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Unternehmertage und -treffen, Seminare, Arbeitskreise, Business Breaks oder Netzwerkveranstaltungen – die nächsten Termine des Unternehmerverbandes sind hier aufgelistet.
WeiterlesenDer Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen ist auf eine verlässliche und wettbewerbsfähige Energieversorgung angewiesen. In den kommenden Jahren stehen mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien grundlegende Veränderungen an. Ohne Versorgungssicherheit, die zu jeder Sekunde gewahrt ist, wird es weder gelingen, die Energieintensiven Industrien zu halten noch flächendeckend die Produktion zu vernetzen. In Zukunft wird es darauf ankommen, die Erzeugungs- und Speicherkapazitäten massiv auszubauen. Wir brauchen attraktive Investitionsbedingungen und praxisgerechte Genehmigungsvoraussetzungen. Für die Dekarbonisierung unserer Wertschöpfungsketten müssen Strom und Wärme aus den Erneuerbaren in großen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen. Bei der Erreichung der Klimaziele muss NRW als Industrieland seine Führungsrolle ausbauen. Mit ihren Innovationen, hocheffizienten Produkten und Lösungen „Made in NRW“ braucht unser Land die Industrie als Lösungsanbieter für den Klimaschutz.
Die Energiewende braucht einen verlässlichen Rahmen. In den kommenden Jahren müssen die notwendigen Maßnahmen zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele umgesetzt werden. Mit der überarbeiteten NRW-Energieversorgungsstrategie liegt ein schlüssiges Konzept vor. Die Umsetzung dieser Strategie muss in der kommenden Legislaturperiode ressortübergreifend höchste Priorität genießen und die Zielerreichung eng und transparent mit einem Monitoring überwacht werden. Dafür braucht es gerade aus Sicht von NRW einen tragfähigen Systemansatz, nicht nur Einzelprojekte.
Die Versorgungssicherheit darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Wir brauchen einen massiven Ausbau erneuerbarer Erzeugungskapazitäten, moderner Gaskraftwerke als Backup-Kapazität sowie der Netzinfrastruktur, um die Ziele der Energiewende zu erreichen und die Versorgungssicherheit zu jeder Sekunde zu garantieren. Wirtschaftsministerium und Industrie sollten gemeinsam Standards für eine sichere Industriestromversorgung entwickeln und gleichermaßen im Bund und in Europa für deren Umsetzung werben.
Wettbewerbsfähige Energiepreise sind existentiell für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes. Die zu hohen Energiepreise sind eine massive Belastung für die Unternehmen. NRW muss auf Bundesebene sein Gewicht weiter einsetzen, um einseitige Sonderbelastungen für die Industrie abzubauen und neue Kostenbelastungen zu verhindern. Die Abschaffung der EEG-Umlage ist richtig, aber nicht ausreichend. Wirtschaft und Industrie brauchen schnelle und wirksame Entlastungen bei nationalen Abgaben und Umlagen, etwa bei der Stromsteuer und den Netzentgelten. Energie aus Erneuerbaren Quellen muss durch deren massiven Ausbau kostengünstig zur Verfügung stehen.
Die Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren Energien muss sich vervielfachen, um den Bedarf des dicht besiedelten Industrielands NRW zu decken. Hier bedarf es sowohl bei Befürwortern als auch bei Gegnern, in der Politik als auch der Gesellschaft, einen grundlegenden Mentalitätswechsel. Hierfür braucht es breite gesellschaftliche Akzeptanz, die besten Rahmenbedingungen für Planung und Genehmigung sowie die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten bei den Verwaltungsgerichten.
Die Installation von Photovoltaik auf Gewerbebauten kann einen guten Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien leisten. Bei übereilten und nicht zu Ende gedachten Alleingängen drohen hingegen nicht praxisgerechte Vorgaben, unnötige Bürokratie und eine Überforderung gerade des Mittelstands. Hier bedarf es gezielter Anreize und Erleichterungen und eines zwischen Bund und Land eng abgestimmten Gesamtkonzepts.
Ein beschleunigter und optimierter Stromnetzausbau muss sehr zügig erfolgen, überflüssige Verfahrensschritte sind zu Gunsten eines schnelleren Ausbaus und damit für die Versorgungssicherheit zu streichen. Damit muss die Modernisierung und Digitalisierung der Netze einhergehen. Das Land muss zeitnah eine Sachstandsampel zum Netzausbau im Hoch- und Mittelspannungsnetz entwickeln und jährlich fortschreiben.
Klimaschutz „Made in NRW“ muss zum nachhaltigen Exportschlager werden. Hocheffiziente Produkte und Lösungen der Wirtschaft müssen wir in die ganze Welt bringen. Hierzu brauchen wir attraktive Investitionsbedingungen, faire Wettbewerbsbedingungen und eine leistungsfähige Außenwirtschaftsförderung. Hierfür muss die sinnvolle Neuausrichtung des NRW-Klimaschutzgesetzes im Dialog mit Wirtschaft und Industrie fortgesetzt werden. Außerdem ist die neue Landes gesellschaft Energy4Climate konsequent sowie praxisnah auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Industrie auszurichten.
Klimaresilienz gewinnt immer weiter an Bedeutung. Der Beschluss des ersten Klimaanpassungsgesetzes war ein richtiger Schritt. Mit Blick auf Wirtschaft und Industrie gilt es, bis 2023 die wesentliche Infrastruktur von Wasserstraßen über Autobahnen, Schienen bis zu Pipelines einem Check zu unterziehen und dann die wichtigsten Handlungsfelder gemeinsam mit Wirtschaft und Industrie abzuarbeiten.
Mit einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur kann NRW führendes Industrieland bleiben und klimaneutrales Industrieland werden. Hierfür sind die Ziele der Wasserstoff-Roadmap NRW und die Ergebnisse der Spitzengespräche Wasserstoff schnellstmöglich in die Tat umzusetzen und wo nötig weiterzuentwickeln. Unverzichtbar ist es dabei, den technologieoffenen Ansatz der Roadmap umfassend umzusetzen und konkrete Voraussetzungen für den Import von Wasserstoff durch Kooperationen und den Bau der notwendigen Infrastruktur zu schaffen. Damit die NRW-Industrie sich konsequent in Richtung Treibhausgasneutralität weiterentwickelt, brauchen wir in den kommenden Jahren industrielle Wasserstoffanwendungen über alle Wertschöpfungsstufen hinweg.
Wasserstoffanwendungen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen. NRW muss sich daher gegenüber Bund und EU für technologische und investitionspolitische Rahmenbedingungen einsetzen, mit denen die Transformation in den Betrieben ökonomisch und ökologisch gelingt. Investitionen in Wasserstoff müssen für die Unternehmen betriebswirtschaftlich sinnvoll sein. Statt des bestehenden Policy Gaps braucht es hierfür eine schnelle und zielgerichtete öffentliche Förderung der zusätzlichen Investitionen (CAPEX) und der operativen Mehrkosten (OPEX). Ebenso wichtig ist es für den Erfolg der Transformation, dass ein effektiver direkter und indirekter Carbon-Leakage-Schutz sichergestellt wird.
Die Mittel für den Strukturwandel im Rheinischen Revier müssen noch schneller und unbürokratischer in der Region ankommen. Hier drängt angesichts des absehbaren Ausstiegs aus der Braunkohleförderung und -verstromung die Zeit. Das Revier muss Industriestandort bleiben und Energie-region der Zukunft werden. Hierfür muss die Landesregierung den Einstieg in neue Technologien umfassend ermöglichen. Auch das 5-Standorte-Programm zur Entwicklung der ehemaligen Kohlestandorte im Ruhrgebiet muss mit Entschlossenheit umgesetzt werden. Alle Anstrengungen sind daran zu messen, ob es tatsächlich gelingt, wegbrechende Industriearbeitsplätze durch neue Industriearbeitsplätze zu ersetzen.
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