Zeitarbeit ist eine Chance – vor allem für Zuwanderer

Erfolgreiche Arbeitsmarktintegration / Zwei Prozent Anteil an allen Erwerbstätigen

Dass Zeitarbeit aus Sicht des Unternehmerverbandes zu Unrecht in Verruf geraten ist, belegen aktuelle Daten des IAB. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit tätig ist, hat aktuell errechnet, dass es im Durchschnitt des vergangenen Jahres rund 950.000 Zeitarbeiter in Deutschland gab. Das entsprach weniger als 2,2 Prozent aller Erwerbstätigen. Zwei Drittel der Zeitarbeiter waren zuvor arbeitslos und haben erst so eine berufliche Perspektive gefunden.

Eine zentrale Botschaft der IAB-Studie stimmt den Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz, aber besonders optimistisch: Es ist vor allem die Zeitarbeit, die Migranten zu einer dauerhaften Festanstellung verhilft. Zeitarbeit erfüllt hier eine Brückenfunktion; in den Betrieben lernen Migranten nicht nur die Sprache, sondern auch das Berufsleben und unsere Gesellschaft besser kennen. „Das ist die Chance auf Arbeitsmarktintegration angesichts wachsender Zuwanderung“, findet Schmitz. Deshalb fordern die Arbeitgeber, das Zeitarbeitsverbot für Flüchtlinge komplett aufzuheben. „Das Anfang August in Kraft getretene Integrationsgesetz hat zwar bereits eine Lockerung gebracht. Es sieht allerdings weiterhin vor, dass eine abermalige Beschäftigung in Zeitarbeit nach drei Jahren verboten bleibt“, merkt Wolfgang Schmitz vom Unternehmerverband an.

Und ein weiteres Gesetz wirft seine Schatten voraus: Im Juni hatte das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Bekämpfung des Missbrauchs bei Leiharbeit und Werkverträgen beschlossen, 2017 soll das Gesetz in Kraft treten. „Eine der Neuerungen ist, dass Zeitarbeitnehmer nicht mehr unbegrenzt, sondern maximal 18 Monate lang in einem Betrieb eingesetzt werden dürfen“, erläutert Wolfgang Schmitz. Zu befürchten sei, dass dies Zeitarbeit einschränken und verteuern werde. „Nun liegt es an den Tarifvertragsparteien, die notwendigen Freiräume verantwortungsvoll für tarifvertragliche Gestaltungen bei der Zeitarbeit zu nutzen“, so Schmitz. Für die Zeitarbeit setzt sich der Unternehmerverband z. B. stark in der Metall- und Elektroindustrie ein, da er in dieser Branche zahlreiche Firmen tarifpolitisch vertritt. „Für unsere Betriebe ist Zeitarbeit unverzichtbar, um auf plötzliche Auftragsschwankungen oder gesetzlich geregelte Personalausfälle, z. B. Elternzeit, zu reagieren.“ Dabei sicherten die Tarifverträge Zeitarbeiternehmern ein faires Gehalt. „So gibt es schon nach der sechsten Einsatzwoche gestaffelte Zuschläge sowie später ein Recht auf Übernahme“, erläutert der Arbeitgebervertreter. Gut 190.000 Zeitarbeitnehmer sind deutschlandweit in der Metall- und Elektroindustrie im Einsatz, das sind fünf Prozent im Vergleich zu den Stammbelegschaften. „Dieser konstant niedrige Anteil steht vielen neu geschaffenen Stammarbeitsplätzen, deutschlandweit fast 400.000 innerhalb von fünf Jahren, gegenüber“, weiß Schmitz.

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes

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