Gesundheits- und Krankenpflege – eine wichtige Branche, die aber mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat. Deshalb entscheiden sich nach wie vor zu wenige junge Menschen für eine Ausbildung in diesem Bereich. Der Arbeitskreis Schule/Wirtschaft war jetzt in der Krankenpflegeschule Duisburg e.V. zu Gast. Hier findet der theoretische Teil der Pflegeausbildungen für das Evangelische Klinikum Niederrhein statt, das vier hoch spezialisierte Krankenhäuser in Duisburg, Oberhausen und Dinslaken betreibt. Schulleiter Helmut Topel nutzte die Gelegenheit, die anwesenden Lehrer umfassend über die Anforderungen dieser Branche zu informieren und Vorurteile zu entkräften: „Das, was durch die Medien geistert, eine „Krankenschwester“ müsse nichts können und werde schlecht bezahlt, ist schlicht falsch. Das Gegenteil ist der Fall: In der Gesundheits- und Krankenpflege sind hochqualifizierte Mitarbeiter tätig, die auch gut bezahlt werden.“ So liege nach drei Jahren Ausbildung das Einstiegsgehalt bei über 2.400 € im Monat und könne durch Weiterbildung z.B. im Fachbereich Dialyse auf rund 3.500 € gesteigert werden, je nach Berufserfahrung und Spezialisierung auch mehr.
Beim Besuch des Evangelischen Klinikums Niederrhein konnten sich die teilnehmenden Pädagogen vor Ort ein Bild von der Arbeit der Gesundheits- und Krankenpflege machen. „Wir erwarten Freude am Umgang mit Menschen, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Organisationstalent, manuelle Geschicklichkeit und Zuverlässigkeit. Außerdem müssen die jungen Menschen bereit sein, im Schichtdienst zu arbeiten“, fasste Topel wichtige Anforderungen an die Bewerber zusammen.
Die Krankenpflegeschule Duisburg e.V. ist eine Zentralschule mit insgesamt 305 Ausbildungsplätzen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz (früher Krankenpflegehilfe). Ferner bietet die Schule verschiedenste Fort- und Weiterbildungen z. B. in Intensivpflege und Anästhesie an. Sie ist Kooperationspartner der Hamburger Fern-Hochschule und ermöglicht so ihren Auszubildenden die Teilnahme am dualen Bachelor-Studiengang Health Care Studies.
Der Erfahrungsaustausch zwischen Schule und Wirtschaft steht im Vordergrund der Aktivitäten der Arbeitskreise Schule/Wirtschaft der Unternehmerverbandsgruppe. Diese Arbeitskreise bestehen nunmehr seit über 40 Jahren. Lehrer weiterführender Schulen – unabhängig davon, welche Fächer sie unterrichten – erhalten durch Betriebserkundungen Einblicke in die Wirtschaftswelt. Bei den Betriebserkundungen lernen die Pädagogen Unternehmen der Region kennen und sammeln Erfahrungen, um sie im Unterricht an die Schüler vermitteln zu können. Außerdem bietet sich die Möglichkeit zu weiterführenden Kontakten (z. B. im Zusammenhang mit Betriebspraktika für Lehrer und Schüler).