Lob für Vorstoß von Weise und von der Leyen
Der Unternehmerverband begrüßt den Vorstoß von Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, das verlängerte Arbeitslosengeld für ältere Erwerbslose abzuschaffen. „Als das Arbeitslosengeld vor vier Jahren auf bis zu 24 Monate erhöht wurde, haben wir uns als Unternehmerverband massiv dagegen ausgesprochen – es war und ist das absolut falsche Signal“, sagt Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbandsgruppe, die bundesweit rund 700 Firmen vertritt. Mit der Reduzierung würden endlich falsche Anreize wieder abgeschafft. „Es kann doch nicht sein, dass uns einerseits die Fachkräfte fehlen und es andererseits staatlich gefördert wird, früher aus dem Erwerbsleben auszusteigen“, so Jonetzko. Er weist darauf hin, dass die Unternehmen ihrerseits das Fachkräftepotenzial bei den Mitarbeitern „55plus“ erkannt haben: „Altersstrukturanalysen, betriebliche Gesundheitsförderung, altersgerechte Weiterbildung und altersgemischte Teams – all diese Instrumente werden bereits in den Unternehmen angewandt, um ältere Beschäftigte länger und besser ins Unternehmen einzubinden.“
Positiv bewertet der Unternehmerverband, dass das Kabinett seit heute einen Gesetzentwurf diskutiert, den Arbeitsministerin Ursula von der Leyen eingebracht hat: Sie will die derzeit 42 arbeitsmarktpolitischen Instrumente um etwa ein Drittel verringern. Jonetzko: „Gerade für Langzeitarbeitslose sind Arbeitsmarktmaßnahmen ‚von der Stange‘ nicht passend. Sie brauchen individuelles, flexibles und maßgeschneidertes Fordern und Fördern. Dazu benötigt die Vermittlung vor Ort maximale Ermessensspielräume – was hoffentlich mit der nun angestoßenen Reform erreicht wird.“
Der Unternehmerverband vertritt bundesweit, aber mit Schwerpunkt im Ruhrgebiet, am Niederrhein und im Westmünsterland, rund 700 Firmen. Als Arbeitgeberverband berät er seine Mitgliedsunternehmen arbeitsrechtlich und tarifpolitisch.
