Mit Ausdauer, harter Arbeit und viel bürgerschaftlichem Engagement zu einem Leitbild für Mülheim

Der Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft diskutierte im Rahmen einer Podiumsrunde Chancen und Wege der Leitbild-Entwicklung für Mülheim an der Ruhr

„Wenn man es macht, muss man es richtig machen“, fasste Moderator Ralf Esser die rund 90-minütige Diskussion zusammen. Der Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft hatte eingeladen, um über Chancen und Wege der Leitbild-Entwicklung zu diskutieren. Dabei interessierte den Vorsitzenden des Unternehmerverbandes der Mülheimer Wirtschaft, Hanns-Peter Windfeder, insbesondere die Frage, wie man den Prozess der Leitbild-Entwicklung erfolgreich anstößt und dann auch mit greifbaren Ergebnissen zu Ende führt.

Hierzu hatte der Unternehmerverband Experten geladen, die bundesweit an der Erstellung von Leitbildern in Kommunen, Bundesländern und Unternehmen beteiligt sind. „Alles andere als oberflächliches Gequatsche ist die Leitbild-Entwicklung, wenn man es richtig macht“, so Prof. Ursula Funke, die seit vielen Jahren Stadt- und Regionalkonzeptionen begleitet und moderiert. Für die Wirtschaftswissenschaftlerin ist klar, dass „knallharte Fakten“ zunächst das Fundament des Leitbild-Prozesses bilden. Der Ist-Zustand einer Stadt müsse sehr genau analysiert werden. Dazu gehört für Funke an erster Stelle, dass man in Erfahrung bringt, was die Bürger über ihre Stadt denken. „Viele glauben zu wissen, was die Bürger wollen. Das ist eine Illusion; hier benötigt man unbedingt qualifizierte Markt- und Meinungsforschung.“

Der zweite externe Gast in der Runde, der Hamburger Meinungsforscher Dr. Helmut Jung stimmte dem zu: „Hier braucht es eine professionelle Vorarbeit, ansonsten stochert man im Nebel. Nur wenn man die Bürger frühzeitig in die Leitbild-Entwicklung einbezieht, gibt es die Chance, dass der Prozess zum Erfolg führt. Das Ziel muss es ja sein, dass am Ende ein Leitbild die Bürger auch emotional anspricht und Identifikation ermöglicht.“

Einig war sich die Runde, dass nur die Politik den Prozess der Leitbild-Entwicklung steuern und führen kann. Ursula Funke: „Schon am Beginn steht der Beschluss des Stadtrates zur Entwicklung eines Leitbildes. Die Politik muss eine neue Positionierung der Stadt wollen. Der Oberbürgermeister bzw. die Oberbürgermeisterin ist dann für die Umsetzung entscheidend.“ Hanns-Peter Windfeder bietet hierfür ausdrücklich die Unterstützung der Mülheimer Wirtschaft an: „Die Politik hat die Führungsrolle, wir bieten unsere Hilfe und Dialogbereitschaft an.“

Auch wenn vor allem die Politik gefragt ist, warnt Helmut Jung davor, die Chancen des bürgerschaftlichen Engagements zu unterschätzen. „Es gibt keineswegs weniger Engagement als vor 20 Jahren. Die Leute bringen sich nur stärker projekt- und themenbezogen ein. Die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen werden deswegen bei der Leitbild-Entwicklung mitmachen, wenn man sie lässt“, so Jung. Gerade stadtteilbezogene  Herangehensweisen bieten nach Ansicht Funkes Chancen für vielfältiges Engagement. „In den Stadtteilen kennen sich die Leute aus, da wollen sie mitreden und Verbesserungen erreichen.“

Einigkeit bestand an diesem Abend  darin, dass Mülheim ein neues Leitbild braucht. „Wir glauben, dass hier für unsere Stadt eine große Chance liegt. Wenn wir Unternehmen und ihre Mitarbeiter nach Mülheim holen wollen, müssen wir die Frage beantworten, wofür unsere Stadt eigentlich steht und wo wir hinwollen. Für Investitionen ist längst entscheidend, was der Standort zu bieten hat. Mit einem neuen Leitbild könnte es einen roten Faden in Mülheim geben“, fasste Hanns-Peter Windfeder zusammen.

Die Teilnehmer der Podiumsrunde: (v.l.n.r.) Dr. Helmut Jung, Moderator Ralf Esser, Prof. Ursula Funke und Hanns-Peter Windfeder

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