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WeiterlesenOb in schwindelerregender Höhe oder unten im Erdreich – die Mitarbeiter der mtl Werkstoffprüfung GmbH sorgen für Sicherheit. Wer rechnet schon damit, dass sein Fahrrad während der Fahrt auseinanderbricht? Oder dass die Brücke einstürzt, über die man gerade geht? In allen Bereichen des täglichen Lebens vertraut man auf die Zuverlässigkeit von Werkstoffen: Ob Bauten, Bauteile, Fahrzeugkomponenten, Kraftwerke, Chemieanlagen oder eben einfach nur der gute alte Drahtesel, auf dem man gerade sitzt. Um die Sicherheit aller zu garantieren, werden Werkstoffe, Konstruktionen und Bauteile regelmäßig auf Normenkonformität und Einhaltung von Regelwerken geprüft. Als Prüflabor übernimmt die mtl Werkstoffprüfung GmbH mit Stammsitz in Duisburg dafür die Verantwortung.
Rund 30 voll ausgestattete Fahrzeuge umfasst der Fuhrpark des Experten für Prüftechnik. Der Blick ins Innere verrät, dass sich in den Fahrzeugen voll ausgestattete Labore befinden inklusive Rotlicht und der nötigen Becken um Filme zu entwickeln. Filme, auf denen sich aber keine Urlaubsfotos befinden, sondern beispielsweise Fotos von Schweißnähten. Diese betrachten die Experten mit geschultem Auge und untersuchen sie auf Risse, Bruchstellen oder Fremdkörper. Prüfungen, die Leben retten können. „Einer unserer Schwerpunkte ist der Rohrleitungsbau“, berichtet Geschäftsführer Resit Akman. Ein regelmäßiger Kunde seien beispielsweise die Stadtwerke, die ihre neu gelegten Leitungen auf Herz und Nieren prüfen lassen, bevor beispielsweise Gas durch sie strömen kann.
Haarfeine Risse erkennen
Ein Job mit großer Verantwortung also. Um diese erfüllen zu können, absolvieren die rund 60 Mitarbeiter der mtl regelmäßig Qualifizierungsmaßnahmen. Wer schon das Wort „Prüfung“ im Firmennamen trägt, bei dem dreht sich wirklich alles darum. So steht das Unternehmen beispielsweise ständig in Kontakt mit der Bezirksregierung. Die war es auch, die gemeinsam mit dem Strahlenschutz den Röntgenbunker und den mobilen Röntgenkabine der mtl Werkstoffprüfung in Augenschein nahm. Hinter 60 Zentimeter dicken Beton- und Bleiwänden werden Durchstrahlungs- und Röntgenprüfungen vorgenommen. Dabei kommt radioaktives Material zum Einsatz, mit dem ein Werkstück/Bauteil oder eine Schweißnaht durchstrahlt wird. Die Strahlung erfährt beim Durchgang durch das Werkstück eine unterschiedliche Schwächung. Mit einem hinter dem Werkstück angebrachten Röntgenfilm wird die unterschiedliche Schwächung sichtbar gemacht. Es entsteht sozusagen ein Röntgenbild des Werkstückes. Dabei können verborgene Strukturen oder haarfeine Risse in Schweißnähten erkennbar gemacht werden, ohne dass das Werkstück oder die Schweißnaht zerstört wird. Ein effektives Verfahren, das aber mit großer Sorgfalt durchgeführt werden muss. Transportieren die mtl-Fahrzeuge die Uranbehälter mit dem radioaktiven Material im öffentlichen Raum, muss dies durch orangefarbene und gelbe Schilder an den Autos kenntlich gemacht werden. Diese lassen sich aus- und wieder einklappen und informieren Polizei und Feuerwehr über das Gefahrengut im Inneren.
Die Durchstrahlungsprüfung ist aber nicht das einzige Verfahren, das mtl anwendet. „Hier hat unser Mitarbeiter mithilfe von Ultraschall die Seile einer Brücke getestet“, berichtet Akman mit Blick auf ein Bild, das in schwindelerregender Höhe aufgenommen wurde. „Danach war dann noch Zeit für ein Foto“, schmunzelt der Geschäftsführer. Ein weiteres Verfahren ist die Wirbelstromprüfung. „Dieses Verfahren wird zum Erforschen von möglichen Oberflächenrissen immer beliebter“, so Akman. Die Wirbelstromprüfung wird bei elektrisch leitfähigem Material eingesetzt und vor allem, wenn es um dickwandige Komponenten oder beschichtete Anlagenteile geht. Zum Einsatz kommt diese Technologie beispielsweise bei Tankböden. Um Risse in Oberflächen aufzuspüren, gibt es noch die Eindring- und Magnetpulverprüfung. „Die älteste zerstörungsfreie Technik ist die Sichtprüfung“, erläutert Akman. Hierbei setze man nur auf das geschulte Auge des Experten. Ganz anders die industrielle Computertomographie, die mittels hochmoderner Technik durchgeführt wird.
Automobilhersteller als Kunden
Die Kunden der mtl Werkstoffprüfung GmbH sind große Chemie-Parks, Behälter-, Anlagen- und Stahlbauer, Gießereien, produzierende Unternehmen, Energieversorger und Automobilhersteller. Gerade letztere stünden vor der Herausforderung, sehr viele Teile an den Autos testen zu lassen, bevor ein Fahrzeug wirklich straßentauglich sei. „Unsere Experten sehen sich die Schweißpunkte an den Rohkarossen genau an, durchleuchten aber auch ganze Motorblöcke“, berichtet Ralf Luckei, Standortleiter der mtl Werkstoffprüfung in Duisburg.
Die Prüfungen in der Automobilindustrie sind also sehr umfangreich. Ebenso wie die im öffentlichen Raum. Hier kommt ein großer Organisationsaufwand hinzu. „Wenn wir beispielsweise Leitungen in der Innenstadt überprüfen, dann muss der Bereich gesperrt werden“, berichtet Akman. Deshalb arbeiten seine Mitarbeiter meistens nachts oder frühmorgens. Das hat der Chef, der eigentlich aus dem kaufmännischen Bereich kommt, bis zum vergangenen Jahr auch noch selbst gemacht. Ebenso wie Standortleiter Ralf Luckei absolvierte er eine entsprechende Qualifizierung, um ebenfalls Werkstoffe prüfen zu können. Und das Know-how ist ihm anzumerken, wenn er Schweißnähte und Röntgenbilder kritisch betrachtet.
Die Expansion begann, als die mtl Werkstoffprüfung GmbH von der HITAG GmbH mit Sitz in Bad Schwartau bzw. deren Muttergesellschaft ARAN Holding GmbH übernommen wurde. mtl mit seinem Stammsitz in Duisburg gibt es ursprünglich schon seit 30 Jahren. Resit Akman ist seit rund einem Jahr Geschäftsführer und hat noch viele Pläne: „Wir wollen unsere Niederlassungen in Großostheim, Oberhausen, Dormagen und natürlich den Stammsitz in Duisburg Stück für Stück erweitern.“ Die Nachfrage ist groß, Zuverlässigkeit spricht sich herum. „Wir kommen genau dann, wenn der Kunde uns braucht – auch nachts“, verspricht Akman. Und fügt schmunzelnd hinzu: „Wir arbeiten immer dann, wenn die anderen schon fertig sind.“
Info
mtl Werkstoffprüfung GmbH
Weidenweg 33
47059 Duisburg
0203 73994660
www.mtl-werkstoffpruefung.de
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