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WeiterlesenEin 38 Meter hoher Kessel, der nach Saudi-Arabien geliefert wird, oder ein 182 Tonnen schwerer Wärmetauscher, der von Oberhausen aus seinen Weg per Lkw und Schiff nach Neukaledonien antritt: Beim Familienunternehmen Franken Apparatebau ist man an Superlative gewöhnt – und dabei absolut bodenständig.
Expansion dank neuem Produkt
Seit 56 Jahren setzt das Unternehmen auf Qualität made in Germany. Der Erfolg gibt dem Führungsteam – Wilhelm Franken und sein Sohn Sebastian Franken – recht. Ein neues Produkt sorgte jetzt dafür, dass das Unternehmen am Standort in der Dorstener Straße in Oberhausen noch einmal expandierte. Die neue, rund 2.000 Quadratmeter große Halle wurde Ende 2018 eingeweiht – insgesamt erstreckt sich der Fertigungsbereich des Unternehmens nun auf 10.000 Quadratmetern Fläche. Bei dem neuen Produkt handelt es sich um Linsenkompensatoren, die zum Dehnungsausgleich in Rohrleitungen und Apparaten eingesetzt werden. „ Apparate haben einen äußeren Mantel, der sich bei Ausdehnung durch Wärme nicht biegen darf. Dazu dient unser Produkt“, erläutert Wilhelm Franken. Aufgrund des neuen Produkts konnten Neueinstellungen vorgenommen werden – das Team besteht nun aus rund 100 Mitarbeitern. „Darunter auch viele Söhne und Töchter unserer Mitarbeiter“, so Franken. Tatsächlich sei man immer auf der Suche nach neuen Auszubildenden, aber: „Wir haben Mühe, Nachwuchs zu finden.“
Auszubildende gesucht
Franken Apparatebau bildet Industriekaufleute und Produktdesigner aus, hat aber auch Ausbildungsplätze in den Werkstätten, beispielsweise als technischer Zeichner, zu vergeben. „Für die ersten beiden Berufe bekommen wir rund 50 bis 100 Bewerbungen. In der Werkstatt haben wir Mühe, vier Ausbildungsplätze zu besetzen“, bedauert Franken. Ihm liegt es am Herzen, den Wert einer Ausbildung zu betonen: „Mit einer solch guten Grundlage kann man vieles erreichen.“ Franken muss es wissen, schließlich begann er seinen eigenen beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung zum technischen Zeichner, an die sich ein Maschinenbau-Studium anschloss. Und auch hier waren die Studenten, die bereits eine Ausbildung vorweisen konnten, besonders gut angesehen, erinnert sich der 68-Jährige.
Herausragender Unternehmer
Nach seinem Studium übernahm Wilhelm Franken 1983 gemeinsam mit seinem Bruder die Leitung des Familienbetriebes, der 1963 von seinem Vater gegründet worden war. Seit Ende der 1990er-Jahre führte er das Unternehmen allein, bis sein Sohn 2013 Mitgesellschafter und Mitgeschäftsführer wurde. Mitglied im Unternehmerverband ist Franken Apparatebau seit 2006 und engagiert sich auch hier auf vielfältige Weise. So war bereits der Arbeitskreis Schule/Wirtschaft in den Produktionshallen an der Dorstener Straße zu Gast. Für sein herausragendes unternehmerisches Wirken erhielt Wilhelm Franken 2013 im Jubiläumsjahr seiner Firma vom Unternehmerverband den Preis „Der Traum vom Fliegen“, der noch immer an präsenter Stelle in seinem Büro steht – direkt neben einem Foto seines Vaters und Firmengründers.
Volle Auftragsbücher
Frankens Kunden kommen hauptsächlich aus (Petro)chemie, Stahlindustrie, NE-Metallindustrie sowie dem Maschinen- und Anlagenbau. Das Unternehmen bietet einen Rundumservice vom Engineering über die Fertigung bis zur Montage von Apparaten und Rohrleitungen. Einzelkomponenten mit Durchmessern bis zu sieben Metern, 50 Metern Länge und Gewichten von bis zu 200 Tonnen können problemlos verarbeitet und schließlich auf den Weg gebracht werden. Ein großer Vorteil: Die verkehrstechnische Anbindung an das Autobahnnetz und den Kanalhafen. „Die Auftragsbücher sind bis 2021 voll“, freut sich Franken, der weiß, dass deutsche Tugenden wie Termintreue und qualitativ hochwertige Arbeit auch im Ausland sehr geschätzt werden. Er verweist noch einmal auf den Mega-Kessel, der nach Neukaledonien ging: „Wenn es sich lohnt, derartige Gewichte um die halbe Erdkugel zu schippern, kann der Standort Deutschland für das produzierende Gewerbe nicht ganz so schlecht sein.“
Größer, höher – für Franken Apparatebau also kein Problem. Der Geschäftsführer sieht aber eine andere Herausforderung, der sich das Unternehmen stellen muss: die Digitalisierung. „Hier werden wir noch einmal umdenken müssen“, blickt Franken in die Zukunft. Man müsse mit der Entwicklung Schritt halten, dürfe aber gleichzeitig traditionelle Werte nicht vernachlässigen. Doch Franken ist optimistisch: „Für mich war das Glas schon immer halb voll und nicht halb leer.“
Geraldine Klan
Info
FRANKEN APPARATEBAU GmbH
Dorstener Straße 121
46145 Oberhausen
0208 69002-0
www.franken-apparatebau.de
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