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WeiterlesenGut drei bar Druck besitzt einem Autoreifen. Kompressoren der Andreas Hofer Hochdrucktechnik GmbH erreichen Drücke, die mehr als 1.000 Mal so hoch sind - bis zu 4.000 bar. Hidden Champion, Made in Germany, Technologie- und Weltmarktführer – wenn diese Begriffe auf einen mittelständischen Betrieb passen, dann zu diesem Unternehmen in Mülheim an der Ruhr. „Wenn man irgendwo auf der Welt von Hochdruck spricht, dann fällt der Name HOFER“, sagen die Geschäftsführer Dr. Tobias Welter und Prof. Dr. Klaus Hoff nicht ohne Stolz. Gerade in der Forschung, bei Instituten und Universitäten sei HOFER international be- und anerkannt. Seit über 100 Jahren und mit rund 100 Mitarbeitern werden in Mülheim Membran- und Kolbenkompressoren sowie Armaturen und Rohrsysteme entwickelt, hergestellt und getestet. Nur durch solche Maschinen wird eine klimaneutrale, CO2- freie Zukunft denkbar!
Das Know-how von HOFER besteht darin, Gase und Gasgemische schmiermittel- und technisch abriebfrei zu verdichten und dabei nach außen leckagefrei zu arbeiten, was z. B. bei giftigen Gasen erforderlich ist. Und damit sind wir beim Energieträger Wasserstoff: Die Kompressoren aus Mülheim sorgen dafür, dass das explosible, brennbare und teure Gas sicher gefördert wird. „Tankstellen- Bauer sind ein wichtiger Kundenkreis und auch Hersteller von technischen Gasen wie Air Liquide oder Linde“, erläutern Dr. Welter und Prof. Hoff. Robuste, sichere, zuverlässige und wartungsfreundliche Kompressoren sind zudem gefragt, wenn Biomethan eingespeist wird, Tauchgase verdichtet oder Microchips oder Airbags produziert werden. Bei den Olympischen Winterspiele 2022 in Peking war bereits eine mobile Wasserstofftankstelle für Busse, die mit Brennstoffzellenantrieb fahren, mit einem HOFER-Kompressor ausgestattet.
Dass Asien heute einen beträchtlichen Anteil an der gesamten H2-Mobilität weltweit innehat – daran war bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 1920 in Mülheim an der Ruhr noch nicht zu denken. Andreas Hofer gründete sein Unternehmen als Spin-out aus einem Max-Planck-Institut. Von Beginn an wurden Hochdruck-Apparate gebaut. Dabei war Wasserstoff schon vor dem „Hy“-pe ein wichtiges Thema. „Mit HOFER-Produkten wurden lange Zeit Ariane-Raketen betankt, dann schon vor der Jahrtausendwende BMWs am Flughafen München“, so Dr. Tobias Welter. Seit 2022 ist Dr. Welter gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Hoff Geschäftsführer der Firma HOFER, die zu NEUMAN & ESSER mit Hauptsicht in Übach-Palenberg bei Aachen gehört. Viel Erfahrung habe man in solchen Betankungs- Projekten gesammelt, die dem Unternehmen jetzt zugutekommen. Denn gerade rund um die Mobilität mit Wasserstoff weltweit, aber vor allem in Zentraleuropa und Asien, wächst ein großer Markt heran.
Seit 2014 steigt die Nachfrage nach Wasserstoff auch in Europa, wobei Deutschland bei seiner Mobilität hier nicht die Priorität setze, bedauert Stefanie Peters, die seit Ende 2007 in vierter Generation mit ihrem Bruder Alexander Peters das Familienunternehmen NEA GROUP führt. „Hierzulande wird im Privat-Pkw-Bereich leider ausschließlich auf Elektromobilität gesetzt, wobei gerade hier höhere Reichweiten durchaus Sinn machen.“ Sinnvoll sei der H2-Einsatz besonders im Schwerlastverkehr oder bei Zügen, „hier können fossilbetriebene Motoren gegen Wasserstoff- Brennstoffzellen ausgetauscht werden, etwa wenn Strecken nicht wirtschaftlich elektrifiziert werden können“. Ob nun Privat-Pkw, Lkw, Zug oder Schiff betankt werden: HOFER liefert Kompressoranlagen für die entsprechenden Tankstellen. Welche Anforderungen sie zu erfüllen haben, erläutert Prof. Dr. Klaus Hoff mit einem Vergleich: Während der Druck in Gas-Pipelines bei „nur“ 80 bar liegt („für uns Niedrigdruck“, sagt Prof. Hoff schmunzelnd), kommt der großtechnisch hergestellte Wasserstoff mit 200 bis 350 bar in Druckflaschen bei der Tankstelle an. „Betankt werden Pkws dann wiederum mit bis zu 700 bar, denn: Je komprimierter das Gas, desto mehr Speichervolumen.“
Drücke werden bis zum Betankungsdruck gesteigert
Für seinen hochtechnologischen Anspruch sind am NEUMAN & ESSER Standort in Mülheim bei HOFER Maschinenbauingenieure und die gewerblichen Mitarbeiter tätig, also Maschinenbauer, Schlosser, Fräser, Dreher sowie weitere Handwerker. Die insgesamt rund 100 Mitarbeiter konstruieren, bauen und testen die Maschinen. „Wir produzieren hier nicht einfach eine Handelsware, sondern Hightech, etwas technologisch Anspruchsvolles. Und wir setzen von der Zeichnung bis zur fertigen Maschine alles selbst um“, berichten die Geschäftsführer. So gäbe es vor Ort, z. B. im Rhein-Ruhr- Zentrum oder im duisport, Tankstellen, bei denen die HOFER-Produkte eingesetzt werden. „Das trägt zu einer hohen Motivation der Mitarbeiter bei, die von A bis Z sehen, wie alles anfängt und wie das fertige Produkt angewendet wird“, so Dr. Welter und Prof. Hoff. Nachwuchs-Probleme kennt der heimliche Technologie-Führer nicht, wie Stefanie Peters auch aus der Unternehmensgruppe zu berichten weiß. Bei NEUMAN & ESSER werde intensiv ausgebildet; qua Firmenkultur lege man großen Wert auf gute Bedingungen und Bezahlung sowie Perspektiven, sich weiterzuentwickeln und international zu arbeiten. „In Interviews sprechen Nachwuchskräfte immer das Thema Nachhaltigkeit an. Viele reizt es, dass sie unseren Kunden in der Energiewirtschaft und der Industrie dabei helfen werden, zu dekarbonisieren.“
Dass H2 durch Projekte insbesondere im Ruhrgebiet einerseits und durch politische Aufmerksamkeit anderseits in aller Munde ist, begrüßt Stefanie Peters sehr: „Wir haben in Deutschland viel geforscht, wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab, die Produkte und die Technologie sind ausgereift. Jetzt muss die Wasserstoffwirtschaft aber auch hochlaufen, wir brauchen Umsetzungsmaßstab auf industriellem Niveau.“ Nötig seien aus ihrer Sicht die politischen Rahmenbedingungen und praktische Beispiele. (Lesen Sie dazu das nebenstehende Kurzinterview mit Stefanie Peters.) Peters führt NEUMAN & ESSER als Geschäftsführende Gesellschafterin gemeinsam mit ihrem Bruder Alexander und ist Mitglied des Nationalen Wasserstoffrats, wo sie die unternehmerische Sicht in die Zukunftsplanung der deutschen Wasserstoffwirtschaft einbringt.
Und auch abseits der Energiewirtschaft sind die Mülheimer mit ihrem Know-how gefragte Spezialisten: Sie produzieren „HIP“, heißisostatische Pressen, in denen Bauteile unter Druck und Temperatur so in der Struktur gestärkt werden, dass sie besonders fest und haltbar sind. „Das ist beispielsweise auch im Medizinbereich gefragt, wo Hüftgelenke aus dem 3D-Drucker verdichtet werden“, so Dr. Welter und Prof. Hoff. Mit dem Know-how, wie mit extremsten Drücken umzugehen ist, hat und wird sich die Andreas Hofer Hochdrucktechnik GmbH weiter ihren Namen machen.
Info
NEUMAN & ESSERs Andreas Hofer Hochdrucktechnik GmbH
Ruhrorter Straße 45
45478 Mülheim an der Ruhr
0208 46 99 60
www.hofer-hochdrucktechnik.de
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