Diebstahl aus dem Geschäftstresor, Abrechnungsbetrug, Mobbing – Fälle aus dem Arbeitsleben, die vor dem Arbeitsgericht Duisburg in den vergangenen Jahren verhandelt wurden. Dabei mitentschieden hat Ulrike Bertenbreiter, Kaufmännische Leitung & Personalabteilung bei der Befesa Zinc Duisburg GmbH, einem Experten für Recycling und Entsorgung gefährlicher Abfälle in der Stahl- und Aluminiumindustrie. Sie ist seit fast zehn Jahren ehrenamtliche Richterin am Arbeitsgericht Duisburg.
„Diese Fälle waren hochspannend“, erinnert sich die Personalexpertin. Man sei überrascht, was man alles zu hören bekomme. „In meiner eigenen Berufslaufbahn und auch im Privatleben habe ich noch nie einen Gerichtssaal von innen gesehen.“ Umso nervöser sei sie beim ersten Prozess gewesen, dem sie 2016 beiwohnte: „Gerade der Moment des Schwurs war ein ganz besonderer“, erinnert sich Ulrike Bertenbreiter.
Ehrenamtliche Richterin wurde sie auf Vorschlag des Unternehmerverbandes im Jahr 2016. Gerne verlängerte sie ihre Amtszeit dann im Jahr 2021. „Man nimmt sehr viel für das eigenen Berufsleben mit. Ich sage immer: Das ist wie ein kostenloses Arbeitsrechtseminar.“ Außerdem lerne man sehr viele Unternehmen aus der Umgebung kennen, könne sich so ein ganz anderes Bild machen.
Ulrike Bertenbreiter empfiehlt dieses Ehrenamt uneingeschränkt: „Der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. In der Regel ist ein Vormittag pro Quartal. Dann werden drei oder vier Fälle verhandelt.“ Einziger Wermutstropfen sei, dass man oft nicht wisse, wie es nach der Urteilsverkündung in den Unternehmen weitergehe. „An den einen oder anderen Fall habe ich noch oft gedacht und mich gefragt, welches Ende er gefunden hat.“