Interview mit Alexander Kranki

#DufürDU: Entscheider zeigen Gesicht

#WirtschaftfürDuisburg hat im März und April auf LinkedIn, Instagram und Facebook werktäglich Statements von Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik gegen Extremismus gepostet. Darüber sprachen wir mit dem Vorstandsvorsitzenden Alexander Kranki

[uv]magazin: Herr Kranki, warum initiiert ein Verein, der die Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandorts
Duisburg verbessern möchte, eine politische Kampagne wie #DufürDU – gegen Extremismus?


Alexander Kranki: #WirtschaftfürDuisburg bringt engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer aus Duisburg zusammen. Dieses Engagement endet nicht an der Firmenzufahrt oder der Bürotür. Wir sehen es als unsere Verantwortung, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Impulse in Duisburg zu setzen. Die Idee zu #DufürDU entstand in Gesprächen mit unseren Mitgliedern, die zunehmend die Notwendigkeit betonten, ein klares Zeichen gegen Extremismus zu setzen und für zentrale Werte wie Vielfalt und Demokratie einzustehen. Wir glauben fest daran, dass ein stabiles gesellschaftliches Umfeld essenziell
 für wirtschaftliches Wachstum ist.

Was heißt eigentlich #DufürDU? 

„Das ist die Abkürzung von ‚Du für Duisburg‘. Auch unser Verein hat sich sehr bewusst für den Namen ‚Wirtschaft für Duisburg‘ entschieden. Es geht eben nicht darum, nur Dinge zum eigenen Vorteil einzufordern, sondern sich selbst einzubringen. Zum Wohle des Wirtschaftsstandorts und damit der gesamten Stadt. Dieser Gedanke dominiert auch bei #DufürDU.“

Der Wirtschaft und ihren Vertretern wurde noch bis vor kurzem vorgeworfen, zu unpolitisch zu sein. Zum Treiben der AfD fehlte es lange Zeit an kritischen Stimmen aus den Unternehmen…

„In den vergangenen Monaten hat sich viel in Deutschland getan. Die Correctiv-Recherche hat die Menschen auf die Straße gebracht. Extremismus jeglicher Couleur gab es schon immer, aber er war plötzlich fassbar – und die Dimension gewaltig. Genau wie die Reaktion der Gesellschaft. Das hat in vielen Chefetagen zu einem Umdenken geführt. Politische Neutralität war früher das oberste Gebot. Und das war auch lange Zeit der richtige Weg, weil wir in einer sehr stabilen Gesellschaft lebten. Die zunehmende Polarisierung und die eindeutigen Risiken von Extremismus, egal ob von rechts oder von links, führen nun aber dazu, dass Unternehmen sich positionieren. Direkt – und in Initiativen wie #DufürDU.“

Es war also kein Problem, an die Managerinnen und Manager heranzukommen?

„Nein, ganz im Gegenteil. Fast war es so, als hätten viele auf so eine Gelegenheit gewartet. Zahlreiche Testimonials sind während der Kampagne auf uns zugekommen und wollten noch dabei sein. Wir haben offenbar einen Nerv getroffen. Dabei erfordert #DufürDU eine Menge Mut: Denn alle Protagonisten zeigen ihr Gesicht! Das ist was anderes, als wenn man nur sein Firmenlogo unter anderen platziert.“

"Bei #WirtschaftfürDuisburg sehen wir es als unsere Verantwortung, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Impulse in Duisburg zu setzen."

Was bleibt denn in den Unternehmen von einem Engagement bei #DufürDU?

„Einmal Gesicht und Haltung zeigen, reicht natürlich nicht. Dafür haben sich die Rahmenbedingungen zu sehr verändert: Da ist zum einen die zunehmende gesellschaftliche Erwartungshaltung, dass sich Wirtschaft positioniert. Das können sie über Soziale Medien heute direkt tun und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen – natürlich immer mit dem Risiko, dass ein Schuss auch mal nach hinten losgeht. Eine zentrale Antriebsfeder ist für mich die Mitarbeiterbindung und -gewinnung. Viele Arbeitnehmende wünschen sich ein Arbeitsumfeld, das ihre persönlichen Werte widerspiegelt. Da kann ein klares und sichtbares Bekenntnis für Vielfalt und Demokratie ganz schnell sehr wichtig werden.“

Was kommt nach #DufürDU? 

„Wir haben in und rund um Duisburg viele Menschen erreicht. Das persönliche Feedback ist durchweg positiv. Andere Vereine und Verbände in NRW wollen unseren Ansatz adaptieren und umsetzen. Das freut uns natürlich sehr. Wir sehen #DufürDU definitiv nicht als einmaliges Event, sondern als Teil einer langfristigen Strategie, um den sozialen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Stärkung unserer Stadt zu fördern.“

Das Interview führte Christian Kleff.

 

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