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Unternehmertage und -treffen, Seminare, Arbeitskreise, Business Breaks oder Netzwerkveranstaltungen – die nächsten Termine des Unternehmerverbandes sind hier aufgelistet.
Weiterlesen[u!]: Warum ist es so wichtig, dass Unternehmen „Ideenmanagement“ betreiben?
Tobias Fastenrath: Ein Ideenmanagement verfolgt zwei Ziele: Effizienz und Mitarbeiterorientierung. Unter Effizienz fällt beispielsweise die Reduzierung und Eliminierung von Verschwendung. Studien zeigen, dass jeder in ein gut organisiertes Ideenmanagement investierte Euro zwei bis drei Euro Einsparung bewirken kann. Damit ist übrigens auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz gemeint, der sich nicht ganz so leicht beziffern lässt. Aber jeder vermiedene Unfall ist bares Geld wert (vgl. Schat 2016 & 2017).
Im Bereich der Mitarbeiterorientierung stellt das Ideenmanagement ein Abbild der Betriebskultur dar. Wenn Beschäftigte aktiv zur Verbesserung ihrer Arbeit beitragen können, erhöht das nicht nur die Motivation. Untersuchungen zeigen, dass sich Partizipation in einem Ideenmanagement positiv auf die Gesundheit auswirkt und psychische Belastungen reduzieren kann (vgl. Rodin /Langer 1977, Haid /Rodin 1999).
[u!]: Warum führt Diversität zu besonders kreativen Teams?
Tobias Fastenrath: Unterschiede erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass es in Teams nicht zu Angleichungen und stabilen Gruppenmustern kommt. Man kann sagen: Instabilität sorgt für die Möglichkeit kreativ zu werden. Oder anders ausgedrückt: Harmonische Systeme sind dumme Systeme (Kruse, 2007). Die Natur macht es uns übrigens vor: Evolution hat nicht durch Angleichung stattgefunden, sondern durch Widerspruch sowie ‚Trial & Error‘. Wer keine Fehler zulässt, bleibt hinter seinem Potenzial zurück. Einzelne Beschäftigte, die kreativer sind als derartige Teams, sind übrigens sehr selten.
Wer unterschiedliche Charaktere und fachliche Ausbildungen in einem Team zusammenführt, steigert das Innovationspotenzial also erheblich. Wie es geht, zeigen wir in unseren Seminaren im HAUS DER UNTERNEHMER und in unserem „Netzwerk Ideenmanagement“ auf.
[u!]: In Ihrem Seminar „Ideenmanagement“ zeigen Sie Erfolgsfaktoren auf. Was sind essentielle Bausteine eines Ideenmanagements?
Tobias Fastenrath: Ideen sollten schnell und unbürokratisch eingereicht werden können: Es hat sich bewährt, dass Beschäftigte den Vorschlag der Führungskraft oder dem Ideenmanager mündlich darstellen können. Damit aber nicht genug: Diese sollte wiederum zügig geprüft und an den einreichenden Beschäftigten zurückgemeldet werden. Als Faustregel gilt: Das Feedback ist erstmal wichtiger als das Ergebnis. Viele Ideenmanagementsysteme sind so ausgeklügelt, dass sie den Zweck aus den Augen verloren haben und eine Prüfung sich mitunter Monate hinzieht: Das erzeugt Frust in der Belegschaft und das Ideenmanagementsystem schläft schnell ein. Es wieder zu erwecken, ist meist aufwändig. Die Erwartungen an ein Ideenmanagement sind verständlicherweise häufig recht hoch. Das Geheimnis liegt – genau wie beim japanischen Veränderungs-Konzept „Kaizen“ – jedoch in den kleinen Verbesserungen, die für sich genommen erstmal nicht den „großen Wurf“ darstellen. Die Summe der vielen kleinen Verbesserungen macht jedoch einen enormen Unterschied.
Unternehmen mit einem High-Performance- Ideenmanagement bringen es in Einklang mit ihren Unternehmenszielen, der aktuellen Strategie und beleben aktiv das System. Es ist wie in der Physik: Wo ich keine Energie aufbringe, kann keine Arbeit verrichtet werden. Den Hebel muss man aber an der richtigen Stelle ansetzen. Dann gelingt Ideenmanagement.
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