Neuntklässler der Ernst-Barlach-Gesamtschule knüpfen Kontakte zur Wirtschaft
Wenn die Schüler in der Mathestunde stöhnen, dass schon wieder Dreisatz und Prozentrechnung wiederholt werden, sind Lehrer manchmal mit ihren Vermittlungskünsten am Ende: Wie soll man den Jugendlichen klarmachen, dass Rechnen zum täglichen Berufsleben gehört – und das für Schreiner ebenso wie für Verkäuferinnen, Banker oder Mechaniker? „Wir bringen deshalb Personaler, Ausbilder und Azubis in den Unterricht. Sie können ganz anschaulich vermitteln, welche theoretischen Kenntnisse die Schüler für einen bestimmten Beruf haben müssen, aber auch, welche praktischen Fähigkeiten erforderlich sind“, erläutert Daniela Koch vom Unternehmerverband. Dieser trägt das wirtschaftsbezogene Schulprojekt „Vertiefte Berufsorientierung“; finanziert wird es von der Agentur für Arbeit und den sieben beteiligten Schulen im Kreis Wesel.
Zwei Stunden langen besuchen am heutigen Dienstag Vertreter von acht Unternehmen die Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken, um mit den rund 160 Neuntklässlern ins Gespräch zu kommen. Sie haben sich im Schulfach „Förderung Berufsorientierung“ für einen Schwerpunkt entschieden, zu dem ein passender Unternehmer den Unterricht gestaltet. Das sind für das Fach Technik: Autohaus Elspass sowie Steinhoff Kaltwalzen, Fach Abenteuer Mensch: St. Vinzenz-Hospital, Fach Wirtschaft/Verwaltung: Stadtwerke Dinslaken, Fach Naturwissenschaften: Hochschule Rhein Waal, Fach Medien: Radio KW, Fach Schülercafé: McDonalds sowie Fach Handwerk: Handwerkskammer und Benteler Steel/Tube.
Andreas Heinrich, Hauptabteilungsleiter Personal bei den Stadtwerken Dinslaken, schildert sein Motiv fürs Mitmachen: „Nicht nur meckern, sondern handeln! Wie schon in der Vergangenheit leistet die Stadtwerke Dinslaken GmbH auch bei dem Projekt der EBGS und des Unternehmerverbandes ihren Beitrag zur Berufsvorbereitung von Schülern und Schülerinnen. Mit diesen Aktivitäten soll den potenziellen zukünftigen Auszubildenden Wirtschaftsnähe vermittelt werden und diese in die Lage versetzt werden, sich an den Bedürfnissen und Einstellungsvoraussetzungen zukünftiger Arbeitgeber zu orientieren. Diese Erkenntnisse helfen den Jugendlichen sich auf dem Ausbildungsmarkt zu orientieren und erleichtern die Entscheidung für eine erfolgreiche Berufswahl.“ Reinhard Schwarzkamp, Koordinator der Maßnahmen zur Berufsvorbereitung an der Gesamtschule, begrüßt die Aktion: „Für die Ernst-Barlach-Gesamtschule stellt das Projekt zur vertieften Berufsorientierung eine wirksame Hilfe bei der Organisation der schulischen Berufsvorbereitung dar. Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ist für unsere Schülerinnen und Schüler zur Förderung der Berufsorientierung besonders gewinnbringend.“
Das Projekt „Vertiefte Berufsorientierung“ führt der Unternehmerverband im dritten Jahr an sieben Schulen im Kreis Wesel durch; finanziert wird es von den Schulen und der Agentur für Arbeit Wesel. Der Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Wesel, Dr. Peter Glück, erläutert: „Der Fachkräftebedarf wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Gerade jetzt ist es für die Firmen und für die Jugendlichen umso wichtiger, frühzeitig zusammenzufinden. Die vertiefte Berufsorientierung setzt genau an diesem Punkt an. Der Unternehmerverband ist dabei für uns ein guter Partner, über den die Schülerinnen und Schüler wertvolle Kontakte zu namhaften Betrieben erhalten können. Im besten Fall entsteht dann aus dieser Verbindung ein Ausbildungsverhältnis.“
Weitere Infos bei Daniela Koch, Telefon: 0203 99367-230, E-Mail: koch(at)unternehmerverband(dot)org