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Unternehmertage und -treffen, Seminare, Arbeitskreise, Business Breaks oder Netzwerkveranstaltungen – die nächsten Termine des Unternehmerverbandes sind hier aufgelistet.
WeiterlesenJugendrotkreuz für Kinder ab sechs Jahren
Andere Einsatzbereiche des DRK Mülheim gehen deutlich weniger an die Nieren. Dazu zählt das Familienzentrum „Die Rettungszwerge“ in dem 74 Kindergartenkinder betreut werden. Eine weitere Kindertagesstätte ist gerade im Bau, eine dritte geplant. Oder die Kleiderkammer auf der Aktienstraße. Gut sortierte Textilien vom Schlafanzug bis zum Wintermantel, aber auch Bettzeug, Kinderstühlchen, Schuhe oder Spielzeug sind hier erhältlich und helfen jede Woche rund 100 Menschen. „Den Lockdown haben viele Mülheimer erfreulicherweise genutzt, um zuhause zu sortieren und anschließend zu spenden“, freut sich Rasche. Und dann gibt es noch das Jugendrotkreuz, bei dem schon Kinder ab sechs Jahren spielerisch an die wichtige Tätigkeit der Hilfskräfte herangeführt werden. Jugendliche ab 13 können Erste Hilfe und den Umgang mit Verbänden erlernen.
1.200 Kunden nutzen Hausnotrufdienst
Eine weitere wichtige Säule der Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes in Mülheim ist der Hausnotruf. Im Jahr 2014 knackte das Mülheimer DRK erstmals die 500er-Kunden-Marke. Mit dem raschen Anstieg der Kundenzahl professionalisierte und optimierte der Kreisverband den Hausnotrufdienst kontinuierlich. „Der Hausnotruf besteht aus einer Basis-Station und einem mobilen Funksender, welcher immer am Körper getragen wird, um im Notfall einen Hilferuf absetzen zu können. Der Funksender ist wasserdicht, sodass mit ihm problemlos gebadet oder geduscht werden kann“, berichtet Rasche. Beim Betätigen des Notfallknopfes werde eine Sprechverbindung mit der Hausnotrufzentrale hergestellt. Die Mitarbeiter in der Zentrale können den Notruf direkt zuordnen und sprechen mit der betroffenen Person und leisten Hilfestellung oder leiten weitere Maßnahmen ein. Liegt ein akuter Notfall vor, ist der DRK-Bereitschaftsdienst innerhalb kürzester Zeit vor Ort, um Hilfe zu leisten. Die technischen Voraussetzungen seien einfach: „Benötigt wird lediglich eine freie Steckdose für die Stromversorgung des Gerätes und möglichst ein Telefonanschluss“, so Rasche. Das überzeugt: „Aktuell nutzen 1.270 Kunden das Angebot des Hausnotrufdienstes.“
Krankenwagen, Wasserwacht, Schnelltest- und Impfzentren oder auch eine Rettungshundestaffel – überall dort, wo Hilfe benötigt wird, ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Mülheim an der Ruhr zur Stelle. Rund 50 Hauptamtliche und 400 Ehrenamtliche sind „aus Liebe zum Menschen“ – so der Wahlspruch – mit dabei.
Nina Rasche leitet seit Beginn dieses Jahres die Geschicke des DRK Mülheim – und wurde schon extremer gefordert, als sie es jemals erwartet hätte. Die 43-jährige gebürtige Essenerin und Mutter von zwei Kindern absolvierte eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin, saß selbst jahrelang hinter dem Steuer von Rettungswagen. Parallel studierte sie Betriebswirtschaft für Non-Profit-Organisationen. Als Geschäftsführerin startete sie mitten in der dritten Corona-Welle, die für ihre Beschäftigten, besonders für diejenigen, die in menschlicher Nähe arbeiten, besonders herausfordernd war. „Das Personal in unserem Kreisverband ist in der Coronakrise besonders gefordert worden. Nicht nur in Bereichen des Rettungsdienstes, des Fahrdienstes, des Menüservice und im Hausnotruf war die Belastung durch die Coronakrise durch diverse Hygienerichtlinien und ein erhöhtes Risiko der Ansteckungsgefahr erhöht. Auch in den Bereichen der Verwaltung wurden die Mitarbeiter besonders gefordert. Es mussten Arbeitsabläufe komplett neu strukturiert und durch die ständigen Neuerungen der Coronaschutzverordnung auch kurzfristig angepasst werden“, berichtet Rasche. Und das waren nicht die einzigen Herausforderungen. „In vielen Bereichen mussten Hygienekonzepte zusätzlich erstellt werden, damit die Coronaschutzverordnung leicht verständlich im Arbeitsalltag umgesetzt werden konnte. Kontakte zu Kunden und Lieferanten mussten auf Kontaktbeschränkungen umgestellt werden“, so Rasche weiter.
Mit Booten durch schlammige Massen
Nachdem die Pandemie-bedingten Herausforderungen einigermaßen bewältigt waren, kam es erneut zu einer Extremsituation: Die Hochwasserkatastrophe. „Rund 70 unserer Einsatzkräfte der Wasserwacht waren in Euskirchen und Umgebung im Einsatz“, berichtet die Geschäftsführerin. Die Wasserwacht existiert seit 1923. Ein Schwerpunkt ist die Ausbildung von Nichtschwimmern zu Schwimmern, Aufklärung über Gefahrenstellen am und im Wasser und das Sichern von Badestellen. Im Katastrophenfall rückt die Wasserwacht mit moderner Ausrüstung, Fahrzeugen und Rettungsbooten an und kommt Menschen in Not zu Hilfe. Letzteres war im Juli im Kreis Euskirchen gefordert. Mit ihren Booten bahnten sich die Einsatzkräfte des DRK Mülheim einen Weg durch die schlammigen Massen, retteten Menschen aus ihren Häusern und halfen bei der Evakuierung eines Seniorenheims, das von der Stromversorgung abgeschnitten war. „Bei ihrer Rückkehrwurden unsere Einsatzkräfte seelsorgerisch betreut“, erzählt Rasche. Zu schlimm seien die Eindrücke vor Ort gewesen.
Über 40 vermisste Personen aufgespürt
Neben den rund 450 Mitarbeitern auf zwei Beinen gibt es auch solche auf vier Beinen: Seit 2014 ist die Rettungshundestaffel ein fester Bestandteil des DRK-Kreisverbandes Mülheim an der Ruhr. „Die Einsatzmöglichkeiten der Rettungshunde sind vielseitig“, weiß Rasche. Menschen unter Trümmern, auf großen Flächen oder sogar im Wasser aufspüren – „die Lebensrettung wäre ohne die ausgebildeten Hunde nicht vorstellbar“. Zurzeit sind 21 Rettungshunde für das DRK im Einsatz. „Jeder Rettungshundeführer durchläuft zusammen mit seinem Tier ein zeitintensives Ausbildungs- und Trainingsprogramm. Nach zwei bis drei Jahren wird die Prüfung abgelegt“, berichtet Rasche. Die Hunde haben unterschiedliche Spezialgebiete. Zur DRK-Staffel in Mülheim gehören auch Tiere, die auf „Mantrailing“ spezialisiert sind. Dabei wird der Individualgeruch eines vermissten Menschen aufgenommen – beispielsweise, wenn eine verwirrte Person aus einer Einrichtung verschwunden ist. „Über 40 Einsätze hatten unsere Mantrailer-Hunde in diesem Jahr schon“, berichtet Rasche und bringt die tägliche Arbeit des DRK Mülheim noch einmal mit ihren eigenen Worten auf den Punkt: „Eines der schönsten Dinge, die wir tun können, ist es, einander zu helfen.“
Info:
Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
Kreisverband Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 58
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208 450060
www.drk-muelheim.de
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