US-Botschafter Emerson lobt deutsche Unternehmer

Unternehmerverband setzt mit USA-Tag Signal für deutsch-amerikanische Freundschaft / Chancen für regionale Wirtschaft

Ein klares Bekenntnis zur deutsch-amerikanischen Freundschaft war der USA-Tag, den der Unternehmerverband in Kooperation mit der Niederrheinischen IHK jetzt veranstaltete. „Der amerikanische Traum – Chancen für die regionale Wirtschaft auf dem US-Markt“ hieß es im Duisburger HAUS DER UNTERNEHMER. 100 Gäste – Unternehmer, Politiker und Amerikaexperten trafen dabei u. a. den amerikanischen Botschafter John B. Emerson sowie CDU-Europapolitiker Elmar Brok, der direkt von den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP berichtete. In einem Praxis-Teil sprachen außerdem Experten und Unternehmer über ihre US-Erfahrungen.

US-Botschafter Emerson fuhr gut gelaunt am HAUS DER UNTERNEHMER vor. Er kam direkt von einem Termin mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in einem Bergwerk in Haltern. Emerson zeigte sich beeindruckt von der Arbeit unter Tage. Nachdem der höchste Repräsentant der USA in Deutschland die „alte“ Industrie des Reviers kennenlernen durfte, begegnete ihm in Duisburg nun die „moderne“ Industrie.

Emerson sparte nicht mit anerkennenden Worten für die deutsche Wirtschaft. Er lobte insbesondere die langfristige, nachhaltige Perspektive der hiesigen Unternehmerschaft. Hiervon könne die US-Wirtschaft lernen. Eindringlich warb der US-Botschafter für die Chancen des geplanten Freihandelsabkommens TTIP. Neue Arbeitsplätze könnten dadurch auf beiden Seiten des Atlantiks entstehen. Weder die USA noch Europa wollten mit dem Abkommen niedrigere Standards, etwa in den Punkten Verbraucher- und Umweltschutz. Es ginge um gemeinsame Standards, die gerade kleinen und mittleren Unternehmen den gemeinsamen Handel erleichtern würden. Angesichts der vielen Krisen und Konflikte in der Welt sei die deutsch-amerikanische Freundschaft wichtiger denn je. „Wir müssen zusammen bleiben und zusammen finden, um die gemeinsamen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bestehen“, so Emerson.

„Gerade unser industriell geprägter Mittelstand handelt bereits seit vielen Jahren mit amerikanischen Partnern. Viele Betriebe haben Joint Ventures in den USA getätigt oder eigene Werke und Vertriebsstrukturen aufgebaut“, erläuterte Wim Abbing, Vorstandsvorsitzende der Unternehmerverbandsgruppe, stellvertretender IHK-Präsident und selbst weltweit agierender Unternehmer (er ist Geschäftsführer der PROBAT-Werke von Gimborn Maschinenfabrik GmbH, Emmerich) in seiner Rede. Deutschland habe als Exportland fundamentales Interesse am Abbau von Handelshemmnissen, so Abbing: „Wenn wir es nicht schaffen, mit den Amerikanern gemeinsame Spielregeln für den Handel zu vereinbaren, werden andere diese Regeln bestimmen – und gewiss für uns schlechtere Standards durchsetzen.“

Europapolitiker Elmar Brok berichtete in seinem Beitrag über den aktuellen Stand der TTIP-Verhandlungen. Es sei geradezu absurd, dass in Deutschland, dem Exportland Nummer eins, der Widerstand gegen das Freihandelsabkommen am größten sei. „Wir profitieren wie keine andere Volkswirtschaft vom freien Handel“, so Brok. Selbstkritisch fügte „Mr. Europa“ hinzu, dass Politik und Wirtschaft die Debatte zu lange verschlafen hätten. In den sozialen Netzwerken würden vor allem die TTIP-Gegner mobilisieren. Die Wirtschaft dürfe dabei nicht immer mit dem Finger auf die Verantwortung der Politik zeigen. „Die Unternehmen müssen gesellschaftliche Prozesse mitgestalten, das schafft die Politik nicht allein“, mahnte Brok.

Für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) betonte Stefan Mair, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, dass man zwar spät in die TTIP-Auseinandersetzung eingegriffen habe, man aber jetzt eine Aufholjagd der Befürworter eines Freihandelsabkommens mit den USA beobachten könne. In die gleiche Richtung argumentierte Andreas Povel, General Manager der amerikanischen Handelskammer  in Deutschland (AmCham Germany). Er forderte die anwesenden Unternehmer auf, als „TTIP-Botschafter“ für das Freihandelsabkommen und seine Chancen zu werben.

Spannende Einblicke in den konkreten Handel mit Amerika lieferte eine „Praxischeck“-Talkrunde. Drei Unternehmer und ein Politiker diskutierten hier über ihre persönlichen Amerikaerfahrungen. Neben Wim Abbing diskutierten Gerd W. Kichniawy (GATC LP), Robert Prager (Setter International GmbH) und der Bundestagsabgeordnete und TTIP-Experte Peter Beyer (CDU). Alle Beteiligten lobten die Geradlinigkeit und die Verlässlichkeit der amerikanischen Partner. In den USA wisse man eigentlich immer sehr schnell, woran man sei. Wim Abbing berichtete von hohen Umwelt- und Lebensmittelstandards, die in Deutschland unterschätzt würden. Gerd W. Kichniawy, seines Zeichens Ehrenbürger der US-Stadt Georgia, warnte die Unternehmer, sich mit der amerikanischen Bürokratie anzulegen: „Da zieht man immer den Kürzeren.“ Robert Prager machte auf die großen Unterschiede innerhalb der USA aufmerksam. Der Norden und der Süden seien nicht zu vergleichen. Peter Beyer betonte, dass die tatsächlichen und vermeintlichen Spannungen im Verhältnis zu den USA auf die konkrete Zusammenarbeit der Unternehmen kaum Einfluss hätten. In den Medien werde oft ein Zerrbild der deutsch-amerikanischen Beziehungen gezeichnet.

Wim Abbing zeigte sich in seinem Schlusswort zufrieden mit den Ergebnissen des USA-Tages. „Wir Unternehmer müssen jetzt Überzeugungsarbeit leisten. Dafür haben wir jetzt das richtige Rüstzeug an der Hand“, so der Vorstandsvorsitzende. Bei Burgern und Hot Dogs ließen die Unternehmer den USA-Tag ausklingen. Bereits in wenigen Tagen geht es dann schon wieder international im HAUS DER UNTERNEHMER zu. Ex-Botschafter Wolfgang Ischinger wird dann die aktuelle weltweite Lage anlässlich des Unternehmertages des Verbandes erläutern.

Der Unternehmerverband und sein Ehrengast: US-Botschafter Emerson (Mitte) mit Vorsitzendem Wim Abbing und Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz (Foto: Unternehmerverband)

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