Unter dem Motto „Herausragender Einsatz für Beschäftigte“ stand der zweite Mülheimer Wirtschaftspreis, der im Winter im WDL-Luftschiffhangar verliehen wurde. Fünf Unternehmen – allesamt Mitglieder unseres Unternehmerverbandes Mülheimer Wirtschaft – kamen in die engere Wahl. Ganz oben auf dem Treppchen stand am Ende das Unternehmen GERA Chemie GmbH. „Die wahren Könige sind meine Mitarbeiter. Ohne euch wäre ich nichts!“, so Chef Gerd Kleemeyer in seiner Dankesrede. Über Sonderpreise durften sich Siemens Energy und die migosens GmbH freuen.

Ein echter „Hidden Champion“ ist das Unternehmen GERA Chemie. Denn was kaum jemand weiß – in jedem vierten Mülheimer Gebäude sind Erzeugnisse aus dem Hause GERA und der Tochterfirma KLEMAFOL zu finden – sei es in Form von Estrich, der an seinen Rändern mit der Trittschalldämmung der Gruppe versehen ist, oder von Höhenausgleichsplättchen, die in so genannten Doppelböden verbaut werden. Damit ist das Unternehmen in seiner Sparte sogar Weltmarktführer. Viel weniger „versteckt“ ist das große Engagement für die Mitarbeitenden: Mit flachen Hierarchien und einem starken Fokus auf selbstständigem Arbeiten hat die GERA Chemie Gruppe ein Vorzeige-Modell geschaffen, das auch die Jury überzeugte. Eigenverantwortlichkeit gebe seinen Angestellten einen regelrechten Motivationsschub, mache jeden einzelnen Stolz auf das Geleistete, verriet Kleemeyer sein Erfolgsrezept. „Man gewinnt so viel durch Vertrauen.“ Sein Team setze sich auch aus Mitarbeitern zusammen, die „auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht unbedingt die besten Chancen hätten“, wie Kleemeyer manchen schwierigen Lebenslauf umschreibt. Denn auch hier gelte: Wer eigenverantwortlich arbeitet, ist loyal und bereit zu leisten. Im Gegenzug vermittelt er seiner Mannschaft: „Hier könnt ihr bis zur Rente bleiben.“

 

Beeindruckende Kulisse: Die Preisverleihung fand im stimmungsvoll beleuchteten WDL-Luftschiffhangar statt.

Siemens Energy „sät“ Eigenverantwortung

Ein Sonderpreis wurde von der Jury an Siemens Energy verliehen, einem weltweit führenden Unternehmen der Energietechnologie. Es überzeugte mit einem herausragenden Ausbildungskonzept, das das seit September 2024 in Mülheim umgesetzt wird. Nicht ohne Grund heißt das neue Konzept des Dax-Konzerns mit großen Werken in Mülheim und Duisburg „SEED“ (engl. für Samen), als Abkürzung für „Siemens Energy Education and Experience Design“. Wie tickt die „GenZ“, die nächste Generation, wie will sie lernen, wie will sie arbeiten, wie künftig leben? Und wie können wir sie überhaupt dazu motivieren, sich zu bewerben? Fragen wie diese haben dazu geführt, dass Siemens Energy vor rund zwei Jahren das neue Ausbildungskonzept erdacht hat. Demnach werden die Azubis in so genannte „Dream-Teams“ eingeteilt. In diesen Gruppen, die die Azubis von Anfang an bilden, lernen sie sich gut kennen, bauen Vertrauen auf, verbringen Team-Times miteinander – „Zeiten, in denen sie sich treffen, in denen es aber nicht unbedingt ums Fachliche gehen muss“, so Sandra Henk vom SEED-Projektteam. Begleitet werden sie dabei auf Augenhöhe von ihren Dreamteamcoaches. Insgesamt 400 Lernende sind es aktuell am Mülheimer Siemens-Energy-Standort.

Prominente Gäste: Der Mülheimer Oberbürgermeister Marco Buchholz (2. v. l.) vergab den mit 5.000 Euro dotierten Preis, Hanns-Peter Windfeder (r.), Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbandes Mülheimer Wirtschaft, ist Jury-Mitglied.

Preis als Ansporn für migosens 

Einen Sonderpreis der FUNKE Mediengruppe erhielt die migosens GmbH, die in den Feldern Neue Arbeitswelt, Datenschutz und Managementsysteme berät. Mit flachen Hierarchien, offener Kommunikation und der Möglichkeit, bis zu 30 Tage im Jahr aus dem europäischen Ausland zu arbeiten, schafft migosens eine Arbeitsatmosphäre, die Vereinbarkeit und Kreativität fördert – das überzeugte die Jury. „Wir bei migosens sind dankbar für die Anerkennung unserer Arbeit und nehmen diesen Preis als Ansporn, auch weiterhin innovative und mitarbeiterzentrierte Ansätze zu fördern. Der Mülheimer Wirtschaftspreis zeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam Erfolge zu feiern – nicht nur die der Unternehmen, sondern vor allem die der Menschen dahinter“, so der geschäftsführende Gesellschafter Paiman Minavi. 

 

Berühmter Speaker: Schiedsrichter und TV-Experte Urs Meier beleuchtete aktuelle Führungsfragen aus einem anderen Blickwinkel.

Der Mülheimer Wirtschaftspreis wurde 2024 zum zweiten Mal vergeben. Als Speaker war der ehemalige Fifa-Schiedsrichter und TV-Experte Urs Meier dabei, der aktuelle Führungsfragen aus einem anderen Blickwinkel präsentierte. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und widmet sich einem jährlich wechselnden Motto.

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Geraldine Klan

Referentin