einmalige Gelegenheit, technische Arbeitsplätze, duale Ausbildung bzw. Studium sowie die Firmen vor Ort kennen zu lernen“, führte Schulte aus. Ziel sei es, Jugendliche für Technik zu begeistern – „und hierfür engagieren sich die drei mittelständischen Firmen in der Region mit hohem Aufwand, ehrenamtlich und ohne jegliche Fördergelder“, lobte Schulte.

Kontakte in den Unternehmen:

  • Grunewald GmbH & Co. KG (Bocholt), Ansprechpartner: Ulrich Grunewald, Tel. 02871 2507-101, u.grunewald@grunewald.de
  • Lenord, Bauer & Co. GmbH (Oberhausen), Ansprechpartnerin: Jutta Kleinmanns, Tel. 0208 9963-315, jkleinmanns@lenord.de
  • Clyde Bergemann GmbH (Wesel), Ansprechpartner: Thorsten Rogmann, Tel. 0281 815-200, trogmann@cbw.de
Publikumspreis bei „Schüler macht MI(N)T!“ für das jüngste Team: Die Andreas-Vesalius-Gymnasiasten aus Wesel reinigen Solarflächen nach dem Katzenzungen-Prinzip.

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

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