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Weiterlesen[u!]: Herr Prof. Schlögl, Sie sind stellv. Vorsitzender des nationalen Wasserstoffrats. Was bewegen Sie damit?
Prof. Robert Schlögl: Eine Wasserstoffstrategie bietet große Chancen, bringt aber auch große Herausforderungen mit sich, die es anzugehen gilt. Noch ist der Forschungsbedarf riesig und es gibt immer noch Lücken im fundamentalen Verständnis
vieler Prozesse. Mit der nationalen Wasserstoffstrategie eröffnet sich für uns die Möglichkeit, aus vielen Einzellösungen ein ganzheitliches System zu schaffen, in dem Kompetenzen und Technologien zusammenkommen. So schaffen wir es gemeinsam grünen Wasserstoff als globalen Energieträger zu etablieren. Ich hoffe, ich kann mit den Kolleginnen und Kollegen im Wasserstoffrat die Bundesregierung durch Expertise, Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie unterstützen.
[u!]: Welche Chancen bieten sich für Unternehmen an Rhein und Ruhr beim Thema Wasserstoff?
Prof. Robert Schlögl: In der Rhein- Ruhr-Region kommen hochqualifizierte und international bestens vernetzte Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung zusammen. Damit hat die Region die Möglichkeit, eine führende Rolle bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie einzunehmen. Wir sind ein bedeutender Chemiestandort, eine klassische Industrie- und Energieregion, wenn wir beim Thema Wasserstoff an einem Strang ziehen und die gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Politik nutzen, können wir eine Vorreiterrolle für die industrielle Anwendung von Wasserstoff einnehmen. Wir brauchen Demonstrationsanlagen, mit denen wir im großen Maßstab zeigen können, dass wir die Technik zur Wasserstoffproduktion
beherrschen und international als Technologieführer anerkannt werden. Wichtig ist aber, dass wir nicht nur regional oder deutschlandweit an einem Strang ziehen. Technologietransfer, Kommunikation und Kooperation über Stadt-, Branchen- und auch Ländergrenzen hinweg ist notwendig.
[u!]: Wie könnte Mülheim an der Ruhr, der Sitz Ihres Instituts, selbst von dieser heimlichen Innovation profitieren?
Prof. Robert Schlögl: Inmitten einer Industrieregion und eines Ballungsgebietes haben Mülheim und auch die umliegenden Städte derzeit einen hohen Bedarf an fossilen Energieträgern, die es zu ersetzen gilt. Wir werden es aber nicht schaffen, unseren Energiebedarf durch eigene Wasserstoffproduktion abzudecken. Wir sollten uns darauf konzentrieren, die bestmögliche Technologie zu entwickeln, sie zu testen und zu implementieren. So könnte man dezentrale Lösungen für die Mülheimer Wohnungen und Häuser entwickeln und aufstellen. Aus Grünschnitt und Bioabfällen kann man Strom gewinnen, der für die Wasserstoffproduktion genutzt werden kann. Zusammen mit CO2 aus dem Biogas bildet man synthetisches Methan, das dem Gasnetz beigefügt werden kann. Dies ist zwar ein aufwändiger Weg, wäre aber eine nachhaltige Lösung für Mülheim ohne Änderung der Infrastruktur.
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www.cec.mpg.de
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