Steigende Stromkosten: Viele Unternehmen können noch etwas tun

Der Energieexperte Jürgen Scheurer sprach beim Unternehmerverband über die Folgen der Energiewende

„Klagen allein hilft nicht, die Unternehmen müssen etwas tun – sie müssen die Energiewende gestalten.“ Sein Credo machte Energieexperte Jürgen Scheurer gleich zu Beginn einer Veranstaltung deutlich, die jetzt im Duisburger HAUS DER UNTERNEHMER stattfand. Der Unternehmerverband hatte seine Mitglieder eingeladen, mit Scheurer, der unter anderem als Energieexperte für das bundesweit führende Vergleichsportal Verivox tätig war, über steigende Strompreise und die Folgen für Unternehmen zu diskutieren.

Der Gastredner betonte in seinem Vortrag, dass die Energiewende in ihren Zielen eigentlich einem Dreiklang folgen soll. Der Dreiklang bestehe aus der Umweltverträglichkeit der Energieerzeugung, aus der gerade für die Unternehmen unverzichtbaren Versorgungssicherheit und aus der Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf die Strompreise. Letzteres sieht Scheurer aktuell vernachlässigt. „Die Strompreise steigen immer weiter und der Trend eines weiteren Anstiegs wird kaum zu stoppen sein“, erläuterte Scheurer. Auch die derzeit in Berlin bei den Koalitionsverhandlungen diskutierten Maßnahmen werden nach Ansicht von Scheurer keine entscheidende Trendwende bei der Strompreisentwicklung herbeiführen.

Das Strompreis-Vergleichsportal Verivox sieht in den nächsten vier Jahren allein beim Haushaltsstrom einen zu erwartenden Anstieg der Kosten von rund 30 Prozent. Energieexperte Scheurer befürchtet eher einen größeren Anstieg, weil noch große Investitionen vor allem in die Stromnetze notwendig seien. Vor diesem Hintergrund forderte Scheurer die Unternehmen auf, eine aktive Rolle in der Energiewende einzunehmen. „Die Wirtschaft muss noch stärker deutlich machen, wohin sie energiepolitisch will“, forderte Scheurer. Allein das Argument, dass ein Arbeitsplatzabbau drohe, reiche nicht aus. Auf eigene Konzepte komme es an. Derzeit sei beim Thema ein Verteilungskampf auf allen Ebenen zu beobachten. Die Energiewende könne aber nur gelingen, wenn man einen größeren gesellschaftlichen Konsens über ihre Ziele anstrebt. Hierfür sei auch eine gemeinsame Positionierung der Wirtschaft zunächst entscheidende Grundlage.

Aber auch jedes einzelne Unternehmen könne der Strompreisentwicklung Rechnung tragen. „Mir kommt ein Ziel der Energiewende noch zu kurz, das ist die Energieeffizienz“, erklärte Scheurer. Die Industrie habe hier schon einen hohen Effizienzgrad erreicht, aber bei Gewerbe und Handel gebe es noch Einsparpotenziale. Insgesamt mahnte Scheurer zu mehr Transparenz bei Energiefragen. „Man muss die Karten klar auf den Tisch legen und den Kunden sagen: Erstens, das sind unsere konkreten Energiekosten und zweitens, an diesen und jenen Stellen versuchen wir, Strom im Sinne der Kunden einzusparen“, so Scheurer. Und im Übrigen gelte für Unternehmen das Gleiche wie für den Endverbraucher. Ein Strompreisvergleich lohne in jedem Fall.

Der Unternehmerverband macht in den kommenden Monaten die Energiewende verstärkt zum Thema. Unter anderem wird sich der Unternehmertag am 9. Dezember mit der künftigen Energiepolitik beschäftigen. Als Gäste werden dort RWE-Vorstand Dr. Arndt Neuhaus und der Grünen-Politiker Reiner Priggen erwartet. Der Unternehmerverband ist insgesamt besorgt über die Entwicklung der Strompreise. Längst sehen nicht mehr nur energieintensive Mitgliedsunternehmen des Verbandes ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Auch bei Handels- und Dienstleistungsunternehmen wachsen die Kosten empfindlich.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

 

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Thema Energiewende: Energieexperte Jürgen Scheurer (rechts im Bild) wirft vor den Unternehmern einen Blick in die Zukunft (Foto: Unternehmerverband)

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