„Der prognostizierte Einwohnerverlust schadet dem Wirtschaftsstandort Duisburg“, stellt der Sprecher der regionalen Wirtschaft, Heinz Lison, mit Blick auf die aktuellen Zahlen des Landesamtes IT.NRW zur Bevölkerungsentwicklung in der Stadt fest. Das Problem sei nicht, dass immer mehr ältere Menschen in der Stadt wohnen, sondern dass es immer weniger Nachwuchs gebe. „Der Duisburger Wirtschaft gehen die Fachkräfte aus“, mahnt Lison.
Der Rückgang bei der Zahl der Berufstätigen sei dramatisch. „Doch die Antworten darauf reichen nicht aus“, erklärt Lison. Es gelte, neue Einwohner und Investoren anzuwerben und willkommen zu heißen. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir im Wettbewerb zu anderen Städten und Region stehen“, so Lison. Die Diskussion, Kindergärten in Seniorenheime umzuwandeln, sei vor diesem Hintergrund nicht zielführend.
„Die einmalige Lage Duisburgs im Herzen einer Metropolregion, in der Mitte Deutschlands und Europas ist für Familien mit Kindern ein absolutes Plus. Wir müssen diese Vorteile herausstreichen – und das selbstbewusst“, fordert Lison. Duisburg verkaufe sich unter Wert, während die Nachbarstadt Düsseldorf bis zum Jahr 2040 um 80.000 Einwohner wachse. „Dabei haben wir in Duisburg deutlich günstigeren Wohnraum und den Flughafen ebenfalls vor der Haustür“, so Lison.
Der jetzt gestartete und von Unternehmerverband und IHK initiierte Masterplan-Prozess könne einen wertvollen Beitrag leisten, eine Konzentration auf die wichtigsten wirtschaftlichen Herausforderungen herbeizuführen. „Es ist gut, dass es einen konstruktiven Dialog zwischen Wirtschaft und Stadtspitze gibt. Doch das allein reicht nicht. Taten müssen folgen“, unterstreicht Lison. Im Rahmen des Masterplan-Prozesses diskutieren derzeit fünf verschiedene Arbeitsgruppen über wichtige Themen für die Zukunft der Stadt. Verbindliche Ziel zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt sollen dabei vereinbart werden.