Mittlere Reife und dann eine Duale Berufsausbildung? Oder lieber Abitur mit anschließendem Studium? Viele Jugendliche – und auch ihre Eltern – tun sich mit dieser Entscheidung schwer. Eine gute Nachricht für Oberhausener Schülerinnen und Schüler gab es jetzt im InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie: Nachwuchskräften, die bei MAN Energy Solutions „Ja“ zur Zukunft sagen, stehen unabhängig vom Abschluss alle Möglichkeiten in der Industrie offen.
Klimaschutz, Ressourcen schonen, nachhaltig wirtschaften – für diese Themen haben Jugendliche offene Ohren. Technische Berufe sind der Schlüssel, um hier etwas bewegen zu können. Eine solche Zukunftsindustrie ist die Metall- und Elektroindustrie. MAN Energy Solutions in Oberhausen entwickelt und fertigt Kompressoren und Turbinen für die Industrie und für eine klimaneutrale Zukunft. Denn die Oberhausener Lösungen kommen z. B. im industriellen Maßstab als Wärmepumpen und zur CO2-Abscheidung zum Einsatz. Nicht nur die Anwendungen sind modern. In der additiven Fertigung wird im Werk auch ein hochmoderner metallischer 3D-Drucker eingesetzt, mit dem auch die Auszubildenen in den Bereichen Zerspanungsmechanik und Industriemechanik arbeiten: „Wir suchen stets smarte Köpfe als Verstärkung für unser Team“, so Rolf Urmann, technischer Ausbildungsleiter bei MAN Energy Solutions. Und mit diesen „smarten Köpfen“ meint er explizit auch Auszubildende. Das Unternehmen bildet in Bereichen wie Zerspanung und Industriemechanik auch in Berufsfeldern wie Elektrotechnik und Automatisierungstechnik, technisch aus.
Das Oberhausener Werk öffnet in dieser Woche daher gerne seine Werkstore für rund 130 Oberhausener Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klasse. Den Anfang machte die Gesamtschule Weierheide. Die jungen Leute durften wortwörtlich „einsteigen“ in die Zukunftsindustrie, nämlich in den InfoTruck, den der Unternehmerverband aktuell wieder auf Tour durch sein Verbandsgebiet schickt. In dem Hightech-Gefährt packten die Jugendlichen tüchtig mit an: Sie steuerten Maschinen und fertigten Musterteile; und sie erhielten von den MAN-Azubis Informationen aus erster Hand. Gleichzeitig wurde den Nachwuchskräften vor Ort auch vermittelt, wie sie sich mit wenigen Klicks direkt bewerben können: Das neue Internet-Portal der deutschen Metall-Arbeitgeberverbände, www.zukunftsindustrie.de, macht es möglich. Es richtet sich nicht nur an Jugendliche – auch Lehrerinnen und Lehrer profitieren von den Unterrichtsideen und praxiserprobten Materialien. Firmen können sich darin als attraktive Ausbildungsbetriebe präsentieren und Eltern erhalten Tipps rund um die Berufswahl und den Bewerbungsprozess ihrer Kinder.
Eine dort eingereichte Bewerbung kann dann auch bei der MAN Energy Solutions eingehen: „Die Begeisterung für unsere großen Maschinen und zukunftssicheren Berufsfelder kam in vielen Gesprächen zum Vorschein“, lobt Urmann. Ausgerichtet am Bedarf plant der größte industrielle Arbeitgeberin Oberhausen in diesem Jahr insgesamt 42 neue Ausbildungs- und Kooperations-Studienplätze zu besetzen. „Eine gute Ausbildung ist ein wesentlicher Eckpfeiler für unsere Zukunft. Neben der finanziellen Investition ist es besonders das persönliche Engagement unserer Betreuenden, welches den qualitativen Unterschied ausmacht und kontinuierlich zu Bestleistungen führt“, so Aiko Kleemann als Leiter des Personalbereichs bei MAN Energy Solutions.
Warum der Unternehmerverband den InfoTruck bzw. die Vorgängermodelle seit über 30 Jahren auf Tour durch sein Verbandsgebiet schickt, erläutert Heike Zeitel, Regionalgeschäftsführung Oberhausen: „Im InfoTruck wollen wir praxisbezogen vermitteln, welch vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten es in der Metall- und Elektro-Branche gibt, die alle eins gemeinsam haben – sie gehören zur ,Zukunftsindustrie‘ Deutschlands. Wie spannend diese Berufsfelder sind, ist nach wie vor zu wenig bekannt.“ Dass der Besuch im InfoTruck und bei MAN Energy Solutions das Interesse ihrer Schülerinnen und Schüler geweckt hat, hofft auch Bettina Ratajczak, Lehrerin an der Gesamtschule Weierheide. Gerade der praxisnahe Einblick sei hilfreich: „Berufsfelderkundungen helfen dabei, einen realistischen Einblick in die Berufswelt zu gewinnen. Die Jugendlichen lernen heute den Wert einer Ausbildung kennen und Ausbildungsberufe, die weniger bekannt, aber wichtig für Lebensqualität und Klimaschutz sind. Themen, die für sie eine große Rolle spielen.“