Kalender
Unternehmertage und -treffen, Seminare, Arbeitskreise, Business Breaks oder Netzwerkveranstaltungen – die nächsten Termine des Unternehmerverbandes sind hier aufgelistet.
Weiterlesenruhrmed GmbH, Duisburger Personaldienstleiter für Zeitarbeit in der Pflege, leistet einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
Eine halbe Millionen Pflege-Fachkräfte könnten bis 2035 in Deutschland fehlen – diese alarmierende Zahl veröffentlichte das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Zwei, die dazu beitragen wollen, dass diese Lücke nicht so groß aufklafft wie befürchtet, sind José Dobiegala und Maximilian Tischmeier. Ein fast 70-köpfiges Team überlassen sie Tag für Tag an Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime sowie an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im Ruhrgebiet. Ihr Unternehmen, die ruhrmed GmbH, ist ein Personaldienstleister in der Pflege.
„Unsere Pflegekräfte sind alle examiniert und sie können alles – Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. An der generalistischen Pflegeausbildung gibt es viel Kritik, für uns ist sie gut, da unsere Mitarbeitenden in allen Bereichen einsetzbar sein müssen“, so Dobiegala. Neue Fachkräfte suche man sich ganz genau aus, führe 90-minütige Vorstellungsgespräche und schaue dann, wer ins Team passe. Schulnoten seien dabei nicht wichtig, aber, dass die Einstellung stimme: „Wer seine Dienstpläne selbst schreiben will, den können wir nicht einstellen“, so Dobiegala. Nicht umsonst lautet ein Slogan des Unternehmens „Zeitarbeit im Gesundheitswesen ohne Rosinenpickerei“. Natürlich werde auf Wünsche Rücksicht genommen. Mit dieser Aussage entkräftet der Geschäftsführer, der selbst gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger ist, eine gängige Ansicht: „Es ist keinesfalls so, dass unsere Mitarbeitenden sich bei den Diensten nur die ,beliebtesten‘ aussuchen und den Rest der Stammbelegschaft überlassen.“ Und er entkräftet auch weitere Bedenken, die potenzielle Kunden haben könnten. Dazu zählt, dass die Zeitarbeitskräfte Werbung für die Vorzüge ihres Arbeitsmodells – wie größere Flexibilität – machen könnten: „Wir werben niemanden ab, das passt nicht zu unserer Philosophie“. Eine Philosophie, die funktioniert. „Schließlich werben Zeitarbeitsfirmen höchstens einmal bei einem Kunden Mitarbeiter ab, danach wird dieser Kunde diese Zeitarbeitsfirma nicht mehr beauftragen.“
Bei ruhrmed gebe es viele Team-Mitglieder, die schon zehn Jahre oder länger dabei sein. „Eine Mitarbeiterin haben wir kürzlich nach 17 Jahren in den Ruhestand verabschiedet.“ Keine Selbstverständlichkeit in der Branche. Das feste Team wurde auch während der Corona-Pandemie gehalten, Neueinstellungen nur gut durchdacht vorgenommen: „Andere haben exzessiv expandiert, da die Förderung für Kundenbetriebe lockte und die vollen Stundenverrechnungssätze – egal wie hoch – durch die Kassen erstattet wurden“, erinnert sich Dobiegala. Jetzt würde er immer wieder lesen, wie diese Unternehmen nach und nach Insolvenz anmelden, da die Kundinnen und Kunden diese Preise nicht mehr tolerieren.
Er und sein Kompagnon Tischmeier setzen auf enge Absprachen mit ihren Mitarbeitenden. „Es ist unsere Philosophie, uns für alle viel Zeit zu nehmen“. Mit einem Dienstkleidungs- und Gesundheitsbudget, JobRad, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und vor allem unbefristeten Arbeitsverträgen gebe man der Belegschaft etwas dafür zurück, was sie jeden Tag leiste. Und nicht nur der Belegschaft: Das Unternehmen ruhrmed engagiert sich für soziale Projekte wie den Verein „Gemeinsam gegen Kälte Duisburg“, der soziale und medizinische Hilfe für obdachlose Menschen bietet. „Unseren Mitarbeitenden geben wir die Möglichkeit, ganze Arbeitstage in den Dienst von Hilfsorganisationen zu stellen – sie helfen sinnstiftend und wir bezahlen ihre Arbeitszeit.“ Kann aufgrund von Krankheit oder anderen Gegebenheiten keiner beispielsweise die Tour für die obdachlosen Menschen fahren, fährt Dobiegala selbst als Teil eines dreiköpfigen Teams im dafür zur Verfügung stehenden Krankenwagen mit.
Er kam 2009 nach dem Examen als Mitarbeiter- und Kundenbetreuer zu ruhrmed. Das Unternehmen wurde damals noch von Martin Ruhmöller geleitet. 2014 entschied sich Dobiegala noch einmal, in der OP-Pflege zu arbeiten, kehrte aber 2017 zu ruhrmed zurück. Damals bekam er von Ruhmöller das Angebot, in die Geschäftsführung einzusteigen, zwei Jahre später sogar als Gesellschafter: Ruhmöller stieg aus und Dobiegala wandte sich an Maximilian Tischmeier, mit dem er bei ruhrmed schon zusammengearbeitet hatte. Dieser wurde Mitgesellschafter und kaufmännischer Geschäftsführer. Seitdem sind Dobiegala und Tischmeier ein Erfolgs-Duo und entschieden sich im vergangenen Jahr für die Mitgliedschaft im Unternehmerverband, besuchten im Oktober bereits die Jubiläumsfeier des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung. „Wir waren mit interessanten Leuten im Gespräch, es haben sich viele Synergieeffekte ergeben“, lobt Maximilian Tischmeier das Netzwerk, das durch den Verband geschaffen wird. Man sei glücklich, etwas gegen den Fachkräftemangel in der Pflege beitragen zu können, denn – da sind sich Dobiegala und Tischmeier einig – „Pflege ist für uns der geilste Job der Welt“.
Autorin: Geraldine Klan
Wir nutzen Cookies auf dieser Webseite. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website für Sie optimal zu gestalten und weiter zu verbessern.