Zeitarbeit und Minijob

Unternehmerverband kritisiert Tenor einer Ausstellung des Arbeitsministeriums

„Faire Arbeit – fairer Wettbewerb“ heißt eine Wanderausstellung des NRW-Arbeitsministeriums, die seit der vergangenen Woche auch in den Räumlichkeiten der Duisburger Agentur für Arbeit zu sehen ist. Der Unternehmerverband kritisiert den Tenor der Ausstellung. Zeitarbeit und Minijobs würden hier zu Unrecht in ein schlechtes Licht gerückt. Ihre positive Wirkung werde übersehen. „Gerade diese beiden Instrumente sind Brücken in die Beschäftigung“, so Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes.

„Zeitarbeit ist für Unternehmen ein unverzichtbares Instrument der Kapazitätsplanung und bietet Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten Perspektiven, die sie in anderen Branchen nicht finden“, erläutert Schmitz. Dies gehe auch deutlich aus einem Bericht hervor, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in diesem Jahr herausgegeben hat. Gerade der Zeitarbeit komme bei der Vermittlung von Arbeitslosen eine Schlüsselrolle zu. „Für Langzeitarbeitslose zum Beispiel ist die Zeitarbeit oftmals die einzige Chance, den Weg zurück in die Arbeit zu finden“, erläutert Schmitz. Das IW stellt mit Blick auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zum Beispiel fest, dass 64 Prozent der im zweiten Halbjahr 2014 neu eingestellten Zeitarbeiter zuvor beschäftigungslos waren. Jeder Fünfte neu Eingestellte war sogar länger als ein Jahr ohne Job oder noch nie in Beschäftigung. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit stellt keine andere Branche anteilig so viele Arbeitslose ein wie die Zeitarbeitsfirmen.

Auch Minijobs würden im Rahmen der Ausstellung zu Unrecht kritisiert, so Schmitz. So stünde auf einer der Tafeln, dass viele Minijobber gerne mehr arbeiten würden. „Dem steht die Lebenswirklichkeit gegenüber, die in vielen Umfragen dokumentiert ist“, so Schmitz. Viele Minijobber hätten gar kein Interesse an einer Vollzeitstelle. Das Statistische Bundesamt hat bereits im Jahr 2013 ermittelt, dass 48 Prozent der Minijobber, vor allem auch Schüler und Studenten, angeben, sich mit dem zusätzlich verdienten Geld Extrawünsche zu erfüllen. Immerhin 4 Prozent geht es beim Minijob sogar gar nicht ums Geld, sondern nur um die Freude am Arbeiten, zum Beispiel Senioren. Vor allem Arbeitslose nutzen den Minijob, um das Arbeitslosengeld aufzubessern. Gleichzeitig ist es für sie eine Gelegenheit, den Kontakt zur Berufswelt aufrecht zu erhalten. „Dies bestätigen auch unsere Erfahrungen in der Arbeitswelt eindeutig. Minijobs entsprechen dem Wunsch vieler Arbeitnehmer nach einer flexiblen Arbeitsmöglichkeit und einem Hinzuverdienst“, führt Schmitz aus. Gerade das Ruhrgebiet, so Schmitz abschließend, brauche deswegen sowohl die Zeitarbeit als auch die Minijobs, um nicht zuletzt den Arbeitslosen Perspektiven aufzuzeigen.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org