BA-Chef für Doppelstrategie im Kampf gegen den Fachkräftemangel
Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, plädiert für eine Doppelstrategie aus qualifizierter Zuwanderung und Aktivierung des inländischen Arbeitskräftepotenzials.
In einem Interview mit der in Duisburg erscheinenden Verbandszeitung [unternehmen!] warnt Weise vor zu allzu hohen Erwartung an die Zuwanderung: „Deutschland ist nicht mehr das Land der großen Sehnsucht.“ Er ist aber zuversichtlich, dass es weiterhin gelingen kann, Top-Leute nach Deutschland zu holen.
Der BA-Chef spricht sich für eine Lockerung der sogenannten Vorrangprüfung aus, welche die Einreise von ausländischen Fachkräften blockiert, falls auch ein deutscher Arbeitnehmer die Stelle besetzen kann. Er sei dafür, in bestimmten Regionen und Branchen flexibler mit diesem Instrument umzugehen, es aber nicht gänzlich abzuschaffen.
Den Skeptikern einer Zuwanderungspolitik hält Weise entgegen, dass „Menschen, die ihre Heimat verlassen und in Deutschland eine Existenz aufbauen, vermutlich eher gebildet und qualifiziert sind“.
Die Aktivierung des inländischen Potenzials erfordert nach Ansicht des BA-Vorsitzenden nicht nur die stärkere Auslastung der vorhandenen Fachkräfte. Es müsse gelingen, Frauen und Ältere verstärkt in den Arbeitsmarkt zu bringen und dafür zu sorgen, dass „weniger Schüler die Schule, weniger Auszubildende ihre Ausbildung und weniger Studenten ihr Studium abbrechen“.
Das vollständige Interview gibt es in der Ausgabe 2/2011 der Verbandszeitung [unternehmen!].