Unternehmerverband: Heimische Metall- und Elektroindustrie kann mit Abschluss durchaus zufrieden sein

Insbesondere die vereinbarte Wettbewerbskomponente sei für die oftmals gebeutelten hiesigen Industrie-Betriebe wichtig

Der Metallverband Ruhr-Niederrhein begrüßt die Einigung mit der IG Metall, die heute in der fünften Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs in Köln erzielt werden konnte. Die Tarifvereinbarung gilt auch für viele zehntausende Beschäftigte in Duisburg, Mülheim, Oberhausen, den Kreisen Wesel, Kleve und Borken. Sie sieht im Wesentlichen eine Erhöhung der Tabellenentgelte und Ausbildungsvergütungen in einer ersten Stufe von 2,8 Prozent ab dem 1. Juli 2016 und in einer zweiten Stufe von weiteren 2,0 Prozent ab dem 1. April 2017 vor. Der Tarifvertrag gilt rückwirkend zum 1. April 2016 und hat eine Gesamtlaufzeit von 21 Monaten. Die Arbeitgeber konnten eine differenzierende Wettbewerbskomponente durchsetzen, die Anpassungen des Tarifvertrages nach Ertragslage des Unternehmens vorsieht.

Der Vorstandsvorsitzende des heimischen Metallverbandes, Wim Abbing, bezeichnete den Abschluss als „vernünftig und grundsätzlich an den betrieblichen Realitäten orientiert“. Der Trend der vergangenen Jahre zu überhöhten Tarifabschlüssen sei zunächst gestoppt. „Nun ist ein erster Schritt zur Sicherung vieler Industriearbeitsplätze in Deutschland getan“, so Abbing. Der aktuelle Tarifabschluss könne aber nur der Beginn einer erforderlichen Trendwende sein. „Entscheidend wird sein, ob wir diesen Weg in Zukunft fortsetzen können“, so Abbing.

Nach Worten des Hauptgeschäftsführers des Metallverbandes, Wolfgang Schmitz, habe dieser Abschluss durchaus das Potential, verlorengegangenes Vertrauen der Unternehmen in die Gestaltungsfähigkeit des Flächentarifvertrages zurückzugewinnen. „Unsere Ziele lauteten: Nicht mehr so hoch, nicht mehr so kurz, nicht mehr so starr“, erklärte Schmitz. Alle Ziele seien grundsätzlich erreicht. Bezogen auf die Laufzeit sei die Gesamtbelastung von 2,45 Prozent spürbar niedriger als zuletzt. Dennoch sei die Zahl für viele Unternehmen immer noch schwer zu verkraften, ergänzt Abbing und mahnt: „Der erneute Reallohnzuwachs muss in vielen Betrieben erst noch verdient werden. Das wird schwer angesichts des Nullwachstums in unserer Region.“ Allerdings biete die längere Laufzeit mehr Planungs- und Kalkulationssicherheit für die Unternehmen.

Als „Türöffner für einen Wiedereinstieg in die innovative Tarifpolitik“, bezeichneten die regionalen Metallarbeitgeber die vereinbarte Wettbewerbskomponente. „Das war die Bedingung von uns für einen Abschluss in Nordrhein-Westfalen“, betonte Schmitz. „Die Differenzierung ist vor allem für die mittelständischen Unternehmen in unserer Region die Chance, auf wirtschaftliche Schieflagen flexibel reagieren und wettbewerbsfähig bleiben zu können“, so Abbing. In vielen Industrie-Unternehmen in der Region sei die Lage derzeit angespannt, in manchen herrsche sogar Krisenstimmung. Deswegen sei die neu gewonnene Flexibilität von großer Bedeutung.

Wim Abbing, Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbandes (Foto: Unternehmerverband)

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