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inhalt vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 masterplan — auf einen blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 wirtschaftsstandort duisburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 ein leitbild für duisburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 bildung im wandel: übergänge erfolgreich gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 integration bietet perspektiven für wirtschaftswachstum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 technologie wachstumstreiber forschung und technologie erhalten und stärken . . . . . . . . . . . . 46 1. 2. 3. 6

einleitung einleitung warum ein masterplan? am anfang jeder veränderung steht der dialog. nur gemeinsam erkannte probleme und herausforderun- gen lassen sich auch gemeinsam meistern. insbeson- dere, wenn es um eine so große aufgabe wie die ent- wicklung eines wirtschaftsstandorts geht. strategien und ein starkes netzwerk sind gefragt. diesem leitgedanken folgend ist der masterplanpro- zess in duisburg zu allererst eine dialogplattform. er bringt mehr als 80 vertreter aus wirtschaft und gesell- schaft mit der spitze der stadtverwaltung zusammen, damit diese gemeinsam herausforderungen identifi- zieren und strategien zu deren bewältigung entwickeln. die akteure des masterplans legen in vielen aufga- benfeldern konkrete handlungsempfehlungen vor. das letzte wort hat meist die politik. dieser masterplan zeigt jedoch vorschläge, die bereits mehrere perspek- tiven berücksichtigen. das gemeinsame vorgehen von wirtschaft und verwaltung unterstreicht zudem die bedeutung der richtigen wirtschaftspolitischen weichenstellungen. wirtschaft will mit anpacken als unternehmer dieser stadt sich unter moderation des unternehmerverbandes und der niederrheinischen ihk im jahr 2014 zusammengesetzt haben, war schnell klar: die wirtschaft glaubt bei allen problemen an den standort duisburg. sie sieht potenziale für wachs- tum und beschäftigung — und vor allem will sie mit anpacken, um die stadt nach vorne zu bringen. dafür muss sich jedoch der austausch zwischen wirtschaft und verwaltung sowie das netzwerk mit anderen gesellschaftlichen akteuren deutlich verbessern. ohne schuldzuweisungen mit blick auf wirtschaftli- che probleme und ungeachtet der teils schwierigen rahmenbedingungen am standort wollten die unter- nehmer der stadtspitze ein ernsthaftes dialogangebot unterbreiten. „mitmachen statt meckern“ hieß dabei die devise. für die vertreter der wirtschaft war aller- dings ebenso klar, dass der dialog einen verbindlichen rahmen braucht. die struktur eines masterplanprozes- ses mit eindeutigen aufgaben und zielbeschreibungen schien dafür das geeignete format. gemeinsam geführter prozess oberbürgermeister sören link erklärte seine unter- stützung und sicherte die intensive zusammenarbeit mit der verwaltung beim erstellen eines masterplans wirtschaft für duisburg zu. von da an führten wirt- schaft und stadt gemeinsam diesen prozess. diese partnerschaft zeigt sich auch daran, dass der ober- bürgermeister, der präsident der niederrheinischen ihk, burkhard landers, sowie der sprecher der regio- nalen wirtschaft des unternehmerverbandes, heinz lison, gemeinsam einem lenkungskreis vorsitzen, der die arbeit am masterplan steuert. der gesamtprozess wurde auf einen zeitraum von zwei jahren angelegt. fünf arbeitskreise sollten die wichtigsten zukunftsherausforderungen für den standort duisburg definieren: (cid:127) infrastruktur, energie und umwelt (cid:127) bildung, integration und technologie (cid:127) familienfreundlichkeit (cid:127) gründung und mittelstand (cid:127) image und internationales profil 8

masterplan – auf einen blick masterplan — auf einen blick masterplan — auf einen blick eine auswahl unserer empfehlungen und projekte. lenkungskreis vorsitz: oberbürgemeister sören link, ihk-präsident burkhard landers, sprecher der regionalen wirtschaft des unternehmerverbandes heinz lison bildung, integration und technologie handlungsempfehlungen: · zusammenarbeit der regionalen akteure für integrationsangebote verzahnen · private und öffentliche digitale infrastruktur vernetzen · initiativen zur vermittlung von langzeit- arbeitslosen ausbauen projekte: · ausländische berufsabschlüsse anerkennen und teilqualifikationen durchführen · regionales netzwerk „gemeinsam perspektiven schaffen“ weiterführen · konzepte zur entwicklung digitaler kompeten- zen über die bildungsinstitutionen abstimmen · transfer von innovativen ideen in wirtschaft und gesellschaft verstärken · schüler beim übergang in die berufsausbildung oder an die hochschule besser beraten · datenbasis zum ausbildungsmarkt weiter- entwickeln und festigen · programm zur förderung des führungs- nachwuchses in duisburg entwickeln mittelstand und gründung handlungsempfehlungen: · wirtschaftsinteressen im verwal- tungsvorstand vertreten · in die pflege des unternehmens- bestandes investieren · steuern und gebühren gründer- freundlich gestalten · kreativquartiere ruhrort und altstadt entwickeln projekte: · stadtverwaltung zertifizieren · finanzierungskonzept für master- planprojekte entwickeln · gründerinitiativen fortsetzen und erweitern · vergabeverfahren mittelstands- freundlich und regional gestalten · immobilienangebote für gründer erhalten und ausbauen · gründungsangebote intensivieren 10

wirtschaftsstandort duisburg wirtschaftsstandort duisburg die stadt duisburg ist heute logistikstand- ort von weltformat und europas stahl- standort nummer 1. grundlage für diese erfolgreiche entwicklung ist auch der rhein, der schon früh als transportweg genutzt wurde. 12

wirtschaftsstandort duisburg wachsende branchen verwaltung und führung von unternehmen und betrieben; unternehmensberatung herstellung von elektrischen ausrüstungen gesundheitswesen dienstleistungen der informationstechnologie sozialwesen (ohne heime) 0,0 0,5 einzelhandel (ohne handel mit kraftfahrzeugen) erziehung und unterricht großhandel (ohne handel mit kraftfahrzeugen) 1,9 1,7 1,5 1,3 1,1 0,9 0,7 0,5 0,3 0,1 -0,1 -0,3 -0,5 -0,7 wachstum 2008-2015 in % post-, kurier- und expressdienste energie- versorgung vorbereitende baustellen- arbeiten, bauinstallation und sonstiges ausbaugewerbe schrumpfende branchen abbildung 1: spezialisierungsindex ausgewählter branchen 3 in duisburg. 14 metallverarbeitung und maschinenbau elektrische ausrüstung und informationstechnologie sonstiges produzierendes gewerbe handel und logistik sonstige dienstleistungen

wirtschaftsstandort duisburg die spezialisierung einzelner branchen wie schiff- fahrt, lagerei oder sonstige dienstleistungen für den verkehr unterstreicht die bedeutung des logis- tikstandorts duisburg für ganz nrw. auch in den vergangenen jahren siedelten sich hier neue unter- nehmen an, darunter schnellecke (ckd-zentrum für audi), die simon hegele gesellschaft für logistik und service mbh oder das fressnapf-logistikcenter. der zweite dominierende wirtschaftsbereich ist wei- terhin die metallerzeugung und -bearbeitung bzw. die herstellung von metallerzeugnissen mit einem eben- falls 13-prozentigen anteil an den gesamtbeschäftig- ten (siehe einzelne teilsektoren in abbildung 1). trotz dieser nach wie vor starken industriebranche ist der anteil des produzierenden gewerbes an den gesamt- beschäftigten in duisburg insgesamt zurückgegangen: mit 28 prozent liegt er knapp unterhalb des bundes- durchschnitts. am bedeutendsten ist heute der dienstleistungssektor. neben dem gesundheitswesen und öffentlichen be- reichen wie verwaltung, sozialwesen und erziehung/ unterricht fallen in abbildung 1 vor allem finanzdienst- leistungen sowie die vermittlung von arbeitskräften als relativ starke branchen in duisburg auf. 16

wirtschaftsstandort duisburg regionalanalyse im detail die skizzierung der wirtschaftssituation macht deut- lich: duisburg verfügt über gute zukunftsanlagen, steht jedoch in vielen bereichen unter handlungs- druck. neben dem spezialisierungsindex spielen hier weitere regional-ökonomische indikatoren eine rol- le. auch der blick in vergleichbare städte macht die stärken und schwächen duisburgs deutlich. aus den chancen und herausforderungen der nächsten jahre lassen sich konkrete handlungsschritte für duisburg ableiten. bevölkerungsrückgang setzt sich fort die facetten demografischer veränderungsprozes- se beeinflussen die entwicklungschancen der stadt in mehrerlei hinsicht. betrachtet man zunächst die bevölkerungsentwicklung (siehe abbildung 2), so verlief diese mit einem rückgang von 3,75 prozent im allgemeinen trend des ruhrgebietes. im jahr 2015 gab es erstmals seit jahren wieder einen bevölke- rungszugewinn. duisburg zählte zu diesem zeitpunkt 494.445 einwohner. der grund hierfür ist insbe- sondere der zuzug von ausländern (knapp 10.000), deren anteil an der bevölkerung bei 19 prozent lag. 4 bevölkerungsentwicklung 2004-2014 wesel bottrop recklinghausen unna ober- hausen -4,57 % gelsen- kirchen -4,61 % duisburg -3,75 % mülheim an der ruhr -1,89 % essen -2,43 % krefeld mettmann herne bochum -6,78 % dortmund -1,39 % ennepe-ruhr-kreis hagen düsseldorf +5,5 % rhein-kreis neuss wuppertal remscheid solingen ober- bergischer kreis märkischer kreis abbildung 2 5 4 stadt duisburg: einwohnerentwicklung in duisburg zum jahresbeginn 2016; https://www.duisburg.de/vv/i-03/medien/ti_0116-text.pdf 5 statistische ämter des bundes und der länder: regionaldatenbank deutschland. fortschreibung des bevölkerungsstandes, ausgewählte kommunen, 2004 und 2014. 18

wirtschaftsstandort duisburg weiteres engagement in sachen ausbildung notwendig vor dem hintergrund dieser prognosen wird es umso wichtiger, die junge bevölkerung gut auszubilden und am standort zu halten. duisburg ist bereits auf einem guten weg: die zahl der absolventen allgemeinbil- dender schulen mit abitur hat sich binnen zehn jah- ren von 22,4 (2004) auf 35,9 prozent (2014) erhöht. 8 der anteil der schulabbrecher sank im selben zeit- raum von 8,9 auf 6,9 prozent. damit kann duisburg größere erfolge vorweisen als die vergleichsstädte und liegt bei beiden indikatoren auch landesweit über dem durchschnitt. legt man die einschätzung der unternehmen9 hin- sichtlich des angebots und der qualität der berufs- bildenden schulen in duisburg zugrunde, besteht jedoch weiter handlungsbedarf: insgesamt beur- teilt mehr als jedes vierte unternehmen (27,2 %) das angebot in duisburg als „weniger befriedigend“. dass jedoch gerade die betriebliche ausbildung in den nächsten jahren an bedeutung gewinnen wird, zeigt der ihk-fachkräftemonitor 10. schon heu- te weist er für das gebiet der niederrheinischen ihk einen mangel in höhe von 4.000 arbeitskräften aus. dieser wird sich bis 2030 weiter verschärfen und auf 36.000 beziffern, darunter lediglich 3.000 akademi- ker. damit liegt duisburg knapp unter dem nrw-mittel. arbeitslosigkeit stagniert auf hohem niveau die wirtschaft am niederrhein ist mit der lokalen ver- fügbarkeit von qualifizierten arbeitskräften oft unzu- frieden. 11 zeitgleich leidet duisburg an einer hohen er- werbslosigkeit: im jahr 2015 lag die durchschnittliche arbeitslosenquote bei 13,2 prozent (nrw: 8,0 prozent, deutschland: 6,4 prozent). 12 schulreife 2004 - 2014 in duisburg: +58,8 %, nrw: +47,3 %, bund: +24,1 %; veränderung der absolventen ohne schulabschluss in duisburg: -22,8 %, nrw: -18,8 %, bund: -42,9 %. 8 statistische ämter des bundes und der länder: regionaldatenbank deutschland. absolventen/abgänger nach dem schulabschluss, 2004 und 2014. ebd.: veränderung allgemeine hoch- 9 niederrheinische industrie- und handelskammer: der standort niederrhein im spiegel der unternehmen. duisburg, 2013. 10 http://www.ihk-fachkraefte-nrw.de/index.html 11 ebd.: 55,3 % der unternehmen gaben in der o.g. befragung an, die lokale verfügbarkeit von qualifizierten arbeitskräften in duisburg sei weniger befriedigend oder gar schlecht (16,1%). 12 bundesagentur für arbeit: arbeitsmarktstatistik, arbeitslosenquoten im jahresdurchschnitt 2015. gleichzeitig maßen 84 % diesem indikator des arbeits-, bildungs- und innovationsbereiches eine sehr wichtige bis wichtige bedeutung zu. 20

wirtschaftsstandort duisburg entwicklung der sozialversicherungspflichtig beschäftigten 112 % 110 % 108 % 106 % 104 % 102 % 100 % deutschland nordrhein-westfalen düsseldorf duisburg essen gelsenkirchen dormund 2010 2011 2012 2013 2014 2015 abbildung 5 16 schwache beschäftigungsdynamik die entwicklung der sozialversicherungspflichtig be- schäftigten folgt einem ähnlichen muster: duisburg hinkt der allgemeinen entwicklung in nrw und im bund hin- terher. wurden zwischen 2010 und 2015 in deutschland zehn und in nrw 8,9 prozent neue sozialversicherungs- pflichtige arbeitsverhältnisse geschaffen, so waren es in duisburg lediglich 5,4 prozent (abbildung 5). die menschen in duisburg arbeiten sowohl in groß- als auch in kleinunternehmen. gut 52 prozent sind derzeit für eine von 65 firmen mit mehr als 250 mit- arbeitern tätig. daneben arbeiten mehr als 17.000 in einem kleinstbetrieb (0 - 9 mitarbeiter). diese unter- nehmensgruppe stellt — wie auch im landesdurch- schnitt — etwa 90 prozent aller unternehmen dar. für duisburg sind die unternehmen im produzieren- den gewerbe nach wie vor von besonderer relevanz. während sich jedoch deren anzahl im bund und in nrw zwischen 2009 und 2014 leicht erhöht hat, ver- minderte sie sich in duisburg etwas. 16 it.nrw, statistik der bundesagentur für arbeit, eigene berechnungen der niederrheinischen industrie- und handelskammer. 22

wirtschaftsstandort duisburg der pikosekundenlaser vom center for nanointegration (cenide) der universität duisburg-essen (ude) ist eine spezialentwicklung, um hochreine nanopartikel in großen mengen herzustellen — etwa für katalysatoren oder zur krebstherapie. starke gründungsdynamik als weiterer indikator kann die zahl der existenz- und betriebsgründungen, übernahmen und zu- züge von gewerbebetrieben sowie aufnahmen einer gewerblichen nebenerwerbstätigkeit herangezo- gen werden. der sogenannte nui-indikator 19 gibt an, wie viele gewerbebetriebe pro 10.000 einwohner im erwerbsfähigen alter in einer region im entsprechen- den jahr neu angemeldet wurden. in duisburg lag die gründungsneigung 2014 mit einem nui-indikator von 155,7 über dem landesdurchschnitt (135,7) und dem bundesdurchschnitt (133,4). 20 im vergleichszeitraum erreichten nur düsseldorf (200,2) und essen (157,4) höhere werte. überdurchschnittliche investitionsbereitschaft bildet grundlage für innovationen ist der eine voraussetzung dafür, dass die wirtschaft wett- bewerbsfähig bleibt, innovationsgrad der unternehmen und der zugang zu einer passenden infrastruktur. den innovationsgrad von unternehmen zu beurteilen, ist schwierig, da die aussagekraft vieler indikatoren begrenzt ist, und diese oft nur unregel- mäßig erhoben werden. so bietet der blick auf die investitionen pro beschäftigten in abbildung 7 einen hinweis auf die dynamik der wirtschaft. mit durch- schnittlich 12.850 euro pro beschäftigtem investier- ten die unternehmen in duisburg weit mehr als im landes- und bundesdurchschnitt (7.720 euro/ beschäftigter; 8.880 euro/beschäftigter). lediglich gelsenkirchen schnitt in den jahren 2006, 2007 und 2014 durch hohe investitionen deutlich besser ab. 19 http://www.ifm-bonn.org/statistiken/gruendungen-und-unternehmensschliessungen/#accordion=0&tab=4 20 die gründungsneigung in deutschland reicht von 200,4 in berlin bis 87,1 in sachsen-anhalt. 24

wirtschaftsstandort duisburg stärken-schwächen-analyse die nachfolgende stärken-schwächen-analyse fasst die ergebnisse der regionalstatistischen analyse zusam- men und ergänzt diese um über die statistische basis hinausgehende faktoren. stärken schwächen demografie und bildung - überdurchschnittliches wachstum der schulabsolventen - hohe bevölkerungsverluste in den vergangenen jahren mit allgemeiner hochschulreife bei negativer prognose bis 2040 - rückläufige zahl der schulabbrecher - trotz eines positiven bildungs- und arbeitsplatz- wanderungssaldos profitiert duisburg vergleichsweise wenig von der anziehungskraft der universität - hoher anteil an empfängern von sozialtransferleistungen infrastruktur und stadtleben - zentraler verkehrsknotenpunkt durch dichtes und leistungs- - flächenengpässe im hafen durch steigendes verkehrsauf- fähiges verkehrsnetz kommen und steigende umschlagszahlen (modal split) - überregionale logistikdrehscheibe mit duisport - mangel an verfügbaren ansiedlungs- und erweiterungs- als größtem binnenhafen europas und wichtigem hinterland-hub der zara-häfen - sehr positive entwicklung der logistikbranche in den vergangenen jahren bei allen kennzahlen - „neue seidenstraße“: direkte zugverbindung zwischen duisburg und china - attraktiv gelegener bürostandort mit wettbewerbs- fähigem miet- und kaufpreisniveau - attraktive freizeitangebote: z. b. landschaftspark-nord, sechs-seen-platte, sportpark wedau - lebendige innenstadt und hochwertiges kulturangebot (theater, philharmonie, museen) - innenhafen als gastronomie- und touristikzentrum flächen für gewerbliche unternehmen - lange realisierungszeiten bei infrastrukturprojekten - kritischer zustand der brücken und schleusen - imageproblem der stadt, auch durch soziale konflikte - hohe verschuldung der stadt je einwohner - verstärkte soziale problemlagen in einigen stadteilen - innerstädtischer leerstand im bereich der altstadt und in 1b-lagen 26

wirtschaftsstandort duisburg chancen und herausforderungen für eine positive wirtschaftspolitische zukunft müssen die chancen und herausforderungen benannt werden, denen duisburg gegenübersteht. dabei sind vor allem jene wichtig, die externen einflüssen unterliegen. duisburg muss sich auf diese gegebenheiten, entwicklungen und trends einstellen. es gilt, die chancen entspre- chend der stärken zu nutzen und die herausforderungen zu vorteilen zu wandeln. chancen herausforderungen demografie und bildung - internationale zuwanderung als gesellschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche und politische chance begreifen und umsetzen - wissensintensivierung und bildung als zunehmend wichtiger bereich - integration einer überalterten gesellschaft meistern - integration eines hohen anteils ausländischer mitmenschen bewältigen - attraktiven und erfolgreichen bildungssektor für alle bevölkerungsschichten schaffen - familiengerechtigkeit: wegzug junger leute und junger familien entgegenwirken („brain-drain“) infrastruktur und stadtleben - alternative verkehrsträger (insb. schiene) werden sowohl auf kurz- als auch auf langstrecken perspektivisch wichtiger - alternde verkehrswegeinfrastruktur erfordert erhebliche investitionen - zentrale standorte bleiben als orte der identifikation und - industrie 4.0-affine wirtschaft benötigt sehr gut ausgestat- soziale treffpunkte wichtig tete gewerbeflächen in puncto netzqualität und services - deutschland hat nach wie vor ein positives image als - spagat zwischen rückbau und gleichzeitiger modernisie- wirtschaftsstandort und bleibt starkes exportland - mit mehr migranten wird auch die „multikulturalität“ und die integrationsfähigkeit einer stadt wichtig - reurbanisierung nutzen: zentrale wohnlagen werden für altersgerechtes wohnen immer wichtiger bei zeitgleich zunehmendem wettbewerb um bezahlbaren wohnraum rung von öffentlicher infrastruktur vor allem im bereich der daseinsvorsorge (nahversorgung, gesundheit, mobilität und schulentwicklung) - lebens- und freizeitqualität (image) bleibt bei der standort- suche von unternehmen und familien nach wie vor wichtig - kreativer umgang mit begrenzter kommunaler finanzausstattung 28

leitbild 30

ein leitbild für duisburg die standortqualitäten im überblick der logistikstandort: um diese stärke auszubauen, braucht der logistik- sektor flächen und mehr gesellschaftliche akzeptanz. die wissensbasierte entwicklung der logistikbranche im zeitalter der digitalisierung ist eine große chance für die stadt. forschungsexzellenz in diesem bereich muss noch stärker gefördert und mit der heimischen wirtschaft verknüpft werden. dafür ist eine zusammenarbeit auf allen ebenen notwendig. die wirtschaft muss auf die hochschule zugehen — und umgekehrt. duisburgs mittelständi- sche unternehmen brauchen einen verstärkten fach- kräftetransfer von der universität in die betriebe und mehr technologietransfer. gerade jene bereiche der exzellenten digitalen forschung, in denen die univer- sität alleinstellungsmerkmale erworben hat, bieten gute anknüpfungspunkte. der industriestandort: der digitalstandort: der stahlstandort bleibt mit seinen fast 20.000 arbeits- plätzen wichtig für die stadt. gleichzeitig muss die mo- derne, wissensbasierte oft mittelständische industrie — die „hidden champions“ — stärker in den fokus rü- cken. duisburg darf in der außenwahrnehmung nicht nur mit der alten industrie und dem strukturwandel gleichgesetzt werden. ein besonderes augenmerk muss dem thema industrie 4.0 sowie der vernetzung der industrie mit dem logistiksektor gelten. der hochschulstandort: die potenziale der universität duisburg-essen müssen stärker im bewusstsein der stadt verankert werden. die digitale transformation ist so bedeutend, dass sie und ihre dynamik gesondert in den blick genommen werden müssen. in duisburg gibt es unternehmen, die weltweit führend sind in den bereichen digitali- sierung und industrie 4.0. ebenso gibt es führende forschungseinrichtungen der digitalen transforma- tion. der digitalstandort duisburg kann seine qua- litäten unter beweis stellen, wenn es gelingt, ein digitales netzwerk zu knüpfen, zu dem auch techno- logie-start-ups gehören. es gilt, digitale innovatoren mit den klassischen industrien sowie dem logistik- sektor zu verbinden. die digitalisierung muss dabei als umfassende gesamtgesellschaftliche aufgabe verstanden werden. 32

bildung 1. bildung im wandel: übergänge erfolg- reich gestalten das international angesehene, wirtschaftlich bedeutsame duale ausbildungssystem in deutschland steht un- ter druck. trotz der tendenz zu höheren bildungsabschlüssen bleibt dieses system aus lernen und arbeiten die wichtigste säule der beruflichen bildung in deutschland. auch für unternehmen in duisburg ist die duale berufsausbildung daher ein wichtiger standortfaktor. viele menschen eignen sich zudem im arbeitsleben berufsrelevante kompetenzen an, die nicht nach einheit- lichen standards beurkundet sind. dies erschwert den beruflichen aufstieg. bisherige ansätze, informelles lernen zu bewerten, konnten diese hürde nicht beseitigen. es fehlen nach wie vor allgemeingültige güte- kriterien. die vielzahl an zertifikaten macht es für arbeitgeber auch in duisburg schwierig, verlässliche und vergleichbare aussagen darüber zu treffen, was ein bewerber oder eine bewerberin tatsächlich kann. langzeitarbeitslose wieder in arbeit zu bringen, ist eine weitere zentrale herausforderung. während deren zahl auf bundesebene sinkt, stagniert sie in duisburg. oftmals steht einer beschäftigung die fehlende berufs- ausbildung im weg. 34

bildung studierende in praxisphasen einbinden mit rund 8.000 studierenden hat sich die lehrerausbildung als ein profilmerk- mal der universität in duisburg etabliert. um das potenzial der studierenden frühzeitig und praxisorientiert zu nutzen, wird empfohlen, dass sie benachtei- ligte junge menschen beim übergang von der schule in eine ausbildung oder in den arbeitsmarkt coachen. dies kann in die praxisphasen des studiums in- tegriert werden. einstieg in die „abschlussbezogene validierung non-formal und informell erworbener kompetenzen“ (valikom) mit der pilotinitiative valikom hat das bundesministerium für bildung und for- schung (bmbf) den versuch gestartet, den beruflichen aufstieg und die ge- sellschaftliche teilhabe zu erleichtern — insbesondere für menschen, die sich am arbeitsplatz berufsrelevante kompetenzen durch „learning by doing“ an- geeignet haben. beteiligt sind der deutsche industrie- und handelskammer- tag (dihk) und der zentralverband des deutschen handwerks (zdh). duisburg sollte sich um eine beteiligung an diesem innovativen pilotprojekt bewerben. dabei soll darauf geachtet werden, dass dadurch der anreiz junger menschen zur frühzeitigen ausbildung mit formalem abschluss nicht verloren geht. brücken in den ausbildungsmarkt bauen um auch lernschwächeren oder eher praktisch begabten jugendlichen einen niederschwelligen einstieg in die ausbildung zu ermöglichen, sollte das bewährte programm zur teilqualifizierung auch auf die zielgruppe der unter 25-jährigen angewendet werden. dazu müssen geeignete konzepte und för- derangebote entwickelt werden. fachkräftesicherung beginnt in der schule: azubis werben für die duale berufsausbildung. 36

bildung woran wird bereits gearbeitet? projekte bereits mehr als 100 auszubildende aus duisburger betrieben werben als botschafter aktiv für ausbildung. 38 systematische beratung beim übergang in die berufsausbildung oder an die hochschule (kaoa) schülerinnen und schüler brauchen vor ihrem abschluss eine intensive, passgenaue und vor allem chancen- orientierte beratung über ausbil- dungs- und studienmöglichkeiten. „kein abschluss ohne anschluss“ (kaoa) — nach diesem motto hat nordrhein-westfalen als erstes flä- chenland ein einheitliches und effi- zient gestaltetes übergangssystem eingeführt. gemeinsam mit den re- gionalen akteuren ist die stadt duis- burg dabei, diese initiative an allen schulen umzusetzen. die akteure des ausbildungskonsenses flankie- ren dies mit vielfältigen projekten, unter anderem durch die initiative schule-wirtschaft, das duisburger schulmodell und die ausbildungs- botschafter. auch das handwerk, einzelne unternehmen und der unternehmerverband brin- gen sich mit bewährten projekten an schulen ein. sie bieten zum beispiel betriebser- kundungen für leh- rer an, unterstützen bei der gründung von schülerfirmen, der profilierung von schulen mit dem mint-siegel und haben das kon- zept des infotrucks der metall- und elektro-in- dustrie eigens für kaoa landesweit erstmalig in duis- burg für die berufsfelderkundun- gen umgestaltet. gemeinsam mit den konsenspartnern verstärkt die stadt ihre anstrengungen, schüle- rinnen und schüler auf passgenaue ausbildungs- und studienmög- lichkeiten aufmerksam zu machen (z. b. ausweitung der initiative schule-wirtschaft). arbeitsmarktintegration durch teilqualifizierung neben den bereits bestehenden modellen setzen die regionalen ak- teure auf einen neuen ansatz für den erwerb beruflicher teilqualifi- zierungen — ein wichtiger schlüssel, um langfristig arbeitslosigkeit zu vermeiden und abzubauen. im fo- kus stehen arbeitslose und arbeits- suchende menschen im alter von 25 bis 45 jahren im leistungsbezug des sgb ii und sgb iii, die ohne eine weiterführende qualifizierung nicht oder nur sehr schwer in den arbeits- markt integriert werden können. initiative zur vermittlung von langzeitarbeitslosen das 2015 gegründete netzwerk „duisburg — gemeinsam gegen langzeitarbeitslosigkeit“ verfolgt das ziel, langzeitarbeitslose aus der region am niederrhein in die arbeitswelt zurückzuführen. das netzwerk stellte im frühjahr 2016 die neue initiative „potenziale ent- decken. chancen nutzen. duisburg stärken“ vor.

integration 2. integration bietet perspektiven für wirt- schaftswachstum deutschland und die eu stehen vor der großen aufgabe, hunderttausende geflüchtete men- schen zu integrieren. auch auf kommunaler ebene verursacht die hohe zahl der geflüchteten und asylanträge handlungsdruck. gesondert zu betrachten sind in diesem zusammenhang die zugewanderten aus den neuen eu-mitgliedstaaten bulgarien und rumänien, deren zahl seit 2011 in duisburg signifikant gestiegen ist und weiter wachsen wird. ein großteil dieser zuwanderer stammt aus ethnisch und sozial stark benachteiligten gruppen, die in armut und prekären situa- tionen leben. für eine gelingende integration aller bevölkerungsgruppen in die stadtgesellschaft muss sich die kommunale infrastruktur an den wachsenden bedarf durch mehr menschen an- passen. so werden beispielsweise wohnungen, kita- und schulplätze benötigt. die kommune ist für die aufnahme, unterbringung und betreuung von geflüchteten zuständig. darüber hinaus sind spracherwerb, ausbildung, qualifizierung und beschäftigung schlüssel für eine gelingende integration. dieser herausforderung stellen sich regionalen akteure aus politik, gesellschaft und wirtschaft am besten gemeinsam. 40

eu-bürgerinnen und bürger besser integrieren die situation der neuzugewanderten lässt sich durch stärkere muttersprach- lich basierte beratungs- und unterstützungsangebote verbessern. bestehen- de angebote sollten dazu effektiver koordiniert und vernetzt werden. zudem sollten pädagogen zugang zu der expertise und den erfahrungen anderer kommunen in professionalisierungsprogrammen bekommen. eine enge kooperation zwischen der stadt duisburg und anderen städten wie gelsenkir- chen, dortmund oder köln ist anzustreben. kompetenzen anerkennen und stärken — angebote bekannter machen die anerkennung ausländischer berufsabschlüsse erleichtert fachkräften den zugang zum deutschen arbeitsmarkt und hilft ihnen, eine beschäftigung zu finden, die ihrer qualifikation entspricht. zudem können personen ohne abgeschlossene oder mit einer nicht mehr nachgefragten berufsausbildung teilqualifikationen erwerben. das erleichtert den (wieder-)einstieg in den ar- beitsmarkt. diese angebote sollten bei unternehmen sowie bei menschen mit migrations- und fluchterfahrung bekannter gemacht werden. integration 42

integration ausländische berufsabschlüsse anerkennen und teilqualifikationen durchführen für die ihk-berufe übernimmt die ihk-fosa in nürnberg die bewertung und anerkennung der beruflichen abschlüsse. für handwerksberufe ist die handwerkskammer in düsseldorf zu- ständig. anerkennungsberater in den ihks und hwks helfen dabei, anträge zu stellen und deutsche referenzberufe heraus- zufinden. zudem führt die ihk mit regionalen bildungsträgern kompetenzfeststellungen durch. diese erfassen die im jeweili- gen ausbildungsbaustein erworbene handlungskompetenz und bestätigen sie mit einem ihk-zertifikat. arbeitskreis integration gegründet der unternehmerverband hat im herbst 2015 einen arbeitskreis gegründet, um den informations- und erfahrungsaustausch beim thema integration von flüchtlingen auf dem arbeitsmarkt zu fördern. viele unternehmer zeigten sich engagiert, wussten aber nicht, wie sie vorgehen sollen und was sie beachten müssen. der unternehmerverband selbst bot zwei syrern während eines sechswöchigen praktikums einblicke in den deutschen arbeitsmarkt. beide praktikanten zeigten großes engagement, integrierten sich gut in das team und verbesserten auch ihre deutschkenntnisse schnell. im anschluss an das praktikum erhielt ibrahim soufi, 30 jahre alt und studierter elektro- und kommunikationstechniker, einen ausbildungsplatz als „fachin- formatiker für systemintegration“ beim unternehmerverband. diese ausbildungsaufnahme ist ein gutes beispiel dafür, dass die zusammenarbeit der richtigen partner aus wirtschaft und stadt zur beruflichen integration geflüchteter menschen beiträgt. zwischen april 2012 und juni 2016 sind bei der ihk fosa mehr als 14.000 anträ- ge gestellt wor- den. 65 % der anerkennungs- verfahren enden mit einer vollen gleichwertigkeit. 44

technologie 3. wachstumstreiber forschung und technologie erhalten und stärken technologischer fortschritt sorgt für wachstum. das zeigen innovationen „made in duisburg“ in der stahlpro- duktion wie auch in der digitalen wirtschaft. nur über ständige produkt- und prozessverbesserungen können unternehmen und verwaltung neue trends setzen, sich von ihren mitbewerbern abheben, kosten einsparen und die großen herausforderungen unserer zeit annehmen. sie stehen im prozess der digitalisierung und der weltweiten vernetzung im globalen wettbewerb. die rahmen- und wachstumsbedingungen in duisburg für infrastruktur, fachkräfte, start-up-förderung und effiziente verwaltungsverfahren bilden deshalb eine grund- lage für den künftigen wohlstand der stadt. ein gemeinsames engagement relevanter akteure aus wirtschaft, wissenschaft und politik ist für den zukunftsstandort duisburg daher unerlässlich. um entwicklungen voranzutreiben gilt es, gründungen sowie den transfer wissenschaftlicher erkenntnisse zu unterstützen. so lassen sich lösungen schneller umsetzen und verbreiten. die erfolgreiche zusammenarbeit mit der industrie sollte weiter gestärkt werden, damit forschungsergebnisse zeitnah in produkte oder dienst- leistungen einfließen können. insbesondere die strategische ansiedlung junger unternehmen im umfeld der universität sowie im weiteren stadtgebiet trägt zur wirtschaftlichen attraktivität bei. 46

technologie woran wird bereits gearbeitet? projekte cross-innovation campus auf ehemaligen wedauer bahn- fl ächen unterstützen transfer von innovativen ideen und forschungsergebnissen in wirtschaft und gesellschaft „duisburg ist alles andere als ‚old economy‘. die chancen für innovative unternehmens- gründungen stehen hier außerordentlich gut.“ markus sturm, geschäftsführer sturm gmbh 48 unter dem arbeitstitel „cross-in- novation-campus“ soll auf dem gelände des ehemaligen bahnaus- besserungswerks in duisburg-we- dau ein cluster zur förderung innovativer geschäftsmodelle ent- stehen. im mittelpunkt steht dabei die 3-d-drucktechnik. das univer- sitäre 3-d-drucklabor sowie mit der thematik befasste fakultäten, ausgründungen aus der universität, junge technologie-firmen und die entwicklungsabteilungen großer konzerne sollen sich hier nieder- lassen, um entsprechende syner- gien zu heben. ziel ist es, mit den fachleuten aus der universität die- se technik weiterzuentwickeln und praxistauglich zu machen. dazu sol- len die flächen möglichst schnell aktiviert werden. die stadt und die regionale wirt- schaft bauen ihre kooperation mit der gründungseinrichtung „inno- vationhub“ duisburg-essen (ide) systematisch aus, um gezielte be- ratung, etwa zu finanzierungskon- zepten, zu fördern und geeignete räumlichkeiten zu fi nden. stadt und wirtschaft könnten künftig ge- meinsam regionale oder nationale förderprojekte beantragen. win² – wissenstransfer und innovation neue wissenschaftliche erkennt- nisse wie z. b. auf dem gebiet des 3-d-drucks sollten schnell ver- breitet werden. deswegen hat die niederrheinische ihk die initiative „win² — wissenstransfer und inno- vation“ gegründet. mit fünf starken partnern der lokalen forschungs- landschaft gestaltet die ihk diesen austausch in der technologie- und bildungsregion. ziel der kooperation ist es, plattformen zu entwickeln, die den persönlichen kontakt zwischen den akteuren aus wirtschaft, wis- senschaft und angewandter for- schung fördern.

mittelstand 4. anderes foto (ganzseitig) 50 bei der hermann fliess & co. gmbh in neuenkamp werden schweißdrähte für kraftwerke, mobilkräne, offshore-konstruktionen, pipelines, brücken und windtürme in aller welt hergestellt.

mittelstand das dienstleistungsunternehmen dbl böge vermietet, reinigt und ändert berufskleidung für fast alle branchen. was ist zu tun? empfehlungen wirtschaftsinteressen im verwaltungsvorstand vertreten eine neue wirtschaftsdezernentenstelle würde dafür sorgen, wirtschaftsrele- vante themen bei kommunalen entscheidungen stärker zu berücksichtigen. der wirtschaftsdezernent soll erster ansprechpartner im rathaus und das gesicht der verwaltung für die mittelständische wirtschaft sein. die zusätz- lichen personalkosten dürften sich durch weniger wegziehende bzw. mehr zuziehende unternehmen schnell amortisieren. verwaltung zertifizieren eine schnell und sachkompetent agierende verwaltung fördert die entwick- lung von unternehmen. die verwaltung soll sich extern zertifizieren lassen, um eine objektive beurteilung der unternehmensrelevanten verwaltungsstel- len zu erhalten. da das ral-gütesiegel „mittelstandsfreundliche kommune“ eher für kleinere kommunen geeignet ist, sind alternative zertifizierungen zu prüfen. ziel muss es sein, konkrete bearbeitungszeiten für unternehmens- anfragen vorzugeben. eine mittel- standsfreundli- che, unbürokra- tisch handelnde verwaltung ist das beste wirt- schaftsförder- programm für unsere stadt. 52

mittelstand woran wird bereits gearbeitet? projekte vergabeverfahren zugunsten duisburger unternehmen entwicklung des unternehmens- bestandes ein schlüsselkriterium für eine positive wirtschaftsentwicklung in duisburg ist die betreuung der un- ternehmen vor ort. erste priorität hat dabei das sichern des vorhan- denen unternehmensbestands. es muss jedoch auch hinterfragt wer- den, warum unternehmen den standort verlassen. bei der vergabe öffentlicher auf- träge fühlen sich duisburger un- ternehmen häufig benachteiligt, da sich die stadt — mithilfe profes- sioneller ausschreibungsverfahren — oft für auswärtige betriebe ent- scheidet. andererseits kommen duisburger unternehmen in ande- ren städten aber auch nicht zum zug. ziel ist es, die ausschreibun- gen im rahmen der gesetzlichen möglichkeiten so zu gestalten, dass in duisburg ansässige unterneh- men bessere auftragschancen haben. die richtlinien sind bereits entsprechend geändert worden. die unternehmen wurden in zwei so genannten vergaberechtsnach- mittagen über die neuerungen informiert. 78 % der mittelständischen unternehmen wünschen sich kürzere bearbeitungszeiten in ämtern und behörden. befragung des instituts für mittelstands- forschung, 2015 die betreuung der duisburger unternehmen ist für die stand- ortsicherung und -entwick- lung wichtig. 54

existenzgründung 5. duisburg als stadt der gründer positionieren die gründungsbedingungen in duisburg sind gut, denn es gibt viele unterstützungsangebote. die universität duisburg-essen und die gesellschaft für wirtschaftsförderung greifen durch verschiedene leistungen grün- dern und start-ups unter die arme. duisburg muss sich als gründerstandort jedoch besser vermarkten. gelingt es, junge unternehmen für die stadt zu begeistern oder hier zu halten, wirkt sich dies positiv aus: es entstehen neue arbeitsplätze und die gewerbesteuereinnahmen steigen. in zeiten wachsender beschäftigung geht die gründerquote häufig zurück. daher sind gründungen gerade dann besonders zu fördern. um die gründerdynamik zu verbessern, bedarf es passgenauer angebote. in duisburg gibt es ein enges gründer- netzwerk, das zukünftige unternehmerinnen und unternehmer bei der umsetzung ihrer ideen unterstützt. aber nicht nur die beratung, auch die standortbedingungen für gründungsinteressierte gilt es zu verbessern. dazu müssen bürokratische hindernisse abgebaut und infrastrukturen, wie beispielsweise günstige immobilien, für die startphase zur verfügung gestellt werden. 56

existenzgründung woran wird bereits gearbeitet? projekte gründerinitiativen fortsetzen und erweitern mit den plattformen gründungsinitiative innovation duisburg (griid) und small business management (sbm) bestehen bereits etablierte infrastrukturen zur gründungsförderung in duisburg. aus dem gründerwettbewerb sind eine viel- zahl an gründungsideen hervorgegangen, die in die praxis umgesetzt wurden. zu den prämierten gründungsvorhaben gehören unter anderem ein kon- zept, das durch die nutzung von meereswellen in offshore-windparks energie erzeugt oder ein projekt zum technologietransfer zwischen mechatronik und medizin. zusätzlich plant die universität duisburg-essen die etablierung des kompetenzzentrums für innovation und unternehmensgründung (ide) und baut so ihr angebot für gründer aus. gründungsangebote intensivieren zusammen mit weiteren wirtschaftsförderungen im ruhrgebiet wird derzeit die ruhr:hub gmbh gegründet. das ruhr:hub mit sitz in essen, an dem die gfw beteiligt ist, soll start-ups der digitalwirtschaft mit der nrw-wirtschaft zusam- menbringen und somit den ausbau zur wirtschaft 4.0 fördern. zudem schreibt das land nrw start-up-innovationslabore aus. ziel ist es, start-ups zu fördern und sie mit der mittelständischen wirtschaft sowie den fakultäten der universi- tät duisburg-essen zu vernetzen. 58

infrastruktur 6. gewerbeflächen sind in duisburg stark nachgefragt die gewerbliche flächeninanspruchnahme lag in den jahren 2005 bis 2013 bei 263 hek- tar, also bei durchschnittlich rund 33 hektar pro jahr. dem steht laut aktueller planung ein wirtschaftsflächenpotenzial von nur 240 hektar für die nächsten 15 bis 20 jahre ge- genüber. bei gleichbleibender nachfrage wären die flächen in sieben jahren ver- braucht. gewerbepark hohenbudberg in duisburg mit dem bimodalen terminal von logport iii. die gesamtentwicklungsfläche beträgt 44 hektar, noch verfügbar sind rund 12 hektar. ein starker wirtschaftsstandort braucht eine leistungsfähige infrastruktur 60

der besuch des chinesischen staatspräsidenten xi jinping im duisburger hafen unterstreicht die bedeutung des logistikstandorts duisburg für den europäisch-chinesischen handel. was ist zu tun? empfehlungen verkehrsinfrastruktur instand halten durch aufeinander abgestimmte maßnahmen von bund, land und kommunen ausbau des düsseldorfer flughafens unterstützen der flughafen düsseldorf ist für den geschäftsreiseverkehr der duisburger wirtschaft wesentlich. das bewusstsein, mit dem düsseldorfer flughafen einen wichtigen wirtschaftlichen impulsgeber zu haben und durch die direkte nach- barschaft die erreichbarkeit für nationale und internationale geschäftskontak- te sicherstellen zu können, muss in der duisburger politik stärker verankert werden. sie sollte sich zum wohle der duisburger wirtschaft zum flughafen düsseldorf bekennen und die weitere entwicklung unterstützen. dies gilt gleichermaßen für den flughafen weeze. marktfähiges wirtschaftsflächenangebot schaffen um den wirtschaftsstandort duisburg weiter zu stärken, sind ausreichend geeignete und für den markt direkt verfügbare wirtschaftsflächen nötig. im rahmen des neu aufgestellten flächennutzungsplans sowie auf ebene der übergeordneten planungen (regionalplan, lep) sollten die am markt stark nachgefragten größeren, zusammenhängenden wirtschaftsflächen ermög- licht werden. interkommunale kooperationen zur gemeinsamen flächenent- wicklung könnten ebenfalls eine lösung sein. 81 % der unternehmen bewerten die luftverkehrs- anbindung als gut oder sehr gut. quelle: standortgutachten der niederrheinischen ihk, 2014 62

infrastruktur klassifizierungen hinaus durch die beteiligten kommunen definiert, um die negativen auswirkungen des innerstädtischen lkw-verkehrs zu verringern. die stadt duisburg hat sich an dem projekt im ruhr- gebiet beteiligt, das nun auf das rheinland übertragen wird. die lkw- routenkonzeption wird fortgeführt, um weiterhin für entlastung zu sorgen und eine bessere erreichbarkeit der unternehmen sicherzustellen. wirtschaftsfreundliche plan- und genehmigungsverfahren um verfahren schneller und einfacher zu gestalten, hat eine facharbeits- gruppe aus vertretern der duisburger stadtverwaltung und wirtschaft ein maßnahmenpaket erarbeitet. in einem ersten schritt soll der informations- austausch zwischen antragstellern und stadtverwaltung optimiert werden. antragstellende unternehmen bekommen relevante informationen zum planungsrecht. des weiteren wird geprüft, wie die abläufe innerhalb der ver- waltung und weiterer zuständiger behörden vereinfacht werden können. die digitalisierung von antragsprozessen kann dazu beitragen, die bearbeitungs- zeiten zu verkürzen. chance der regionale 2022 nutzen der niederrhein und seine nachbarregionen bewerben sich unter dem titel „niederrheinlande“ für das strukturförderprogramm „regionale“. schwerpunkt des programms sind infrastrukturthemen. das förderprogramm setzt impulse für stärkere regionale und interkommunale kooperationen. so lassen sich inno- vative projekte zur raum-, mobilitäts- und siedlungsentwicklung anstoßen und umsetzen. davon profitiert duisburg als bedeutender logistikstandort. breitbandversorgung sicherstellen zwei wichtige grundlagen für den ausbau der breitbandversorgung wurden bereits geschaffen: die gesellschaft für wirtschaftsförde- rung hat den bedarf von unternehmen ermittelt und die stadt hat einen breitbandbeauftragten verpflichtet. nun gilt es, die versorgung zielgerichtet auszubauen. zur finanzierung soll- ten die förderprogramme des landes und des bundes genutzt werden. auch individuelle lösungen durch entspre- chende beratungsangebote können helfen. die regionale kann dazu beitragen, duisburg stärker mit sei- nem umland zu verflechten und die qualität der inter- kommunalen beziehungen weiter zu verbessern. 64

umwelt und energie 7. weniger bürokratie im umweltschutz — ressourcen effizient nutzen 66

„mit dem projekt ‚ökoprofit‘ zeigen wir unternehmen wege zum ressourcen- sparen auf und helfen so, kosten zu senken.“ dr. ralf krumpholz, dezernent für umwelt, klima- schutz, gesundheit und verbraucherschutz was ist zu tun? empfehlungen ausbau des fernwärmenetzes unterstützen ein gut entwickeltes fernwärmenetz trägt dazu bei, die energiekosten zu minimieren. daher begrüßt die wirtschaft die pläne für den ausbau — etwa der fernwärmeschiene rhein-ruhr — und den daraus resultierenden zugang zu einer alternativen energiequelle. allianz zum erhalt des stahlstandorts schmieden mit rund 18.000 beschäftigten ist die duisburger stahlindustrie der mit abstand größte arbeitgeber der stadt. sie macht sich gemeinsam mit den gewerkschaften, der stadt, dem unternehmerverband und der ihk für den erhalt des stahlstandorts stark. in einer „allianz für den stahlstandort“ haben sich zwölf akteure formiert, um dieses ziel zu erreichen. ihre forderungen haben sie in einer gemeinsamen resolution an die politik formuliert. kommunales klimaschutzkonzept wirtschaftsfreundlich ausgestalten das kommunale klimaschutzkonzept der stadt duisburg wird fortgeschrie- ben. um die vorreiterrolle der wirtschaft auch nach außen zu dokumentieren, werden darin klimaschutzmaßnahmen vorgestellt, die duisburger unterneh- men bereits heute umsetzen. das konzept sollte in seiner ausgestaltung allerdings auf ziele verzichten, die über bereits bestehende gesetzliche vereinbarungen auf landes-, bundes- oder eu-ebene hinausgehen. es sollte möglichst unbürokratisch ausgestaltet sein. die gründung einer nachhaltigkeitsallianz aller relevanten akteure im kommunalen klimaschutz ist erstrebenswert. 2013 investierte die duisburger wirtschaft durchschnittlich 1.983 euro pro beschäftigtem in den umwelt- schutz. in nord- rhein-westfalen lag der wert bei nur 952 euro. quelle: information und technik nrw 68

image und internationales profil 8. mit einer klaren strategie das image duisburgs verbessern das image der stadt birgt viel ungenutztes potenzial, nach innen wie nach außen. bisher machen viele mögliche neu-bürger und unternehmen noch einen bogen um duisburg. eine ausnahme in der außenwahrnehmung stellt lediglich der logistik-sektor dar, der mit dem hafen an der spitze auch überregional als wachstumsmotor gilt. der hafen ist und bleibt in mehrfacher hinsicht ein entscheidender ankerpunkt. die insgesamt eher negative wahrnehmung der stadt hat jedoch zur folge, dass sich viele lokale akteure un- gerecht beurteilt sehen. selbst der bedeutende hochschulstandort duisburg vermag es bisher nicht, der stadt impulse zur imageverbesserung zu geben. woran liegt es, dass sich duisburg derart unter wert verkauft? offenbar überlagern tatsächliche oder vermeintliche probleme die positiven qualitäten. keine image-diskus- sion kann daher die realen probleme duisburgs ausblenden. glaubwürdig kann eine nachhaltige arbeit am image der stadt nur sein, wenn sie zu ihren fehlern und schwächen steht und gleichzeitig zur lösung der offenkundigen probleme einen beitrag leistet. zudem ist die strategische fokussierung der städtischen kommunikation entscheidend. nur, wenn sich die maßgeblichen städtischen akteure gemeinsam darauf verständigen, wie sich der standort duisburg in zukunft positionieren soll, wird es eine chance zu einer nachhaltigen imageverbesserung geben. genau hier setzen die folgenden konkreten vorschläge an. 70

image und internationales profil was ist zu tun? empfehlungen 1. geschichte und gegenwart der stadt neu erzählen eine gemeinsame kommunika- tionsstrategie entwickeln in anlehnung an diesen masterplan gilt es, eine kommunikationsstra- tegie zu entwickeln, auf die sich die relevanten akteure der stadt ver- ständigen. eine gemeinsame stra- tegie ist die grundbedingung für alle kommunikativen und werb- lichen maßnahmen. die standortvorteile der stadt besser nach außen zur geltung bringen dies gilt insbesondere für die ein- malige strategische lage im herzen europas mit dem größten binnen- hafen der welt im zentrum der metropolregion rhein-ruhr sowie die auch daraus resultierende inter- nationale bedeutung, die sich zu- nehmend als vorteil im wettbewerb der unternehmensstandorte erweist. fokussierung auf zielgruppen, die die zukunft der stadt tragen es gibt zwei wesentliche zielgrup- pen für die image-arbeit der stadt: potenzielle investoren (gründer, in- vestitionswillige unternehmen aber auch die ansässige wirtschaft) und potenzielle neue einwohner (stu- denten, junge familien, fachkräfte). eine fokussierung auf diese grup- pen ist wichtig, um ressourcen optimal zu nutzen. die verbindung zwischen dem duisburger hafen und china wird mit einem festakt gefeiert, bei dem hafen-chef erich staake, oberbürgermeister sören link und daoyi ding, stellvertretender direktor des informationsbüros der stadtregierung chongqing, den “yuxinou-zug” empfangen. 72

image und internationales profil ein kartenkonzept für duisburg beirat einrichten entwickeln ein expertengremium soll den oberbürgermeister bei der kon- zeption aller imageverbessernden maßnahmen begleiten und beraten. verein zur förderung des stand- orts duisburg gründen darin sollen sich unternehmeri- sches engagement für den stand- ort und die wirtschaftsförderung bündeln. der verein soll nicht zu- letzt mit dafür sorge tragen, dass die ideen des masterplans umge- setzt werden. duisburg als investitionsstandort mit konkreten angeboten positionieren zielgruppenspezifische investoren- touren sollen systematisch wei- terentwickelt werden, spezielle web-angebote werden ergänzend hierfür erstellt (siehe duisburg in karten). mit blick auf zukünftige werbliche maßnahmen bietet sich insbeson- dere ein konzept an, das duisburg kartiert. mit digital aufbereiteten karten lassen sich standortquali- täten optimal darstellen. die karten sollen auf www.duisburg.de ver- fügbar sein. die regionale kooperation verbessern die stärke der stadt liegt in der verbindenden lage zwischen dem ruhrgebiet, dem rheinland und dem niederrhein. die regionale vielfalt ist die chance, die duisburg stärker nutzen muss, um sich als investitionsstandort zu positionie- ren. regionale kooperationen müs- sen dazu systematisch geprüft und ausgebaut werden. mut zu großen projekten die stadt sollte sich um großpro- jekte und großveranstaltungen bewerben, die geeignet sind, ihre qualitäten nach außen besser dar- zustellen. eine möglichkeit ist die bewerbung um den nrw-tag. die gemein- same arbeit an der ver- besserung des städtischen images ist grundlage für den künftigen wirtschaft- lichen erfolg. 74

image und internationales profil touristen zu botschaftern machen mit neuem internetportal duisburg erlebbar machen touristisches marketing leistet gera- de in duisburg einen wichtigen bei- trag dazu, das image zu verbessern. besucher und touristen sind immer wieder überrascht von den qualitä- ten der stadt. mit klaren vermark- tungsschwerpunkten bei duisburger alleinstellungsmerkmalen wie dem hafen, dem landschaftspark-nord oder sportlichen highlights wie der kanu-weltmeisterschaft 2013, den deutschen meisterschaften im frei- wasserschwimmen oder der inter- nationalen ruder-regatta lassen sich multiplikatoren und klassische touristen ansprechen. ein modernes und zentrales inter- netportal für duisburg bietet die chance, die potenziale der stadt stärker herauszustellen. neben der besseren und kundenfreundliche- ren orientierung über die vielfälti- gen angebote der stadt, besteht die möglichkeit, mit diesem instrument das profil des standorts zu schär- fen. die zentralen botschaften der kommunikationsstrategie sollen als leitplanken grafisch und textlich im rahmen eines neues portals umgesetzt werden. 6 der 10 wichtigsten standortvorteile duisburgs beziehen sich auf die lage. unternehmensbefragung der ihk, 2014 76

image und internationales profil woran wird bereits gearbeitet? projekte leitbild-prozess „ihre ideen — unsere stadt“: intensive bürgerbeteiligung zum 1. april 2016 hat duisburg einen leitbild-prozess gestartet, der eng mit dem masterplan-prozess verknüpft ist. ziel ist es, die ergebnisse beider initiativen zusammenzuführen. in ideenwerkstätten sollten bürger, vertre- ter aus politik und wirtschaft sowie weitere multiplikatoren folgende fragen bearbeiten: wo liegen die stärken duisburgs? welche verbesserungen sollten umgesetzt und aus welchen schwächen könnten stärken entwickelt werden? daraus soll eine imagekampagne entstehen. auf die wirtschaftliche zukunft der stadt fokussiert wirtschaft und stadt sind in einem guten dialog. sie sprechen offen, kritisch und vertrauensvoll über die entwicklung der stadt. der dialog dient als grund- lage, um die wirtschaftlichen rahmenbedingungen zu verbessern. zudem sind die qualitäten des standorts in der bereits veröffentlichten broschüre „made in duisburg“ komprimiert dargestellt. 78

„wir müssen die strategisch gute lage duisburgs in der außendarstellung fokussie- ren und die regionale kooperation ausbauen.“ jutta stolle, direktorin gesellschafter + nach- haltigkeit, franz haniel & cie. gmbh 80

familienfreundlichkeit 9. für 72 prozent der beschäftigten sind familien- freundliche angebote bei der arbeitgeberwahl ein wichtiger faktor. bundesministerium für familie, senioren, frauen und jugend, 2010 ein attraktiver wirtschaftsstandort braucht ein familien- freundliches umfeld 82

familienfreundlichkeit was ist zu tun? empfehlungen in die betreuung investieren duisburg sollte sich als familienfreundliche stadt deutlich positionieren, indem sie die betreuungsstrukturen für kinder weiter ausbaut. so ließe sich die attraktivität des standorts für junge familien und fachkräfte verbessern. der ausbau hat auch einen volkswirtschaftlichen nutzen: wenn mehr eltern arbeiten und dadurch eine größere kaufkraft haben, nimmt duisburg mehr steuern und die sozialversicherungsträger höhere beiträge ein. kinderbetreuung muss bezahlbar sein die für die kinderbetreuung anfallenden gebühren und kosten sind im regiona- len vergleich sehr hoch. zwar rechtfertigen qualität und umfang der leistungen möglicherweise ein entsprechendes entgelt. gleichwohl sollten unter berück- sichtigung der positiven effekte einer großflächigen kindertagesbetreuung die kita-gebühren reduziert werden. familiengerechten wohnraum schaffen nur, wenn die rahmenbedingungen für eine familienfreundliche stadt stim- men, ist die basis für eine ebenso familienfreundliche kommunalpolitik gege- ben. dazu zählt, dass lediglich eine moderate grundsteuer erhoben wird. die in diese richtung weisenden konzepte sind auch in dem projekt duisburg 2027 berücksichtigt. bezahlbaren, familiengerechten wohnraum zu schaffen, sollte zudem teil des städtischen leitbildprozesses sein. im jahr 2030 wird es rund 3,4 millionen pflegebedürf- tige geben (2015: 2,6 mio.). mehr als zwei drittel werden zu hause be- treut. quelle: statista 2016 84

familienfreundlichkeit woran wird bereits gearbeitet? projekte qualitätsmanagement in betreu- ungseinrichtungen forcieren in der kindertagesbetreuung sind die anforderungen an die qualität der angebote gestiegen. für eltern ist dies bei der auswahl ein wich- tiges kriterium. daher ist es zu be- grüßen, dass in duisburg bereits 28 kindertagesstätten das projekt „qualitätsmanagement in städti- schen kitas“ umgesetzt haben. bis ende 2019 sollen alle städtischen kindertageseinrichtungen diesen prozess durchlaufen haben. betriebliches engagement für familienfreundlichkeit familienfreundliche unternehmen haben einen wettbewerbsvorteil, da sich ihre unterstützungsangebote mit den bedürfnissen junger, quali- fizierter fach- und führungskräfte decken. eine familienbewusste per- sonalpolitik kann die arbeitszufrie- denheit und -motivation erhöhen sowie fehlzeiten senken. eine bereits begonnene zusammenstellung ent- sprechender angebote soll verfeinert und interessierten unternehmen als orientierungshilfe zur verfügung gestellt werden. unternehmensnetzwerk verein- barkeit von beruf und familie gründen der im rahmen des masterplan- prozesses begonnene austausch zwischen unternehmen soll wei- ter institutionalisiert werden, etwa durch die gründung eines netzwerks zum thema familienfreundlichkeit. den unternehmen kann ein solches netzwerk vorteile bringen, da sie mit dem wissen und den erfahrungen anderer familienfreundliche maß- nahmen besser umsetzen können. lokales bündnis für familie im rahmen der masterplankoope- ration wurde das bündnis für fami- lie duisburg gegründet, das anfang 2016 dem bundesweiten netzwerk der lokalen bündnisse beigetreten ist. zur fortführung der begonnenen projekte soll das bündnis für familie als zentraler ansprechpartner aus- gebaut werden. weitere partner sind eingeladen, dem bündnis beizutre- ten. eine angemessene personelle und finanzielle ausstattung ist zu gewährleisten, um neue projekte für ein familienfreundliches klima um- setzen zu können. wettbewerb familienfreundliches unternehmen im jahr 2014 hat erstmalig mit großer resonanz der wettbewerb familien- freundliches unternehmen statt- gefunden. mit dem preis werden unternehmen gewürdigt, die sich in besonderem maße für die vereinbar- keit von beruf und familie einsetzen. 86

ausblick 88

mitwirkende mitwirkende diese projektpartner waren beteiligt: lenkungskreis vorname joachim kurt name dr. bonn funktion vorstandsvorsitzender unternehmen sparkasse duisburg marcus stefan herbert axel matthias lothar martin dr. brücher standortleiter siemens ag dr. dietzfelbinger hauptgeschäftsführer niederrheinische industrie- und handelskammer dr. eichelkraut dr. fuhrmann heidmeier hellmann jonetzko leitender ang. thyssenkrupp steel europe ag hauptgeschäftsführer handwerkskammer düsseldorf geschäftsführer unternehmerverbandsgruppe e. v. kreishandwerksmeister kreishandwerkerschaft duisburg stellv. hauptgeschäfts- führer unternehmerverbandsgruppe e. v. burkhard landers präsident niederrheinische industrie- und handelskammer lieske link lison maul meurer neu 1. bevollmächtigter ig metall duisburg-dinslaken oberbürgermeister stadt duisburg sprecher der regionalen wirtschaft leiter aktive arbeitsmarkt- politik geschäftsführer geschäftsführerin operativer bereich unternehmerverbandsgruppe e. v. start nrw gmbh gesellschaft für wirtschaftsförderung duisburg mbh duisburger arbeitsagentur pfotenhauer präsident marketing-club duisburg-niederrhein piel hauptgeschäftsführer kreishandwerkerschaft duisburg rademacher-dubbick geschäftsführer krohne messtechnik gmbh prof. dr. radtke rektor universität duisburg-essen dieter sören heinz norbert ralf j. petra marco stefan michael ulrich 90

mitwirkende vorname isabell frank jörg christoph volker ralph ulrich thomas jörg norbert petra manfred christian werner elisabeth andreas jens holger frank matthias özcan bildung, integration und technologie name prof. dr. van ackeren funktion prorektorin unternehmen universität duisburg-essen dr. bruxmeier dr. eraßme gehrt-butry grigo geschäftsführer geschäftsführer bildungsreferent bildungszentrum handwerk duisburg huntsman p&a germany gmbh stadtsportbund duisburg e. v. leiter talentmanagement thyssenkrupp steel europe ag kalveram käser krützberg mährlein maul neu nicolaus dr. ohm rous schulte prof. dr.-ing. stöhr dr. stuhldreier prof. dr. vogt wittig wulfert yavuz leiter schulische bildung stadt duisburg vorsitzender der geschäftsführung agentur für arbeit duisburg beigeordneter stadt duisburg leiter gesellschaft für schweißtechnik international mbh leiter aktive arbeitsmarkt- politik start nrw gmbh geschäftsführerin agentur für arbeit duisburg oberstudiendirektor robert-bosch-berufskolleg vorstandsmitglied grillo-werke ag geschäftsführer jobcenter duisburg geschäftsführerin unternehmerverbandsgruppe e. v. universität duisburg-essen optoelektronik geschäftsführer regionalagentur niederrhein stellv. institutsleiter fraunhofer-institut für mikroelektronische schaltungen und systeme ims geschäftsführer wittig gmbh stellv. hauptgeschäftsführer niederrheinische industrie- und handelskammer vorstandsvorsitzender tiad e. v. duisburg vorsitzender des arbeitskreises geschäftsführer des arbeitskreises 92

mitwirkende vorname markus guido reinhard ralf dieter axel jörg michael karl-josef wolfgang manfred jochen carsten marcus o. dorothee vorname uwe nadine nina henning michaela martin sabrina dirk martina ingo infrastruktur, umwelt und energie name bangen christiani dr. eisermann dr. krumpholz lieske quester römermann rüscher dr. sassen schmitz stüdemann trautmann tum wittig dr. zschocke name busch deutschmann frost grzesiek hares jonetzko schwoerer suceska tinnefeld funktion vorstandsmitglied geschäftsführer geschäftsführer beigeordneter unternehmen duisburger hafen ag könig-brauerei gmbh lobbe industrieservice gmbh & co. kg stadt duisburg 1. bevollmächtigter ig metall duisburg-dinslaken geschäftsführer armin quester immobilien gmbh prokurist geschäftsführer grillo immobilien-verwaltung gmbh & co. kg niederrheinische industrie- und handelskammer geschäftsführer dk recycling und roheisen gmbh hauptgeschäftsführer unternehmerverbandsgruppe e. v. geschäftsführer geschäftsführer beigeordneter sge stüdemann - grundbesitz - entwicklung gmbh woma gmbh stadt duisburg vorstandsvorsitzender stadtwerke duisburg ag thyssenkrupp steel europe ag familienfreundlichkeit funktion geschäftsführer unternehmen stadtsportbund duisburg e. v. niederrheinische industrie- und handelskammer thyssenkrupp steel europe ag wirtschaftsjunioren duisburg e. v. krankikom alexander kranki kommunikation gmbh stellv. hauptgeschäftsführer unternehmerverbandsgruppe e. v. stadt duisburg, jugendamt projektleiter strategie targo dienstleistungs gmbh corporate human resources franz haniel & cie. gmbh wald geschäftsführer krohne messtechnik gmbh vorsitzender des arbeitskreises geschäftsführer des arbeitskreises 94

impressum wir danken allen mitgliedern des lenkungskreises und der arbeitskreise für die gute zusammenarbeit und die unterstützung bei der realisation des masterplans. impressum quelle statistik: statistik der bundesagentur für arbeit: seiten 13, 14 / 15, 20, 21, 22 kapitel „wirtschaftsstandort duisburg“ von agiplan gmbh: seiten 13 bis 29 statistische ämter des bundes und der länder, regionaldatenbank: seiten 18, 20, 21, 23, 25 it.nrw: seiten 19, 22, 25 deutsche schifffahrtszeitung: seite 13 niederrheinische ihk: seiten 20, 25 ihk nrw: seite 20 institut für mittelstandsforschung bonn: seite 24 universität duisburg-essen: seite 25 stadt duisburg: seite 18 bildnachweis: andreas wiese / flughafen düsseldorf: seite 62 anna westphal / ruhrtriennale 2016: seite 79 christl schlisio: seite 76 conny sühs: seite 77 dk-recycling und roheisen gmbh: seite 65 duisport: seiten 32 und 74 (hans blossey), seite 72 eszett gmbh & co. kg: seite 49 fotostudio-enjay: seite 87 franz haniel & cie. gmbh: seite 80 getty imges / jule_berlin: seite 78 hendrik grzebatzki: seite 5 hermann fliess & co. gmbh: seite 50 krischerfotografie: seite 53 lehmbruck museum / dejan saric: seite 73 msv duisburg gmbh & co. kgaa: seiten 43, 85 oppa franz büro für gestaltung und bürogemeinschaft: seite 56 ralph lueger: seiten 12, 78, 80 / 81, 84 regionalverband ruhr, essen 2016: seite 60 social impact lab duisburg: seiten 58 / 59 sparkasse duisburg: seite 57 stadt duisburg: seiten 62, 68 stiftung haus der kleinen forscher / thomas ernst: seite 82 thyssenkrupp steel europe ag: seiten 66 / 67 ulla emig: seiten 30, 52, 53, 55 ullrich sorbe: seiten 16 / 17, 20, 30, 35, 36, 37, 30 und 40 (ev. kindergarten am burgacker), seiten 41, 42, 44 / 45, 48, 61, 71, 74 / 75, 88 universität duisburg-essen: seiten 24 (martin nigl), 24 (bilal gökce/ cenide), 30 und 47 (frank preuß) zoo duisburg, ph. schroeder: seite 83 herausgeber: niederrheinische industrie- und handelskammer duisburg wesel kleve zu duisburg mercatorstraße 22 — 24 47051 duisburg telefon 0203 2821 - 0 www.ihk-niederrhein.de unternehmerverbandsgruppe e. v. düsseldorfer landstraße 7 47249 duisburg telefon 0203 99367 - 0 www.unternehmerverband.org ansprechpartner: michael rüscher geschäftsführer niederrheinische ihk duisburg wesel kleve e-mail ruescher@niederrhein.ihk.de, telefon 0203 2821 - 267 matthias heidmeier geschäftsführer unternehmerverbandsgruppe e. v. e-mail heidmeier@unternehmerverband.org, telefon 0203 99367 - 225 konzept und design: cantaloop gmbh, duisburg druck: das druckhaus beineke dickmanns gmbh, korschenbroich wir verwenden nach möglichkeit die männliche und weibliche sprach- form; nur aus gründen der besseren lesbarkeit wird die männliche sprachform verwendet. stand: februar 2017