2022
Konjunkturelle Entwicklung geprägt von Unsicherheit: Prognosetabellen und Indizes aktualisiert
Monatlich aktualisiert stellt die BDA Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Tabellen zur Prognose von BIP, Verbraucherpreisen und Produktivitätsentwicklung im Arbeitgeberportal zur Verfügung. Zusätzlich zu den Prognosen sind in der Übersicht volkswirtschaftliche Indizes zum Geschäfts- und Konsumklima, Exporterwartungen, der Entwicklung der tariflichen und effektiven Stundenverdienste und der Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammengestellt.
Die konjunkturelle Lage im März 2022 hat sich deutlich verschlechtert, die wirtschaftliche Unsicherheit aufgrund des Ukraine-Krieges lässt die Geschäftserwartungen einbrechen. Im Jahr 2021 ist die deutsche Wirtschaftsleistung um 2,9 % gegenüber 2020 gewachsen, das Vorkrisenniveau ist also noch nicht erreicht. Der Medianwert für die BIP-Prognose in 2022 liegt nun bei 3 bzw. 2,5 % (Basis- und Alternativszenario), für 2023 gehen Wirtschaftsforschungsinstitute, Bundesregierung und Bundesbank im Median von einem Wachstum von 3,2 bzw. 3 % aus. Die Vorhersagen für das Wirtschaftswachstum schwanken jedoch sehr stark, einige Branchen verzichten gänzlich auf die Erstellung von Prognosen, da die Auswirkungen des Krieges insbesondere auf die Energieversorgung nicht absehbar sind. Der Sachverständigenrat, der am 30. März seine Prognose vorlegte, geht nur noch von einem Wachstum von 1,8 % in 2022 (3,6 % in 2023) aus.
Die Verbraucherpreise sind in 2021 um 3,1 % gegenüber 2020 gestiegen, im März 2022 wird die Inflation voraussichtlich 7,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat betragen. Ob sich Nachholeffekte beim Konsum der privaten Haushalte durch die Lockerungen der Corona-Beschränkungen zeigen werden, wird maßgeblich mit der Entwicklung der Verbraucherpreise zusammenhängen. Erzeugerpreise sind im Vergleich zum Vorjahresmonat im Februar 2022 um 25,9 % gestiegen. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen sinkt in Zeiten der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung, die Investitionslücke vergrößert sich. Die Produktivitätsentwicklung je Erwerbstätigenstunde liegt im Median bei 0,9 % Wachstum in 2021, 2022 soll die Produktivität noch geringfügiger wachsen, 2023 soll es Nachholeffekte geben.
Trotz des Ukraine-Kriegs ist das IAB-Arbeitsmarktbarometer im März zum dritten Mal in Folge gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt bei 105,1 Punkten und damit weiter auf hohem Niveau. Einen höheren Stand erreichte das Arbeitsmarktbarometer zuletzt im Sommer 2021. Mit Ausnahme Arbeitsmarkt- und Verdienstentwicklung entwickeln sich die weiteren abgetragenen volkswirtschaftlichen Indikatoren im März 2022 negativ. Exporterwartungen stürzen ab, Geschäfts- wie auch Konsumklima entwickeln sich negativ, besonders aufgrund der schlechten Erwartungen.
Die aktuelle Ausgabe für April finden Sie ab sofort im Arbeitgeberportal unter dem Reiter „Themen Plus“.
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Pressesprecherin
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